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Falsche Väter - Kriminalroman

Falsche Väter - Kriminalroman

Titel: Falsche Väter - Kriminalroman
Autoren: Hermann-Josef Schüren
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Brückengerippe
noch stand und des Rückbaus harrte.
    »Die hätte auch noch länger gehalten.«
    Jau, dachte Burmeester, und jetzt kommt die Sache mit Winston
Churchill, dem einstigen Kriegspremierminister, der bis Wesel-Büderich kam.
    »Erst die alte Pontonbrücke, die ist noch unter der britischen
Besatzungsmacht entstanden. Dann folgte die Brücke mit der Eisenkonstruktion,
sollte ja nur ‘ne Notlösung sein, die funktionierte dann aber über fünf
Jahrzehnte. Erst haben sie zum Kriegsende den Niederrhein plattgemacht und dann
wiederaufgebaut. Und jetzt gehört die zum alten Eisen.«
    Nikolas Burmeester sah Termath von der Seite an, zusammengesunken
auf dem Beifahrersitz hockend, ein Häufchen Elend. Gleich würde er seufzen,
lang und unüberhörbar.
    »Ja, ja, genau wie unsereins, alles abgestempelt zum alten Eisen.«
    Zu Beginn dieser depressiven Phase hatten sie noch versucht, ihn
aufzumuntern, Schulterklopfen, kluge Sprüche, Schokoladentafeln auf der Schreibtischunterlage.
Das hatten die Kollegen vom K 1 inzwischen jedoch aufgegeben. Es galt
die interne Parole, Termath mit Langmut und Geduld zu begegnen.
    An Ginderich vorbei fuhren sie schweigend durch die sattgrüne
Landschaft. Eine Freude für die Augen, ging es Burmeester durch den Kopf. Simon
war mit seinen Gedanken woanders.
    »Gibt es auch unverletzte Beteiligte, Zeugen, oder hat es mal wieder
alle erwischt? Ach, das werden wir schon sehen. Auf der Anhöhe vor Sonsbeck,
das hat der gesagt? Der kennt sich hier nicht aus. Das ist der Anstieg in die
Sonsbecker Schweiz, die höchste Erhebung weit und breit.«
    Da fehlt noch was, dachte Burmeester und wurde auch prompt
beliefert.
    »Endmoräne aus der Eiszeit, genau wie der Fürstenberg, da, dahinten
kann man den noch hinter den Pappeln erkennen.«
    Burmeester sehnte sich zurück nach den alten Dienstplänen. Er und
die Hauptkommissarin, sie waren ein gutes Team gewesen. Seit ihrer
Schwangerschaft hatte er an Simons Seite gearbeitet. Zwar war sie seit ein paar
Monaten zurück aus ihrem Mutterschaftsurlaub, jedoch wollte die Chefin erst
sehen, wer Simons Stelle einnehmen würde, und dann die Gespanne neu einteilen.
    Die B 57 nach Xanten war stark befahren, Scharen von
Touristen wollten diesen lauen Tag am Niederrhein genießen. Sie bogen links auf
den Augustusring, passierten Xanten und mussten sich hinter der Einmündung zum
Gewerbegebiet bei der Straßensperre ausweisen, um weiter über die Xantener
Straße Richtung Sonsbeck zu fahren. Termath richtete sich in seinem Sitz auf.
Das Ziel ihres Einsatzes war nicht zu verfehlen, wirkte bedrohlich in seinem
Ausmaß. Von Weitem war ein riesiges Aufgebot an Blaulichtern zu erkennen:
Feuerwehrwagen, Rettungsfahrzeuge und Streifenwagen, die die Kreuzung
abriegelten, die vor der Unfallstelle nach Labbeck und zum Hammerbruch führte.
    »Mein lieber Scholli, jetzt wird es ernst, das ist ja was ganz
Großes.«
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