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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)
Autoren: Ina Linger
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begegnet und er … ich glaube, er weiß was! Er hat versucht, mich auszuhorchen. Also – ruf mich an, ja?“
    Er legte auf, ließ sich rücklings auf sein Bett fallen, schloss die Augen und atmete tief ein und wieder aus. Das würde eine lange Nacht werden. In diesem Gemütszustand konnte er auf keinen Fall schlafen. Er musste mit seiner Tante sprechen! Und wenn sie sich nicht in der nächsten Viertelstunde zurückmeldete, würde er sie erneut anrufen. Immer und immer wieder, bis sie irgendwann ans Telefon ging. Ja. Genau das würde er tun.
     

 
3
     
     
     
     
    L autstark zu fluchen lag Melina so gar nicht im Blut. Sie war zumeist eine in sich ruhende, geduldige Person, für die der Spruch „In der Ruhe liegt die Kraft“ ein Lebensmotto darstellte. Aber auch sie geriet manchmal in Situationen, die sie nervös machten oder gar aus der Haut fahren ließen.
    Stundenlang in Demeons Haus herumzuschleichen und dort nach seinem Geheimversteck zu suchen, während ihr die Zeit davonlief und es immer dunkler wurde, war eine dieser Situationen. Sie wusste ganz genau, dass sie unmöglich das Licht im Haus anschalten konnte, wenn niemand bemerken sollte, dass sie da war und vor allem, was sie hier tat und je weniger sie sah, desto unwahrscheinlicher wurde es, das Versteck heute noch zu finden.
    Irgendwann blieb sie in der Mitte seines Wohnzimmers stehen, stemmte die Hände in die Hüften, ließ den Kopf in den Nacken fallen und schloss die Augen. Sie konzentrierte sich darauf ruhig und ausgeglichen zu atmen und den Stress abzuschütteln, den sie sich selbst machte. Sie musste ihr inneres Lot wiederfinden. Nur so hatte sie eine Chance, mit ihrer Aktion doch noch Erfolg zu haben. Die Stille im Haus half ihr dabei, sich wieder zu entspannen. Das einzige Geräusch, das zu hören war, war das laute Klacken der antiken Standuhr im Wohnzimmer und dieses hatte eher eine beruhigende Wirkung, als dass es sie störte.
    Das Problem bei ihrer Suche war, dass Demeons Haus zu groß war, um es allein zu durchstöbern. Es gab somit nicht zu wenige, sondern viel zu viele Möglichkeiten ein Geheimversteck anzulegen. Jede knarrende Diele, jeder Hohlraum im Dach oder in den Wänden konnte dazu dienen und machte es so verdammt schwer, fündig zu werden. Sie konnte ja schlecht probeweise die Wände oder den Boden aufstemmen. Nein – sie musste erst ganz sicher sein, wo das Versteck war und sich auch dann noch ganz vorsichtig verhalten und keine Schäden anrichten, die sie im Nachhinein nicht wieder vollständig beheben konnte. Sie musste systematischer vorgehen, sich in Demeon hineinversetzen, um sein Handeln genau nachvollziehen zu können.
    Melina öffnete die Augen und sah sich langsam im Wohnzimmer um. Couchecke, Tisch, Bücherregale … ein Kamin vor dem ein Lehnsessel stand. Ein viel genutzter Lehnsessel, denn der Bezug über den Armlehnen war abgenutzt, die Farbe des Musters bereits ausgeblichen. Melina lief darauf zu und ließ sich dann vorsichtig auf dem Sitzmöbel nieder. Sie lehnte sich zurück und machte es sich bequem. Demeon saß oft hier und las etwas. Auf dem kleinen Beistelltisch lag ein aufgeschlagenes Buch … über Astronomie. Sehr interessant. Aha! Schon wieder war die Sonnenfinsternis Thema, soweit sie das auf die Schnelle erfassen konnte. Gut. Darum konnte sie sich später noch kümmern.
    Wenn man nicht gerade las – was sah man sich dann aus dieser Position heraus an? Den Kamin vielleicht … oder das Bücherregal, denn einen Fernseher gab es hier nicht. Hm. Melina fuhr sich mit den Fingerspitzen nachdenklich über die Lippen. Ein Geheimversteck zwischen den Büchern oder hinter dem Regal? War das nicht ein bisschen zu viel Klischee für einen intelligenten Mann wie Demeon? Möglicherweise hatte er es gerade deswegen getan – weil jeder halbwegs intelligente Mensch einen solchen Gedanken von vornherein ausschloss.
    Sie erhob sich kurzerhand und ging auf das Regal zu. Einige der Bücher waren ziemlich eingestaubt, ein sicheres Zeichen dafür, dass er sie schon lange nicht mehr herausgenommen hatte. Dafür gab es aber auch eine ganze Menge, die sauberer, also in letzter Zeit bewegt worden waren. Sie begann diese der Reihe nach ein Stück weit herauszuziehen, in der Hoffnung, dass bei einem von ihnen etwas passierte, dass zumindest ein verdächtiges Geräusch zu hören war. Doch nichts geschah. Auch nicht bei dem letzten Buch, das sie bewegte. Melina schüttelte missgestimmt den Kopf und sah hinüber zum Kamin. Nicht
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