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Fame Junkies

Fame Junkies

Titel: Fame Junkies
Autoren: Morton Rhue
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aufgehört, ständig zu klingeln. Draußen war es immer noch hell. Die Tage wurden wieder länger.
    »Es war ein abgekartetes Spiel. Aaron Ives steckte hinter der Sache. Er wollte, dass die Fotos an die Presse gelangen.«
    Ich verstand überhaupt nichts mehr. Willow war Ives’ wichtigste Klientin gewesen. Mit ihr hatte er das große Geld gemacht. Wenn diese Fotos wirklich an die Presse gelangt wären, hätte das Filmstudio Willow sofort gekündigt und ihre Rolle in The Pretenders wäre von einer anderen Schauspielerin übernommen worden. Das wäre das Ende ihrer Karriere gewesen – und gleichzeitig auch der von Aaron.
    Carla bemerkte die Verwirrung auf meinem Gesicht. »Aaron hatte kein Interesse mehr an ihr. Er wusste, dass sie erledigt war.«
    »Aber sie hatte doch immerhin die Hauptrolle in The Pretenders .«
    »Die hätte sie auch nicht mehr gerettet. Wenn der Film ein Erfolg geworden wäre, hätte er ihre Karriere vielleicht noch um ein halbes Jahr verlängert, aber ihr Verfallsdatum war abgelaufen. Willow war zu alt für die Kids. Es musste etwas Neues her.«
    »Aber das erklärt noch lange nicht, welches Interesse Aaron daran gehabt haben sollte, ihre Karriere vorzeitig zu beenden.«
    Ein wissendes Lächeln umspielte Carlas Mundwinkel. »Wer ist derzeit die heißeste Nachwuchssängerin auf dem Markt?«
    »Alicia Howard.«
    »Und was wünscht sie sich mehr als alles andere auf der Welt?«
    Ich überlegte. »Ein Platinalbum? Eine ausverkaufte Konzerttour? Eine eigene TV-Serie?«
    Carla hob eine Augenbraue und sah mich erwartungsvoll an.
    » The Pretenders !« Ich schlug mir gegen die Stirn. »Alicia wollte die Rolle und Aaron Ives brauchte einen neuen Superstar, um Willow zu ersetze n …«
    Carla nickte. »Hätte er Alicia die Rolle besorgt, hätte sie ihn als Manager engagiert. Ganz einfach.«
    »Unglaublic h …«, murmelte ich. Wie konnte man nur so berechnend sein … so skrupellos … so grausam. Ich dachte daran, dass ich es nicht über mich gebracht hätte, Willows Karriere zu ruinieren, nur um selbst bekannter zu werden, während Aaron Ives wahrscheinlich keine Sekunde gezögert hatte, seinen Plan in die Tat umzusetzen.
    »Nein, nicht unglaublich«, widersprach Carla. »Ganz normaler Alltag im Showbusiness.«
    Aber da war noch etwas, was mir keine Ruhe ließ. »Die Fotos. Warum hätte Re x …?«
    Carla lächelte. »Nur weil man mal ein berühmter Rockstar war, heißt das noch lange nicht, dass man im Geld schwimmt, auch wenn das immer alle denken. Neun, zehn Millionen sind erstaunlich schnell ausgegeben, wenn man es sich gut gehen lässt. Rex kaufte sich den Rockstar-Traum. Das große Haus, die schnellen Wagen, Brillantschmuck für seine Mädchen, Drogen und alles, worauf er und seine Clique sonst noch so Lust hatten. Natürlich rechnete er nicht damit, dass er im Handumdrehen zwei Riesenprozesse am Hals haben würde, weil er die Alben, für die er Vorschuss kassierte, nicht produziert hat. Und bevor er wusste, wie ihm geschah, war er nicht nur pleite, sondern steckte gleich mit ein paar Millionen in der Kreide.«
    »Und da kam zufälligerweise Aaron Ives und machte ihm ein Angebot, das er unmöglich ablehnen konnte?«
    Carla nickte. »Ich nehme mal an, dass Rex vorhatte, mit dem Geld für die Fotos die Plattenfirma auszuzahlen und eine neue Band auf die Beine zu stellen. Dann wäre er wahrscheinlich bald wieder der Star geworden, der er schon mal gewesen ist.« Sie spielte mit ihrem Stift und runzelte die Stirn. »Da ist nur eine Sache, die ich nicht verstehe. Von wem erfuhr Willow so schnell von der Existenz dieser Fotos?«
    Sie sah mich an, als wüsste ich die Antwort auf diese Frage. Und damit lag sie nicht ganz falsch – zumindest hatte ich eine Vermutung: Rex muss ihr alles gebeichtet haben. Als er mich in der Küche sitzen ließ, war er sofort zu ihr gegangen. Blieb trotzdem die Frage, warum er es ihr erzählt hatte. Und der einzige Grund, der mir dazu einfiel, rührte mich so, dass es mir fast das Herz brach: weil er im klaren Licht des Morgens erkannt hatte, dass er sie wirklich liebte.
    Was für eine Story! Die Liebestragödie des Jahres! Die Redaktionen hätten Millionen dafür gezahlt.
    »Kannst du dir das erklären?«, fragte Carla.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Keine Ahnung.«
    Sie nickte bedächtig, als würde sie mir zwar nicht glauben, aber akzeptieren, dass ich es ihr nicht erzählen wollte. »Nur aus Neugier«, sagte sie dann. »Was hast du mit den Fotos gemacht?«
    Ich
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