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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)
Autoren: Ina Linger
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Benjamin. „Auf diese Weise konnte Demeon den Jungen und Jenna auch allein in die andere Welt bringen.“
    „Du glaubst das auch?“ fragte Melina. „Dass Jack ebenfalls noch da drüben ist, in Falaysia?“
    Benjamin nickte. „Und Demeon will ihn vermutlich mit Jennas Hilfe da rausholen. Die Frage ist nur, warum er ihn erst dorthin gebracht hat.“
    „Und ob er das wirklich will“, setzte Melina hinzu.
    Benjamin sah sie überrascht an. „Das bezweifelst du? Er sammelt doch diese Daten über die Sonnen- und Mondfinsternisse – glaubst du nicht, er macht das, um den richtigen Moment abpassen zu können, um die beiden zurückzuholen?“
    „Es ist möglich“, gab Melina zu. „Es kann aber auch andere Gründe haben.“
    Benjamin presste die Lippen zusammen und starrte die Daten vor sich an. „Gut, aber wir wissen zumindest jetzt, an welchen Tagen wir ihn besonders im Auge behalten müssen.“
    Er stellte seinen Laptop vor sich auf den Tisch und holte das tragbare DVD-Laufwerk aus seinem Rucksack.
    „Dann lass uns jetzt herausfinden, warum Demeon Jack überhaupt erst nach Falaysia gebracht hat“, sagte er zu seiner Tante und sah sie auffordernd an.
    Melina erhob sich sofort, lief hinüber zu ihrem Schrank und holte die DVD heraus, auf die sie die Filme brennen hatten lassen. Benjamin hatte diese, nachdem er sie von dem Shop abgeholt hatte, erst behalten wollen, um zu verhindern, dass seine Tante sie allein sah, doch am Ende hatte er eingesehen, dass sie bei ihr besser aufgehoben waren als bei ihm. Schließlich wohnte sie nicht mit einem furchtbar neugierigen Vater zusammen, der ab und an auch unerlaubt in ihren Sachen herumstöberte, weil er Angst hatte, sein Sprössling könne an Drogen oder Alkohol geraten sein.
    „Hoffen wir, dass die Übertragung gut geklappt hat“, meinte Melina, als sie sich wieder neben ihm niederließ und ihm die DVD reichte.
    Benjamin nahm sie ihr ab und legte sie in das Laufwerk ein. „Hast du die Videokassetten schon zurückgebracht?“
    „Nein“, gestand sie. „Demeon wird erst nächstes Wochenende wieder verreisen. Dann werde ich es versuchen.“
    Benjamin nickte, doch er hörte ihr schon längst nicht mehr zu. Sein Videoprogramm hatte sich geöffnet und es erschien das unscharfe, wackelige Bild, das für alte Aufnahmen mit der Videokamera so typisch war. Es zeigte einen ungefähr vierjährigen Jungen, der an einem Tisch saß und malte. Jack, wenn Benjamin sich nicht täuschte …
    „Ma’harik“, vernahm man nun die Stimme eines Mannes. Ups – doch nicht Jack? „Sieh mal her. Guck dir die Karte an.“
    Eine weiße Karte mit einem schwarzen Stern erschien so im Bild, dass die Vorderseite zur Kamera zeigte. Der Junge konnte den Stern zweifellos nicht sehen, auch wenn er nun aufsah.
    „Was siehst du?“ fragte der Mann.
    „Ist das Demeons Stimme?“ flüsterte Benjamin und sah seine Tante aus dem Augenwinkel nicken, denn ansehen konnte er sie nicht. Dazu starrte er viel zu gebannt auf den Bildschirm.
    Der Junge sah wieder weg, malte lieber weiter.
    „Ma’harik!“ forderte Demeon nun schon strenger.
    „Lass doch“, vernahm man die Stimme einer Frau aus dem Off. „Er ist noch zu klein für diese Tests.“
    „Nein, ist er nicht. Misch dich da nicht ein!“
    „Es ist mein Kind.“
    Demeon schlug die Karten vor sich mit einem solch lauten Knall auf den Tisch, dass sogar Benjamin und seine Tante zusammenzuckten.
    „Das ist mir gleich! Hier geht es um mehr!“
    Der Junge war ebenfalls heftig zusammengezuckt und sah aufgewühlt zu ihnen hinüber. Seine Augen füllten sich mit Tränen, während Demeon weiter mit der Frau stritt. Erst als das Kind seine Hand nach den Karten ausstreckte, verstummten die beiden. Benjamin hielt den Atem an. Er wusste, dass irgendetwas passieren würde … etwas Aufregendes …
    Ma’harik hatte seine Hand auf den Stapel gelegt und nur Sekunden später begann eine kleine Rauchwolke davon aufzusteigen. Es zischte, der Junge zog seine Hand wieder weg und der ganze Stapel stand in Flammen.
    Melina keuchte verblüfft. Benjamin wollte sie ansehen, sich mit ihr über das Gesehene austauschen, doch seine Augen fixierten weiter das Gesicht des Kindes. Dieser Blick … so drohend …
    „Verflucht!“ konnte man Demeon rufen hören, die Kamera wackelte, und wurde abgelegt. Ein Kleidungsstück flog auf das kleine Feuer. Hände klopften es aus und durch den dunklen Qualm sah man, wie sich das Kind wieder seinem Bild zuwandte und friedlich
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