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Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)

Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)
Autoren: Carin Gerhardsen
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trotzdem hat er mich unter seine Fittiche genommen …«
    »Nichts kann mich aufhalten. Ich will, ich wage. Ruhig bleiben, ich bin schon so nahe …«
    »Und immer mit einem Lächeln auf den Lippen. Als ob es nie geschehen wäre. Zuerst eine Ohrfeige, dann eine Umarmung. Und damit soll alles vergessen sein. Aber das ist es nicht, kann es gar nicht …«
    »… keine Ehre im Leib, immer diese miesen Tricks. Ganz gleich, ob es um die Aufstellung ging, um Urteile oder ums Pokerspiel. Und immer mit diesem scheinheiligen Lächeln …«
    »Ich werde ihn töten, ich wage es, ich werde töten. Ihr werdet schon sehen, ich kann es tun. Ich werde es tun …«
    »Zwei Mal, zwei verfluchte Male ist es passiert, und er tut so, als wäre nichts gewesen. Obwohl er weiß, dass ich weiß, dass er weiß …«
    »Er schreibt die Regeln nach seinen Bedürfnissen um, dieser verdammte Heuchler …«
    »Man steckt fest wie in einer Zwickmühle, muss sich von diesem Joch befreien …«
    »Wenn er verschwände, würde der Druck von meiner Stirn weichen und ich könnte mein eigenes Leben leben …«
    »Und wir sitzen hier herum wie lallende Idioten, wie Marionetten, und nicken alles ab …«
    »Ich kann, ich wage, tief einatmen. Einen Schuss in den Nacken wird er bekommen, hübsch und sauber …«

Sonntagmorgen
    Kriminalkommissar Conny Sjöberg hatte den Sommer voll ausgekostet: lange Arbeitstage, an denen er das Sommerhaus fertiggebaut hatte, und helle Nächte, in denen er viel zu viel gegessen und getrunken hatte. Was einander leider nicht vollständig aufgehoben hatte, denn der aufmerksame Beobachter konnte feststellen, dass sein Körper nicht mehr ganz so jugendlich wirkte. Familie Sjöberg war am Freitag in die Stadt zurück gezogen, damit sich die Kinder wieder an normale Schlafenszeiten gewöhnen konnten, bevor am Montag der sanfte Start in den Kindergarten und die Ferienbetreuung folgte. Den Samstag hatten sie unter geradezu chaotischen Verhältnissen im Vergnügungspark Gröna Lund verbracht: zwei Erwachsene mit fünf Kindern, die in fünf verschiedene Richtungen zogen. Aber das Schöne daran war, dass sie endlich überhaupt solche Dinge gemeinsam machen konnten, dass alle Kinder alt genug waren, um sich stimulierenderen Aktivitäten widmen zu können, als auf allen vieren über den Boden zu krabbeln oder Rollenspiele zu spielen. Die Zwillinge hatten sich über den Sommer prächtig entwickelt. Und sie hatten sich beruhigt. All das, in Verbindung mit der Sommeridylle, die in Bergslagen allmählich Gestalt annahm, flößte ihm Ruhe ein und ein Gefühl der Befreiung. Jetzt war die Zeit endgültig vorbei, in der Mittagsschläfchen, Kinderwagen, Schnuller, Brei und Kindergeschrei das Dasein bestimmten.
    Und trotzdem wurde er an diesem verdammten Sonntagmorgen um halb sechs aus dem Schlaf gerissen. Dieses Mal allerdings vom Telefon.
*
    Jens Sandéns Urlaub war schon seit einer Woche vorbei, und er war bereits wieder im Alltagstrott angekommen. Nach dem Schlaganfall, den er 2007 erlitten hatte, hatte sich der mittlerweile dreiundfünfzigjährige Kriminalinspektor, ganz anders als alle erwartet hatten, mächtig zusammengerissen und nicht weniger als zweiundzwanzig Kilo abgenommen. Er aß gesund, unternahm vor dem Frühstück oft lange Spaziergänge und spielte jeden Freitagmorgen Tennis mit seinem besten Freund Conny Sjöberg. Im Großen und Ganzen fühlte er sich gut in Form, und die Tatsache, dass seine geistig leicht behinderte Tochter ihr Leben inzwischen wieder im Griff hatte, trug das ihre dazu bei. Auch sie war schon an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt – hinter den Empfangsschalter der Polizeiwache – und hatte sich nach den Sommerferien schnell wieder zurechtgefunden.
    An diesem Morgen war Sandén von alleine um fünf nach fünf aufgewacht, hatte sich mithilfe dieses neuen Dings aus dem Designerladen ein Ei in der Mikrowelle gekocht und war jetzt im Begriff, sich Stiefel und Regenjacke überzuziehen, um sich auf seinen morgendlichen Spaziergang zu begeben. Diese Pläne wurden allerdings über den Haufen geworfen, als das Telefon klingelte und er gebeten wurde, sich in den Wagen zu setzen und nach Herrängsskogen hinauszufahren. Naja, dachte er, dort würde er die Regensachen wohl auch gut gebrauchen können.
*
    Es regnete in Strömen. Nach einem herrlichen Sommerabend waren in den frühen Morgenstunden Wolkenfelder über die Ostsee herangezogen und entleerten sich nun über Schwedens Osten. Und das nur, um uns Kriminaltechnikern
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