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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)
Autoren: Ina Linger
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doll!“ sagte er und blickte auf die Hand des Mannes. Sogar die war tätowiert, mit verschlungenen Linien und komischen Zeichen.
    „Hast wohl dein erstes Date, was?“ grinste Mr. Latimer und lachte dröhnend über seinen eigenen Witz. „Ihr seid ja nun langsam keine Kinder mehr, nicht?“
    Benjamin nickte zustimmend und bewegte sein Handgelenk, um den Mann ganz subtil daran zu erinnern, dass er ihn noch festhielt und die Blutzufuhr zu seinen Fingern abschnürte.
    „Oh!“, machte der, lachte wieder und ließ ihn endlich los.
    Benjamin hatte eigentlich sofort weiterlaufen wollen, doch sein Blick war noch einmal über Mr. Latimers Hand gewandert und er war verharrt. Er hatte eines der Zeichen in einer etwas abgewandelten Form schon einmal gesehen hatte – in den Zeichnungen seiner Großmutter. Ein Pfeil mit Drachenflügeln. Sein Herz machte einen Sprung und raste dann los. Er sah fast ängstlich hinauf in Mr. Latimers Gesicht, dessen Ausdruck sich nicht ein Deut verändert hatte. Debil lächelnd – das war die richtige Bezeichnung.
    „Soll ich Michael von dir grüßen?“ fragte er. „Ihr seid befreundet, oder?“
    „Äh … ja“, kam es Benjamin ein wenig verzögert über die Lippen. „Wär toll, wenn sie ihn grüßen.“
    Mr. Latimer grinste noch breiter, zwinkerte ihm kurz zu und verschwand dann in den Hausflur. Benjamin blieb noch einen Augenblick stehen. Er blinzelte ein paar Mal, holte dann tief Luft und lief weiter in den Hof hinein. Eventuell hatte er sich ja auch geirrt. Bei den ganzen merkwürdigen Dingen, von denen er in den letzten Monaten erfahren hatte, musste man ja zwangsläufig paranoid werden. Und Michaels Onkel … nein, der sah nun wahrlich nicht danach aus, als hätte er irgendwas mit Magie oder Ähnlichem am Hut. Benjamin durfte nicht damit anfangen, in jedem Menschen eine Gefahr zu sehen. Dann würde er eines Tages völlig durchdrehen. Er musste sich auf das konzentrieren, was sie jetzt vorhatten. Das war sehr viel wichtiger.
    Benjamin fiel in einen noch schnelleren Schritt und nach nur wenigen Minuten trat er durch die Tür von Melinas Wohnung. Sie war im Wohnzimmer, saß auf der Couch und betrachtete die Fotos, die vor ihr auf dem Tisch lagen.
    „Oh Mann, hast du schon ohne mich angefangen?“ beschwerte sich Benjamin sofort, eilte zu ihr und ließ sich neben ihr nieder.
    „Ich hab nur ein bisschen geguckt“, sagte sie rasch und sah ihn an, ein warmes Lächeln auf den Lippen. „Schön, dass du da bist.“
    Eigentlich hatte Benjamin weiter verärgert sein wollen, doch seine Tante machte es ihm wie immer verdammt schwer. Er nickte verhalten, presste die Lippen zusammen, um nicht auch noch zu lächeln, und nahm dann seinen Rucksack ab.
    „Ich muss dir was zeigen“, sagte er und holte seinen Laptop heraus. Glücklicherweise hatten sie auch hier im Keller eine ziemlich gute Verbindung zum hauseigenen Internetserver. Benjamins Computer war im Nu hochgefahren und die Verbindung zu der Seite, die er seiner Tante zeigen wollte, noch viel schneller hergestellt.
    „Das sind alle Sonnen- und Mondfinsternisse, die es bereits in diesem Jahr gab“, erklärte er ihr und drehte das Gerät so, dass sie den Bildschirm gut sehen konnte. „Siehst du das Datum hier?“
    Melina runzelte die Stirn, dann weiteten sich ihre Augen und ihr Mund öffnete sich in sprachlosem Staunen. „25. April … das ist genau der Tag, an dem Jenna verschwand!“
    „Ganz genau!“ stimmte Benjamin ihr zu und gab dann etwas über die Tastatur seines Laptops ein. „Ich hab daraufhin den 18. März 1988, den Tag, an dem Jack Spencer verschwand, eingegeben und siehe da …“
    „Totale Sonnenfinsternis“, hauchte sie.
    „Das ist doch ein Muster, oder?“
    Sie nickte. „Kannst du … kannst du mal den 26. Februar 1998 eingeben?“ fragte sie mit zittriger Stimme.
    „Ja, klar.“ Benjamins Finger flogen über die Tasten und eine weitere Tabelle öffnete sich. „Eine totale Sonnenfinsternis, gut sichtbar auf den Karibischen Inseln.“
    Melina atmete hörbar ein und wieder aus. „Das … das war der Tag, an dem wir Sara nach Falaysia brachten.“
    „Die Frau, die vor Jenna dort war?“
    „Ja.“
    „Was hat das zu bedeuten? Warum Sonnen – und Mondfinsternisse?“
    „Sie haben immer eine Wirkung auf das Energiefeld der Erde, bringen Unruhe aber auch die Möglichkeit, den Geist weiter zu öffnen, neue Energien aufzunehmen. Sie sollen deine magischen Fähigkeiten verstärken.“
    „Das macht Sinn“, überlegte
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