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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)
Autoren: Ina Linger
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seiner Jackentasche gefunden hatte, als er bei ihrem Training einmal das ‚stille Örtchen‘ hatte aufsuchen müssen, wusste sie zusätzlich, dass er nicht nach Hause gefahren war. Einen besseren Zeitpunkt für die Ausführung ihres Plans würde es wohl kaum so schnell wieder geben, zumal auch Benjamin an diesem Wochenende beschäftigt war und sie somit den Jungen nicht schon wieder in eine ihrer kriminellen Unternehmungen verstricken musste.
    Alles in allem standen ihre Chancen, heute endlich an weitere wichtige Informationen zu gelangen, ganz gut. Sie hatte einen Plan, den Schlüssel zu Demeons Haus, viel Zeit und den Bonus, magische Fähigkeiten zu besitzen. Sie musste erfolgreich sein! Seit ihrem letzten Besuch in Amesbury war einfach schon zu viel Zeit vergangen; Zeit, in der sie mit ihren Nachforschungen kaum weitergekommen waren, weil Demeon sich viel zu regelmäßig mit ihr getroffen hatte und auch Benjamin durch die Schule und seinen Vater vermehrt mit anderen Dingen beschäftigt gewesen war.
    Selbstverständlich mussten sie beide ihr Leben weiterführen – auch wenn Jenna nach wie vor in Falaysia war und immer wieder um ihre Existenz kämpfen musste. Das verstanden sie alle – auch Jenna und Leon – und waren vernünftig genug, um das erst einmal zu akzeptieren. Diese Vernunft hinderte Melina gleichwohl nicht daran, sich ständig Sorgen zu machen, schlecht zu schlafen und ab und an sogar in einen Zustand der Ruhelosigkeit und Verzweiflung zu geraten. Jeder Tag, den Jenna in dieser furchtbaren Parallelwelt verbrachte, war ein Tag zu viel und Zeit war ein so kostbares Gut, dass sie diese ungern ungenutzt verstreichen ließ. Melina wusste, dass sie sich mit solchen Gedanken nur selbst verrückt machte, konnte jedoch nichts dagegen tun. Sie tauchten immer wieder auf und trieben sie vorwärts, ließen sie alle bisher gewonnenen Informationen pausenlos durchgehen und die kühnsten Theorien über die wahren Gründe für das Spiel der Magier aufstellen.
    Welche davon richtig war, würde sich erst entscheiden, wenn sie noch mehr über Jack erfuhr. Und erst dann würde sie auch Benjamin an ihren Überlegungen teilhaben lassen – wie auch immer er selbst darüber dachte.
     
     
     
     
     
     

2
     
     
     

    „H ast du seinen Blick gesehen? Der hat geglotzt, als habe er noch nie in seinem Leben gehört, dass er schlecht Auto fährt. Dabei sieht das doch ein Blinder mit Krückstock!“
    Benjamins Vater schüttelte entrüstet den Kopf und bog in die Straße zu ihrem Haus ein. Er lamentierte nun schon geschlagene fünfzehn Minuten über den Autofahrer, der sie an der letzten Straßenecke geschnitten und dem Benjamins Vater „mal so richtig die Meinung gegeigt“ hatte, allerdings nur durch die geschlossenen Fensterscheiben beider Autos. Ben konnte den Ärger seines Vaters zumindest zum Teil verstehen, doch so langsam wurde es anstrengend, zumal sie den ganzen Tag miteinander verbracht hatten und er sich nach ein bisschen Ruhe und Ungestörtheit sehnte. Nein, sehnen war nicht der richtige Ausdruck – er verzehrte sich danach!
    Ben liebte seinen Vater – ohne Frage – und er verbrachte am Wochenende auch gern Zeit mit ihm, weil er meist so viel arbeitet, dass sie sich gewöhnlich nur am Abend und am frühen Morgen vor der Schule sahen. Für ihn hätte es allerdings auch gereicht, nur über den Vormittag etwas mit ihm zu unternehmen, denn augenblicklich gab es sehr viel wichtigere Dinge zu tun, als den ganzen Tag im Zoo herumzulaufen.
    Abgesehen von Benjamins geheimen Treffen und Nachforschungen mit Melina, in die er sehr viel lieber seine kostbare Zeit investierte, hatte sein Vater wohl vergessen, dass Benjamin kein kleines Kind mehr war und seine Interessen mittlerweile in eine etwas andere Richtung gingen als noch vor zwei, drei Jahren. Paintball wäre doch sehr viel interessanter gewesen … oder Bowling … Schwimmen, wenn ihnen gar nichts anderes eingefallen wäre. Aber Zoo? Und dann hatte sein Dad auch noch das blöde Thema Schule angeschnitten und ihn nach seinen Noten gefragt. Damit war Benjamins Tag gelaufen und seine Laune im Keller gewesen. Seinen Vater anzulügen, war ihm nicht in den Sinn gekommen – doch nicht über so etwas Lapidares wie Schule!
    Unglücklicherweise war für den Mann Bildung und Erziehung (wie er es nannte) etwas extrem Wertvolles und er hatte sich ewig lang darüber ausgelassen, wie wichtig es doch sei, die Schule ernst zu nehmen, gute Noten zu schreiben und einen guten
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