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Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)

Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)
Autoren: Carin Gerhardsen
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Repräsentant des Lesben- und Schwulenverbands, ein Vertreter des Rechtsmedizinischen Instituts, ein Kriminologe von der Universität Stockholm, Politiker verschiedener Parteien sowie einige Polizisten über Gleichstellung, sexuelle Gleichberechtigung und Hasskriminalität.
    Die Eröffnungsrede hielt der stellvertretende Polizeidirektor der Hammarbypolizei, Gunnar Malmberg. Der Vergewaltiger Gunnar Malmberg. Dass niemand anderer als er der andere Mann war, wusste allein Hamad.
    Was Malmberg während der zehn Minuten sagte, die er das Wort hatte, ließ Hamad zusammenzucken: »Glaubwürdigkeit hat ein großes Gewicht, ganz besonders in einer Organisation wie der Polizei. Um unserem Bemühen um Gleichstellung Glaubwürdigkeit zu verleihen, müssen wir jetzt handeln und nicht nur reden.«
    »Empathie. Wir alle tragen die Verantwortung dafür, dass die Machtordnung der Geschlechter erhalten bleibt. Männer sollten sich in die Situation der Frauen hineinversetzen. Wenn Männer dies wie selbstverständlich täten, bräuchten wir uns um Gleichstellung nicht zu bemühen.«
    »Alle Erfahrung sagt uns, dass die Gleichstellung eine ungeheure Kraft gegen die Gewalt entfaltet. Es gibt keine schlechten Menschen – es ist das Schweigen der guten Menschen, mit dem ich mich so schwertue.«
    Pfui, Teufel. Hamad schauderte es, als er die Tür hinter sich schloss, um zum Tatort nach Älvsjö hinauszufahren.
*
    Man hatte ein Zelt über dem Körper aufgespannt. Der tote Mann bot ein trauriges Bild, wie er in einer Art stabiler Seitenlage ruhte. Seine Kleidung war vollkommen durchnässt, und der Regen hatte den Asphaltweg, auf dem er lag, effektiv von jedem Blut gereinigt. Die klaffenden Löcher an Hals und Nacken zeugten jedoch davon, dass es sehr viel Blut gewesen sein musste. Außerdem deutete alles darauf hin, dass er zusätzlich noch einen Schuss in den Rücken bekommen hatte.
    Er war ordentlich gekleidet mit Slippern aus Veloursleder, beigen Hosen, hellblauem Hemd und marineblauem Jackett. Eine elegante Uhr schaute unter der Manschette hervor, und am Ringfinger der linken Hand steckte ein Goldring. Man hatte bereits zu Beginn die Taschen des Mannes geleert, um so viel wie möglich vor dem Regen zu retten. In der Innentasche des Jacketts hatte noch die Brieftasche gesteckt, die sowohl Kreditkarten als auch Bargeld enthielt, was gegen einen Raubmord sprach. Laut Führerschein handelte es sich bei dem Opfer um den zweiundfünfzig Jahre alten Sven-Gunnar Erlandsson.
    Sjöberg, Hamad, Westman und Andersson standen vor dem Untersuchungszelt und schauten hinein, um sich ein Bild vom Tatort zu machen. Zwei Techniker arbeiteten unter der Plane. Es schien ein hoffnungsloses Unterfangen, noch irgendwelche Spuren des Mörders aus den Wasserpfützen auf dem Asphalt herauswaschen zu wollen.
    »Es war ein schöner Abend gestern. Weiß irgendjemand, wann der Regen angefangen hat?«, fragte Sjöberg.
    »Ich bin um zwölf ins Bett gegangen, da war es noch schön«, antwortete Andersson.
    »Als ich um viertel vor eins nach Hause kam, hatte es sich schon ein bisschen zugezogen«, sagte Hamad.
    »Als ich um viertel nach vier aufgestanden bin, hat es schon gegossen und seitdem auch nicht wieder aufgehört«, berichtete Hedvig Gerdin, die plötzlich mit Bella Hansson, Sandén und dem Rechtsmediziner Kaj Zetterström im Schlepptau aufgetaucht war.
    »Sehr gut, dann bist du also schuld, Gäddan«, sagte Sandén. »Schön, euch alle wiederzusehen. Hattet ihr einen schönen Urlaub?«
    »Mhm, zumindest bis jetzt«, antwortete Sjöberg. »Danke, dass ihr euch alle bereitgefunden habt.«
    Er trat einen Schritt zur Seite, um Hansson und Zetterström ins Zelt zu lassen.
    »Ich dachte, es wäre das Beste, wenn alle von Anfang an dabei sind, dann brauchen wir am Montag nicht alles noch einmal durchzukauen. Ihr könnt die Überstunden natürlich bei Gelegenheit wieder abbummeln, ich hoffe, das ist okay für euch. Wenn ihr euch vielleicht dort drinnen umschaut«, fuhr Sjöberg an Sandén und Gerdin gerichtet fort, »dann werden wir anderen uns mal die Umgebung ansehen. Ich werde ein paar Worte mit den Polizisten wechseln, die zuerst vor Ort waren.«
    Am Absperrband weiter unten auf dem Weg standen zwei uniformierte Polizisten, ein Mann und eine Frau, die aussahen, als würden sie auf bessere Zeiten warten. Einer von ihnen schaute in den Himmel, aber der versprach keinen Wetterumschwung in naher Zukunft, sondern blieb unverändert grau.
    »Wer hat den Körper
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