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Falsche Väter - Kriminalroman

Falsche Väter - Kriminalroman

Titel: Falsche Väter - Kriminalroman
Autoren: Hermann-Josef Schüren
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wirkten noch
schmaler als sonst.
    Van de Loo blieb stehen, und Anna ging allein weiter. Mit
vorsichtigen Schritten näherte sie sich Trude. Dann setzte sie sich neben sie
und legte ihren Arm um die Schulter der alten Frau.

Danksagung
    Ich schulde meiner Heimat Dank, dem Bauernhof, auf dem ich Kind
sein durfte, dem Land, das mich auf den Geschmack der Freiheit brachte, dem
Dorf und seinen Bewohnern, in deren Schutz ich mich austoben konnte.
    Ich danke Katja für ihre harsche Kritik ganz zu Beginn der Arbeit,
Eva und Klaus für gemeinsame kritische Lektüre der ersten Fassung, dem
Garten-Günther, Ute und Michael für Ideen und wertvolle Tipps, Jürgen für seine
Sympathie mit einer schwierigen Romanfigur, den Öffentlichkeitsbeauftragten der
Polizei für interne Informationen, Annemarie für ihre Hilfe, Hejo für sein
Entgegenkommen, Christel für wärmende Zuversicht, Stefanie für den letzten
Schub, als die gestalterischen Kräfte zu erlahmen schienen.
    Und schließlich danke ich meinem Sohn Valentin für sein offenes Ohr
und meiner Tochter Esther für die Freude, die mir durch ihr Dasein geschenkt
wird.

Thomas Hesse, Renate Wirth
    DIE EULE
    Niederrhein Krimi
    ISBN 978-3-86358-009-4
    »Das Buch ist nicht nur für Freunde der Region und des regionalen Krimis lesenswert, sondern es ist auch mit Liebe zur Sprache geschrieben, ohne verbales Füllmaterial.«
    NRZ Niederrhein

Leseprobe zu Thomas Hesse, Renate Wirth,
DIE EULE
:

Prolog
    Am 24. Mai 1960 ging die
Sonne um vier Uhr zwölf über Dresden auf. Sie durchbrach den Nebel, der die
Wälder und Wiesen des Umlandes zart bedeckte, in weichen Ringen um vier Uhr
vierunddreißig. Der wattige orange Farbton, der sich über die Landschaft ergoss
und von einer Morgenromanze erzählte, stand im krassen Gegensatz zu den
zackigen Befehlstönen, die sich an den Mauern des Hofes der Hinrichtungsstätte
brachen.
    Die Wachmänner trieben einen
kraftlos schlurfenden Mann in grauer Gefangenenkleidung, dessen fahle Hautfarbe
es schwer machte, zu schätzen, ob er eher an die vierzig oder fünfzig Jahre alt
war, über den Platz. Niemand weiß, was er in diesem Augenblick und in der kaum
nachzuspürenden Verlassenheit seiner letzten Stunden zuvor empfand. Hat er sein
Leben Revue passieren lassen, hat er seinen Verräter verflucht, der ihn erst in
das Stasiuntersuchungsgefängnis in direkter Nachbarschaft des Domplatzes in
Erfurt und dann in die Zentralanstalt für Abgeurteilte brachte? War er zu
keiner Empfindung mehr fähig und ein lebender Leichnam in der vergangenen
Nacht, die schon wie aus Blei war?
    Willenlos ließ er sich
jedenfalls schieben und ziehen, als ihn die Schergen zwischen Nacht und Morgen
auf das Schafott zwangen. Die schräge Schneide der Fallschwertmaschine aus
volkseigener Produktion fiel präzise und trennte ihm den Kopf zwischen dem
vierten und fünften Wirbel vom Rumpf. Sonst arbeiteten die Antifaschisten in
der DDR ungeniert mit den
vorhandenen Naziguillotinen, an diesem Morgen aber war der Henker sehr
zufrieden mit dem Einsatz der ersten volkseigenen Konstruktion.
    Die Richtstätte schwamm im Blut,
das sich in pulsierenden Schüben auf den Boden ergoss. »Vollstreckungsdauer:
drei Sekunden, besondere Vorkommnisse: keine«, würde später der führende
Offizier Dirk Unterhagen im Protokoll verzeichnen.
    Die Sonne durchbrach den
Morgennebel vollends und tauchte den Gefängnishof in merkwürdig barmherziges
Licht, als wolle sie Trost spenden. Doch da waren die ebenso ungläubig wie entsetzt
aufgerissenen Augen des an Händen und Füßen gefesselten Opfers. Sein finales
Röcheln, seine gebrochenen Pupillen. Der klaffende Schnitt, der qualvolle Blick
und über allem dieser unerträgliche Geruch von Angst. Henker Walter Böttcher
hatte gelernt, sein Herz durch einen unbewussten Verdrängungsmechanismus
kaltzustellen und sich mit der Routine des Scharfrichters an seine Arbeit zu
machen. An diesem sonnig-linden Frühlingstag, an dem die Temperatur 19,5 Grad
erreichen sollte, verließ der gelernte, ernst dreinblickende Schmied den von
unüberwindlich hohen Mauern umschlossenen Hof, um im Erdgeschoss des
labyrinthischen Baus zwei weitere Gefangene zu enthaupten.
    Als wäre das Entsetzen noch zu
steigern, legten die Gehilfen den vom Körper abgetrennten Kopf beim Einsargen
zwischen die Beine des getöteten Delinquenten. Für sie war das praktischer und
zeitsparender, denn eine spezielle Ofenmannschaft wartete in dem von Kiefern
umstandenen Krematorium im nahen Tolkewitz
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