Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)
Autoren: Ina Linger
Vom Netzwerk:
Zu einem Kämpfer, einem Menschen, der sich mit allen Mitteln verteidigen konnte – das war klar und darüber waren Melina und er sich auch sofort einig gewesen. Aber wogegen hatte er sich verteidigen sollen und hatte es am Ende überhaupt etwas gebracht? Denn es war ja nun einmal so, dass der Junge ganz plötzlich verschwunden war. Hatte man ihn doch noch erwischt? Ihn gar getötet? Oder hatte Demeon ihn nur ein weiteres Mal versteckt? Und wer waren überhaupt die Leute, vor denen er sich schützen musste?
    An diesem Punkt waren Melina und er schließlich hängen geblieben. Sie beide hatten anscheinend dasselbe gedacht, es allerdings nicht ausgesprochen. Es hatte ja noch so viel anderes zu tun gegeben. Man musste ja auch noch sein Leben weiterleben, konnte nicht jede Sekunde mit den Gedanken an Jennas Rettung beschäftigt sein – obwohl es schwer fiel, dies nicht zu tun. Benjamin und Melina hatten es dennoch geschafft, sich in den letzten vier Wochen zumindest immer an zwei festen Tagen in der Woche zu treffen und sich auszutauschen – soweit sie das beide wollten und konnten, denn es gab ein paar Themen, mit denen sie beide erst einmal allein klarkommen mussten, bevor sie diese mit dem jeweils anderen besprechen konnten. Benjamin wusste, dass es Melina auch so ging, konnte es ihr ansehen. Daher hatte er auch kein schlechtes Gewissen. Irgendwann würde er sich ja öffnen …
    Jack … was war an dem Jungen so einzigartig gewesen, dass man ihn eventuell sogar verfolgt hatte? Waren es tatsächlich diese Taleron gewesen, vor denen sich seine Großmutter immer so gefürchtet hatte, wie Melina und er schon gemutmaßt hatten? Wenn das wahr war … hatte man seine Großmutter und eventuell auch den Rest seiner Familie aus demselben Grund verfolgt? Waren sie dann alle ebenfalls so besonders und schon ihr Leben lang in Gefahr gewesen, ohne es zu wissen?
    Na wundervoll! Jetzt begann sein Herz schneller zu schlagen, wie es das immer bei diesem gruseligen Gedanken tat. Er versuchte weiter tief und ruhig zu atmen.
    Du bist hier sicher , sagte er zu sich selbst. Niemand tut dir hier etwas zuleide. Das alles gehört der Vergangenheit an. Bestimmt gibt es diese komischen Gruppen gar nicht mehr – wenn sie überhaupt jemals existiert haben.
    Ganz überzeugen konnte ihn seine innere Stimme jedoch nicht und es stand noch immer die Frage offen, was genau das Besondere an Jack und eventuell auch an seiner Großmutter gewesen war. Vielleicht ganz einfach magische Fähigkeiten. Seine Großmutter hatte sie zumindest besessen, ebenso seine Tante. Jenna sollte sie laut Melina auch haben … hieß das dann …?
    Benjamins Magen krampfte sich zusammen und natürlich musste sich auch sein Puls erneut beschleunigen. Das war doch dumm! Er selbst besaß keine magischen Fähigkeiten. Ganz bestimmt nicht! Das hätte er doch längst bemerkt. Er war ein ganz normaler, durchschnittlich begabter Junge, an dem überhaupt nichts Spezielles zu finden war. Was aber nicht hieß, dass andere Familienmitglieder genauso waren wie er. Demeon hatte Jenna ja nicht einfach so ausgewählt. Sie war bestimmt außergewöhnlich … möglicherweise sogar so außergewöhnlich wie Jack. Ihn hatte der Zauberer ja auch … Grundgütiger!!! Benjamin saß mit einem Mal aufrecht im Bett. Er wusste, wohin der Junge verschwunden war! Wie hatten sie nur so blind sein können?!
    Er stand auf und begann im Zimmer auf und ab zu laufen, sich immer wieder mit den Händen durch das Haar fahrend. Demeon hatte das Kind ausgebildet, damit es in der mittelalterlichen Welt dort drüben überlebte! Er hatte es vor den Gefahren dort schützen wollen, weil er nicht hatte mitgehen können! Ganz bestimmt! Er hatte den Jungen nach Falaysia geschickt! ... Aber wieso?!
    Benjamin blieb in der Mitte seines Zimmers stehen und dachte angestrengt nach. Warum brachte man ein kleines Kind in eine solche Welt? Doch nicht wegen eines dummen Spiels. Vielleicht hatte es doch etwas mit den Taleron zu tun. Wenn diese hier in ihrer Welt existierten und sie den Jungen verfolgt hatten … wo war er dann sicherer als in einer anderen Welt, deren Tor nur zwei mächtige Zauberer öffnen konnten, Zauberer wie Demeon? Dann war das alles eher eine Rettungsaktion als eine weitere Teufelei dieses Mannes gewesen. Passte das zu ihm? Wohl eher nicht …
    Benjamin seufzte tief und schwer und ließ sich dann frustriert auf sein Bett fallen. Das alles war so furchtbar kompliziert und vor allen Dingen derzeit noch zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher