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Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)

Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)
Autoren: Carin Gerhardsen
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gefunden?«, fragte Sjöberg.
    »Eine Joggerin«, antwortete die Polizistin. »Ein junges Mädchen, das hier in der Nähe wohnt. Wir haben sie nach Hause geschickt.«
    »Hat sie etwas gesehen oder gehört?«
    »Nichts. Es war so gegen fünf Uhr.«
    »Hat sie ihn berührt?«
    »Sie hat nach dem Puls gesucht, aber es war ziemlich offensichtlich, dass er schon tot war, sodass sie keine Wiederbelebungsversuche unternommen hat. Außerdem hat sie das Opfer gekannt.«
    »Sie hat ihn gekannt? Woher?«
    »Anscheinend war er ihr Fußballtrainer«, erklärte der andere Polizist. »Sie war ganz schön mitgenommen. Sie hatten wohl heute auch noch ein Spiel.«
    »Oh, verdammt. Wie alt ist sie denn?«
    »Dreizehn. Josefin Siem heißt sie. Du bekommst ihre Daten.«
    Irgendwo unter dem Regenponcho zog er einen Notizblock hervor, riss eine Seite heraus und gab sie Sjöberg, der sich mit einem Nicken bedankte und zum Untersuchungszelt zurückkehrte, wo die anderen sich ihm anschlossen.
    »Gruselig«, bemerkte Sandén und schüttelte den Kopf. »Er sieht aus wie ein ganz normaler Durchschnittsschwede.«
    »Er soll Fußballtrainer sein«, sagte Sjöberg. »Sagt jedenfalls das Mädchen, das ihn gefunden hat.«
    »Wir haben Kreditkarten und auch Bargeld in seiner Brieftasche gefunden«, sagte Gerdin. »Über tausend Kronen. Er scheint also nicht ausgeraubt worden zu sein.«
    »Auf der anderen Seite hatte er kein Handy dabei, und das dürfte im Jahr 2009 ziemlich ungewöhnlich sein«, meinte Sandén.
    Sjöberg blieb skeptisch.
    »Handyräuber sind normalerweise junge Männer, die schlimmstenfalls mit einem Messer angreifen. Ich halte es für ziemlich ungewöhnlich, dass eine Bande von Teenagern jemandem in den Schädel schießt, um an sein Handy zu kommen. Ist euch sonst noch etwas aufgefallen?«
    Hansson schaute aus der Zeltöffnung heraus.
    »Ich nehme an, dass ihr wissen wollt, was wir bei ihm gefunden haben. Über die Brieftasche wisst ihr Bescheid. Sportliche Armbanduhr der Marke Seiko. Goldring ohne Inschrift, wahrscheinlich ein Ehering, weil er am linken Ringfinger saß. Und dann steckten vier Spielkarten in der Brusttasche seines Jacketts.«
    »Asse?«, wollte Westman wissen.
    »Tja, eine der Karten war ein Ass, aber nicht alle.«
    »Vielleicht ein Falschspieler?«, überlegte Hamad. »Nach einer schönen, alten Tradition schießt man Falschspielern in den Kopf.«
    »Was ist denn mit Teer und Federn passiert?«, seufzte Sandén.
    Auch Zetterström steckte seinen Kopf aus dem Zelt.
    »Ihm wurde nicht in den Kopf geschossen, sondern in den Nacken. Aus kurzer Entfernung und mit einer großkalibrigen Waffe, schätze ich. Die Kugel ging quer durch den Hals, ihr werdet sie also irgendwo hier in der Ecke finden. Wahrscheinlich wurde ihm zuerst aus fünf bis zehn Metern Entfernung in den Rücken geschossen. Dabei dürfte er nach vorne gefallen sein, worauf der Mörder näher an ihn herantrat und eine weitere Kugel in seinen Nacken abfeuerte. Von dem ersten Schuss habe ich kein Austrittsloch gefunden, wahrscheinlich hat die Kugel das Rückgrat getroffen und die Richtung geändert, sodass sie irgendwo im Körper steckengeblieben ist. Wenn ich mit der Obduktion begonnen habe, gibt es Genaueres.«
    Der Rechtsmediziner zog sich ins Zelt zurück, und Hansson nahm den Faden wieder auf.
    »Dann haben wir in derselben Tasche wie die Spielkarten noch einen handgeschriebenen Zettel gefunden. Aber der ist so aufgeweicht, dass man den Text nicht entziffern kann. Es könnten sowohl Ziffern als auch Buchstaben sein, aber es ist sehr verschwommen.«
    »Eine Telefonnummer vielleicht? Oder eine Adresse?«, schlug Andersson vor.
    »Gut möglich. Ich werde tun, was ich kann, um den Zettel lesbar zu machen. Das war alles.«
    »Danke«, sagte Sjöberg. »Ich werde herausfinden, wo er wohnt, ob er Angehörige hat und ob er vermisst gemeldet worden ist.«
    Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr.
    »Es ist noch vor sieben, es ist also durchaus möglich, dass ihn noch niemand vermisst. Nach seinem Ring zu urteilen, wird er wohl Angehörige haben. Wir kehren zu den Autos zurück.«
    Als Nächstes wählte er die Nummer von Lundin, von dem er wusste, dass er gerade Diensthabender in der Wache war, weil er ihn vor nicht allzu langer Zeit angerufen und geweckt hatte. Von ihm erfuhr er, dass Sven-Gunnar Erlandsson nicht als vermisst gemeldet worden war, dass er im Vaktelstigen 16 in Herrängen wohnte und dass dort auch seine Ehefrau, Adrianti, gemeldet
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