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Fächerkalt

Fächerkalt

Titel: Fächerkalt
Autoren: Bernd Leix
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der
Personen. »Mein persönlicher Tipp.«
    Willms war
nicht überrascht. »Es spricht einiges dafür, dass du recht hast.«
    »Es spricht
sogar sehr viel dafür, dass ich recht habe, mein Lieber. Vor allem mein Gefühl.
Du weißt ja, wo das sitzt. Und im Übrigen …«
    »… hast
du immer recht«, lachte Willms und kniff seinem Kollegen wieder einmal blitzschnell
in den Bauch.
    »Au!«
     
    Nach dieser erfreulichen Nachricht
begannen die Kriminalbeamten mit der Planung.
    »Wir brauchen
vorab den Franzosen«, bestimmte Lindt und beauftragte Jan Sternberg, mit der Straßburger
Police Judiciaire zu verhandeln.
    Paul Wellmann
kümmerte sich um die Justizvollzugsanstalt in Bruchsal und Lindt selbst wählte von
seinem Schreibtisch aus eine Nummer mit der Vorwahl 0041.
    Waldemar
Küttel war direkt am Apparat. »Oskar, wir haben ihn noch nicht, aber es gibt trotzdem
gute Nachrichten.«
    »Ich bin
ganz Ohr.«
    »Die Mitarbeiterin
des Tierheims hat uns eine optimale Beschreibung gegeben.«
    »Was, von
diesem Köter? Die hätte ich selbst liefern können. Den spüre ich immer noch hautnah
neben mir.«
    »Nicht vom
Hund, von dem hatte sie sogar ein Foto in der Kartei. Von der Frau natürlich, die
ihn geholt hat. Außerdem hat sie gesehen, mit welchem Auto die beiden davongefahren
sind. Das Kennzeichen hat sie sich natürlich nicht gemerkt, aber es muss wohl ein
blauer Subaru Forester gewesen sein.«
    »Ein Allrad
also. Von denen wird es bei euren steilen Bergstraßen ja genügend geben.«
    »Jede Menge,
aber nicht in blau. Da sind wir dran.«
    »Na also,
geht doch.« Lindt freute sich Lindt. »Das hört sich richtig gut an.«
     
    Genau zu dieser Zeit wurden zwei
Beamte der Tessiner Polizei fündig. Im Hof eines abgelegenen Wirtshauses begutachteten
sie einen Subaru Forester. »Waren Sie mit Ihrem Auto vor ein paar Tagen mal in Bellinzona?«,
wollten sie vom Küchenchef wissen.
    »Wieso,
was ist passiert?«
    »Verkehrssache,
Unfallflucht. Blaue Lacksplitter sind gesichert worden.« Diese Begründung für die
Suche war zwar erfunden, aber notwendig, um den wahren Hintergrund zu verschleiern.
    »Mein Wagen
ist nicht beschädigt, das sehen sie doch selbst. Außerdem war ich seit bestimmt
zwei Wochen nicht mehr dort.« Er überlegte: »Obwohl … Da fällt mir ein, die Anni,
die hatte ihn mal geliehen, um ihren neuen Hund zu holen.«
    »Arbeitet
die auch hier?«
    »Nein, nein.«
Der Koch zeigte auf den schäumenden Bergbach, der am Wirtshaus entlangfloss. »Die
Anni ist eine Deutsche, so eine Aussteigerin. Die lebt schon ewig ganz weit droben
im Tal, da, wo dieses Wasser herkommt. Allerdings führt keine Straße hin. Nur der
Fußpfad dort. Mindestens zwei Stunden von hier. Direkt durch die Klamm.«
    »Was? Zwei
Stunden zu Fuß? Zum Glück müssen wir sie nicht befragen«, verabschiedeten sich die
Polizisten und drehten nochmals eine Inspektionsrunde um das Auto. »Kein Schaden
an Ihrem Wagen zu erkennen. Es gibt ja noch mehr blaue Forester. Müssen wir eben
weitersuchen.«
    Nach ein
paar hundert Metern war der Streifenwagen außer Sichtweite des Gasthauses. Nur ein
kurzer Funkspruch: »Treffer!«
    Waldemar
Küttel zog die unterste Schublade seines Schreibtisches auf und suchte eine Landkarte
heraus. Mit vier Magneten befestigte er sie an der großen Wandtafel und griff umgehend
zum Telefon.
    »Es geht
nur vom Nachbartal aus.« Küttel markierte die Route mit einem gelben Leuchtstift
und erklärte seinem Kollegen: »Bis hier können wir maximal fahren, dann zu Fuß.«
    Bereits
wenige Minuten später startete ein schwarzer Toyota Land Cruiser vom Hof des Kommissariats.
Nach der Fahrt auf einer holprigen Forststraße stellten die Kriminalbeamten ihren
geländetüchtigen Dienstwagen neben einer verlassenen Almhütte ab. Menschen und Vieh
waren längst im Tal.
    Waldemar
Küttel und sein Kollege machten sich fertig, schnürten ihre schweren Bergstiefel
und schulterten die Rucksäcke.
    Von der
Hütte aus führte ein steiler Pfad durch den lichten Bergwald nach oben. Wortlos
starteten die beiden Bergkameraden, die zusammen bereits einige Viertausender bestiegen
hatten, ihre Tour. Dieses Mal waren nicht die vor ihnen aufragenden felsigen Gipfel
das Ziel, sondern eine kleine Senke zwischen den Bergen.
    Dank guter
Kondition bewältigten sie den Anstieg durch den Wald und über das anschließende
Geröllfeld bis zum frühen Nachmittag. »Halb zwei.« Küttel schaute auf die Uhr. »Wenn
wir Glück haben, brauchen wir die Stirnlampen nicht für
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