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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)
Autoren: Ina Linger
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lückenhaft und wenig belegbar. Es trieb einen eher in den Wahnsinn, als dass es hilfreich war, und die Tatsache, dass er nicht wusste, inwieweit Jenna oder er selbst diesem Jack ähnlich waren, inwiefern seine Besonderheit der ihren entsprach und sie selbst eventuell in Gefahr waren, machte alles nur noch schlimmer. Es wühlte Benjamin so schrecklich auf, dass er jetzt ganz bestimmt nicht mehr schlafen konnte. Schon wieder! Kein Wunder, dass er in der Schule gegenwärtig solche Konzentrationsschwierigkeiten hatte. Er musste das wieder in den Griff bekommen – so schnell wie möglich.
    Melina. Das war es! Die beste Methode, um wieder zur Ruhe zu kommen, war es bisher immer gewesen, sich mit seiner Tante auszutauschen, ihr von den Dingen zu erzählen, die ihn bewegten. Nur hatte er gerade um dieses eine spezielle Thema, die magischen Fähigkeiten in ihrer beider Familie, bis jetzt einen großen Bogen gemacht. Wenn er ehrlich war, hatte er Angst davor seine Tante darauf anzusprechen, nicht weil er ihre Reaktion fürchtete, sondern ihre Antworten.
    Das musste sich ändern. Es war dumm, aus Angst ein solch wichtiges Thema totzuschweigen – einfach nur dumm. Benjamin setzte sich entschlossen auf. Er würde jetzt zu seiner Tante hinübergehen und mit ihr darüber reden. Gut – vielleicht nicht jetzt sofort. Sein Vater war noch wach, das konnte er aus dem Gemurmel des Fernsehers schließen, das dumpf durch die geschlossene Tür seines Zimmers drang. Besser war es, noch ein wenig zu warten, bis er auf seinem Zimmer war, um sicherzugehen, dass sein Vorhaben unentdeckt blieb. Aber dann!!
     

    Es war schon dunkel, als es Benjamin endlich gelang, sich hinauszuschleichen und über den Hof, hinüber zu Melinas Kellerstube zu eilen. Ihm brannten so viele Fragen auf der Zunge und er war so eingenommen von seinen eigenen neuen Ideen, dass er zunächst gar nicht bemerkte, dass alle Zimmer in absoluter Dunkelheit lagen. Erst als er die Treppe hinunterstieg, nahm er wahr, dass sich nichts im Inneren der Stube regte. Er hielt in der Mitte der Treppe inne und spähte durch das einzige Fenster, dessen Vorhänge nicht zugezogen waren. Die Umrisse der Möbel waren nur schemenhaft zu erkennen, aber es bewegte sich auch nichts im Inneren der Wohnung. Merkwürdig. Seine Tante ging doch sonst nicht so zeitig schlafen.
    Benjamin rang einen Augenblick mit seiner guten Erziehung, doch dann entschied er, dass momentan alles, was mit Jennas Rettung zu tun hatte, absolute Priorität besaß und auch ein Aufscheuchen aus dem Tiefschlaf rechtfertigen würde. Schließlich war Melina ja daran schuld, dass seine Schwester in einem solchen Dilemma steckte. Zum Teil jedenfalls.
    Benjamin nahm die letzten Treppenstufen mit einem Satz, holte tief Luft und betätigte dann die Klingel. Sie hallte unangenehm laut im Flur der kleinen Wohnung wieder, sodass er den Kopf einzog und sich kurz umsah, weil er befürchtete, die Nachbarn aufzuschrecken. Doch nichts regte sich – auch nicht drinnen. Melina schien einen ausgesprochen festen Schlaf zu haben. Da genügte es wohl nicht, nur einmal zu läuten. Benjamin drückte dieses Mal sehr viel länger auf den Klingelknopf … und sehr viel öfter. Das musste doch nun genügt haben!
    Er wartete, wippte dabei ungeduldig mit einem Fuß auf und ab. Doch immer noch geschah nichts. In der Wohnung blieb es totenstill. Benjamin runzelte die Stirn und kratzte sich an der Schläfe. Gab es heute ein besonderes Training mit Demeon, von dem ihm seine Tante nichts erzählt hatte? Mitten in der Nacht? Okay. Es war erst elf Uhr, aber das war trotzdem schon ziemlich spät und normalerweise fanden die Trainings eher am Morgen oder Vormittag statt. Warum auch immer. Melina zu dieser Zeit nicht zu Hause anzutreffen, war mehr als ungewöhnlich. Nicht dass sie auf die Idee gekommen war, allein ein paar wichtige Nachforschungen zu machen …
    Benjamin zuckte beinahe zusammen, als auf einmal Schritte über den Hof tönten und er wandte sich rasch um. Er konnte die Person von seiner Position aus noch nicht sehen, aber er konnte hören, dass sie rasch näher kam, anscheinend direkt auf Melinas Wohnung zusteuerte. Das musste sie sein! Benjamin setzte sich sofort in Bewegung und eilte die Treppen hinauf, seiner Tante entgegen … und wäre beinahe mit dem großen, schlanken Mann, der ihm auf einmal gegenüber stand, zusammengestoßen. Für einen Moment blieb ihm das Herz stehen und der Atem stockte ihm, denn der Mann mit dem Spitzbart und den
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