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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)
Autoren: Ina Linger
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erreichten und sich ihr Gepäck, auf die Schultern luden. Seine körperliche Nähe und ein paar flüchtige Berührungen genügten, um dieses Knistern zwischen ihnen wieder herzustellen. Und als sie Marek in die Augen sah, wusste sie, dass sie in dem Kampf mit sich selbst nicht allein war. Sie würden stark sein müssen. Beide.
     
     
     
     
     

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    „U nd deswegen werde ich die Stellung als wissenschaftliche Mitarbeiterin hier in Kopenhagen für die nächsten drei Monate auf Probe annehmen. Ich hoffe, ihr versteht und respektiert meine Entscheidung. Es ist ja nicht für immer …“
    Melina verstummte. Laut vorgelesen klang die E-Mail, die sie in Jennas Namen an deren Vater schrieb, doch ein wenig kühl und herzlos. So konnte sie diese nicht abschicken.
    Ich werde euch bald besuchen kommen und dann können wir noch mal über alles reden , setzte sie hinzu. ‚Bald‘ war ein so schön schwammiges Wort und wunderbar dehnbar. Sie würde schon ein paar Ausreden finden, mit denen sie den Termin immer wieder verschieben konnte, bis es dann nicht mehr nötig war, weil Jenna wahrhaftig zurückkehrte.
    Ich vermisse euch und drücke und küsse euch aus der Ferne, eure Jenna. Ja, das klang nach ihr, war herzlich genug, um den alten Griesgram zu überzeugen. Melina würde die Mail gleich noch mal Benny vorlesen, wenn er auftauchte, und dann abschicken und die Daumen drücken, dass sie Paul für eine ganze Weile ruhig stellen würde.
    Ihr lieber Schwager war in den letzten Tagen etwas nervös geworden, weil Jenna nun schon über einen Monat weg war und sich noch nie telefonisch gemeldet hatte. Benjamin war so schlau gewesen, ihm vorzurechnen wie teuer Anrufe aus Dänemark waren, und hatte dann auch noch ganz richtig erklärt, dass Jenna nach ihrem so spät beendeten Studium noch keine richtige Arbeit gehabt hatte, sodass ihr das nötige Kleingeld fehlte. Die E-Mail sollte Paul nun endgültig davon überzeugen, dass es Jenna gut ging und ihm gleichzeitig vermitteln, dass es noch eine ganze Weile dauern würde, bis er sie wiedersah.
    Oh! Eine Sache hatte sie noch vergessen. Melinas Finger flogen erneut über die Tastatur.
      P.S. Könntest du bitte Floh aus der Hundepension abholen? Sie ist dort schon so lange und Benny hat mir geschrieben, dass er sich gern um sie kümmern würde.
    Melina hatte den Hund nach Jennas Verschwinden selbst in der Pension untergebracht, weil sie keinen Platz und keine Zeit für das Tier gehabt hatte – ganz davon abgesehen, dass ihre Katze Medusa wahrscheinlich Hackfleisch aus ihm gemacht hätte. Benny hatte dagegen protestiert, doch sich weder bei ihr noch bei seinem Vater durchsetzen können. Soweit sie wusste, hatte Benny Floh regelmäßig besucht und war mit ihr Gassi gegangen und nun, da sich einiges geändert hatte, hatte er das Thema zumindest wieder bei seiner gutmütigen Tante auf den Tisch gebracht. Erfolgreich.
    „Sie kann mich beschützen“, hatte er gesagt. „Du musst sie mal sehen, wie sie sich aufführt, wenn mir jemand zu nahe kommt. Da bekomme selbst ich manchmal Angst.“
    Ja, der Hund hatte einen großen Beschützerinstinkt. Jenna hatte ihn ein paar Mal bei ihren Besuchen dabei gehabt und Floh hatte jedes Mal bedrohlich geknurrt, wenn Melina Jenna ungebeten zu nahe gekommen war. Das hatte sich erst nach einer gewissen Zeit gegeben. Einen Mann wie Demeon würde sie wahrscheinlich sogar angehen, wenn er Benny zu nahe kam. Und das war genau das, was sie jetzt brauchten.
    Melina war vor Schreck erstarrt, als Benjamin ihr von seiner Begegnung mit dem Zauberer erzählt hatte. Nicht nur, weil Demeon viel früher in Bristol zurück gewesen war, als sie erwartet hatte, und durchaus ihre Pläne hätte durchkreuzen können, sondern auch, weil er Benjamins Schilderung zufolge versucht hatte, ihn zu hypnotisieren, um ungehindert an seine Gedanken heranzukommen. Dies bedeutete auch, dass er misstrauisch war, vielleicht sogar spürte, dass sie etwas hinter seinem Rücken taten, sich gegen ihn verbündet hatten.
    Melina und Benjamin hatten daraufhin ihre ‚geheimen‘ Tätigkeiten für eine Weile eingestellt und ihr Leben ganz normal weitergelebt. Es war ihnen schwergefallen, doch es war notwendig gewesen, um nicht aufzufliegen, denn Melina hatte gefühlt, dass Demeon sie beobachtete, sie alle beide. Sie wusste nicht wie er das tat, aber sie hatte seine Energie gespürt. So waren Benjamin und sie für mehr als eine Woche zur Untätigkeit gezwungen gewesen. Erst gestern hatte
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