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Fallende Schatten

Titel: Fallende Schatten
Autoren: Gemma O'Connor
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und gaben uns als Freunde von Reynolds aus, die vor langer Zeit die Verbindung mit ihm verloren hatten, erfuhren jedoch wenig Neues. Was er in Dublin zu erreichen gehofft hatte, blieb reine Vermutung.
    Wenn es fünfzig Jahre zuvor schon seiner gewitzten Mutter nicht gelungen war, ihre Ansprüche auf die Druckerei durchzusetzen, hatte er eigentlich kaum hoffen können, mehr Erfolg damit zu haben, oder? Seit dem Tod seiner Mama war er nur mehr ein einsamer, nicht eben anziehender Mann gewesen, der verzweifelt nach dem liebenden Vater seiner Träume gesucht hatte. Vielleicht hatte der Arme schließlich herausgefunden, welch einem Ungeheuer er sein Leben verdankte. Vielleicht hatte die Polizei tatsächlich recht. Vielleicht hatte er sich selber umgebracht.
    Über Cormac Hanion will ich nicht nachdenken. Zumindest stellte sich – und darüber war ich sehr froh – heraus, er war nicht Jens Freund. Als ich endlich wieder ins Büro zurückkehrte, lernte ich Matt Craig kennen. Von der Figur her war er ihm nicht unähnlich, aber das war auch alles. An dem Tag, als ich ihn für Hanion gehalten hatte, hatte meine überreizte Phantasie mir einen Streich gespielt. Gelegentlich tut sie das immer noch. Und ich habe immer noch Angst vor ihm.
    Und das war’s. Ich hatte versucht, den Tod meiner Mutter zu rächen, indem ich die Person zugrunde richtete, die sie zugrunde gerichtet hatte. Ich hatte gedacht, dies würde den Verlust erträglicher machen. Das hat es nicht. Vielmehr erfuhr ich im Verlauf des Ganzen einiges über ihr Leben, das alles nur noch schwerer machte.
    Als ich ungefähr zehn Jahre alt gewesen war, hatte mich eine der Nonnen mit ihren Gespenstergeschichten fasziniert. Meine Lieblingsgeschichte hatte von einem jungen dunkelhaarigen Priester gehandelt, der Teufel austrieb. Das Wesentliche dabei war, immer wenn er nach diesem Martyrium aus dem Zimmer taumelte, waren seine Haare schlohweiß. Seltsam, das gleiche ist mir geschehen. Mein Haar wuchs nicht in einem fahleren Blond nach. Sondern schneeweiß. Genau wie das von Lily. Was den merkwürdigen Effekt hat, mich viel jünger aussehen zu lassen. Daniel gefällt das offenbar, ich hingegen bin mir nicht so sicher. Bei einer im sechsten Monat Schwangeren sieht das einigermaßen verblüffend aus.

Dank
    Fallende Schatten wurde im Gedenken an meine Mutter Bess Nolan Fitzpatrick (1909-1993) geschrieben, die vor langer Zeit von einem Vorfall berichtete, der zum Ausgangspunkt dieser Geschichte werden sollte.
    An dieser Stelle möchte ich dem überaus kenntnisreichen Buchbinder Ivor Robinson für die Schilderung seiner Kriegserlebnisse bei der Royal Navy danken. Da er mir zudem das Handwerk des Buchbindens beibrachte, stehe ich auch in dieser Hinsicht in seiner Schuld. Caroline Sheehan von Horizon International in Heathrow zeigte mir, wie eine Spedition arbeitet. Meine Schwester Pauline Fitzpatrick half mir bei den Nachforschungen und führte mich in die Gilbert Library ein. Bruder Aloysius Shannon und Bruder Bernardine Edwards von den Hospitalitern St. John of God sowie Schwester Olive Russell von den Sisters of the Assumption of the Poor machten mich mit den im Irland der vierziger Jahre herrschenden sozialen Verhältnissen vertraut. Bob Moir, Schußwaffenexperte der Thames Valley Police, stellte mir ebenso großzügig seine Zeit und sein Wissen zur Verfügung wie Sergeant John Duffey (An Garda Síochána Museum and Archives, Dublin) und Police Constable Henry Wymbs (Thames Valley Police, Oxford). Gay McGuiness von der Domaine des Anges lieferte mir den Schauplatz für die Domaine Garnier, Chris Green brachte mich auf den Titel.
    Mein besonderer Dank für ihre nie versiegende Ermutigung und Unterstützung gilt Philip MacDermott und allen anderen Mitarbeitern bei Poolbeg, vor allem meiner Lektorin Kate Cruise O’Brien; John O’Connor, Mervyn Evans und Richie Gill vom Zentrum für Orthopädische Hilfsmittel in Oxford; Lucien Taylor, Vanessa Goulder, Steven Williams und Ruth McCarthy sowie Alice und Laura dafür, daß sie mir ihre Katze zur Verfügung stellten.
    Alle Personen in vorliegendem Buch sind frei erfunden; jegliche Ähnlichkeit mit Lebenden oder Toten ist rein zufällig. Meine Beschreibung von Ringsend in Fallende Schatten beruht auf meinen Kindheitserinnerungen; damals konnte ich noch nicht zwischen Ringsend und Irishtown unterscheiden. Ich hoffe, die Bewohner beider Stadtteile sehen mir dies nach und gehen großzügig über die Unstimmigkeiten hinweg, auf die sie
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