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Expedition zur Sonne

Expedition zur Sonne

Titel: Expedition zur Sonne
Autoren: Hal Clement
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Stunden manueller Reparatur und in zwei Stunden Regeneration, und so werden mir die paar Monate, die ich vielleicht in einem Computer hätte verbringen müssen, erspart. Ich bin noch immer geschient, aber nur mehr für ein paar Tage.
    Bis jetzt weiß niemand, was eigentlich passiert ist. Offenbar ist die Haifisch bei voller Geschwindigkeit gegen irgend etwas gestoßen. Sie schleppen das Schiff ab. Ich hoffe, wenn man es untersucht, wird man feststellen können, was mit der Haifisch geschehen ist.«
    »Was ist mit den anderen?«
    »Ishi ist angeschlossen. Er wird etwa eine Woche Computer-Regeneration brauchen. Aber genau kann man das erst sagen, wenn wir die Schäden in seinem Gehirn festgestellt haben, und das können wir erst, wenn er das Bewußtsein wiedererlangt hat. Er hatte eine schlimme Schädelfraktur. Der Kapitän war auch bewußtlos, und bei der ersten Untersuchung konnte ich ein paar gebrochene Rippen feststellen, die schwere innere Verletzungen verursachten. Bert versucht immer noch, ihn ohne Regeneration hinzukriegen, aber ich glaube nicht, daß er es schafft.«
    »Sie haben doch auch nicht geglaubt, daß er Sie hinkriegt.«
    »Das stimmt. Aber vielleicht konnte ich mir nur nicht vorstellen, daß ich es geschafft hätte. Vielleicht fällt es mir schwer, zuzugeben, daß Jellinge ein besserer Mechaniker ist als ich.«
    »Und was ist mit Joe?«
    »Beide Arme gebrochen und viele Verletzungen. Aber er wird bald in Ordnung sein. Bleibst noch du übrig, mein Junge. Du bist nicht direkt ein kritischer Fall, aber du wirst einige Prozeduren über dich ergehen lassen müssen. Legst du viel Wert auf deine Fingerabdrücke?«
    »Wie? Ich verstehe nicht ...«
    »Der Großteil deiner rechten Hand wurde zerschnitten, offenbar von Glassplittern meiner Flasche. Ben Turley von der Seeal , die uns aufgelesen hat, fand die fehlenden Teile deiner Hand und brachte sie uns. Sie sind jetzt in einer Kultur.«
    »Was hat das mit meinen Fingerabdrücken zu tun? Warum haben Sie oder Jellinge die fehlenden Teile nicht wieder angenäht?«
    »Weil einige Zweifel bezüglich ihres Zustands bestehen. Es war eine Stunde nach dem Unfall, bevor sie in die Kultur kamen. Du weißt doch, daß Gehirnschäden entstehen können, wenn die Sauerstoffzufuhr ein paar Minuten lang gestoppt wird. Knochen, Sehnen und Gelenke sind natürlich nicht so empfindlich wie das Gehirn, aber chemisch gesehen ist eine Stunde eine sehr lange Zeitspanne. Und ein Anpflanzen verlangt nach Heilkräften, die ebenso von der genetischen Integrität abhängen wie von der nervlichen Aktivität. Wir waren nicht sicher, ob es in deinem Fall richtig gewesen wäre, die Handteile wieder anzupflanzen. Es ist die Frage, ob wir deine Hand wieder zusammenfügen oder ob wir dir eine neue wachsen lassen. Deshalb fragte ich dich, ob du Wert auf deine Fingerabdrücke legst.«
    »Würde eine neue Hand nicht die gleichen Abdrücke haben?«
    »Dieselbe Klassifizierung, die genetisch festgelegt ist, aber die Details werden vom Zufall bestimmt.«
    »Was würde länger dauern?«
    »Wenn die Hand in dem Zustand ist, daß eine Anpflanzung möglich ist, wäre diese Methode die schnellere – etwa eine Woche würde es dauern. Wenn das nicht geht, dauert es ungefähr sechs- bis achtmal so lange.«
    »Und wann werden Sie sich entscheiden?«
    »Bald. Ich fragte mich, ob du vielleicht das eine oder andere lieber hättest. Welcher Methode würdest du den Vorzug geben?«
    »Ich kann ja nicht wissen, was besser ist. Warum fragen Sie mich?«
    »Aus verschiedenen Gründen. Ich werde sie dir sagen, wenn du zwei Jahre lang in Molekularmechanik ausgebildet sein wirst, wenn du dich für diesen Beruf entschließen solltest. Du hast mir noch immer nicht gesagt, welche Methode du bevorzugen würdest.«
    Der Junge betrachtete ihn eine volle Minute lang schweigend. Er dachte nicht über die Antwort nach, die Mancini von ihm erwartete, sondern er fragte sich, welche Gründe der Mechaniker haben mochte, ihm diese Frage zu stellen. Schließlich gab er es auf.
    »Ich glaube, ich hätte lieber meine Originalhand, wenn die Möglichkeit besteht, daß sie mir wieder angepflanzt wird«, sagte er. »Dann müßte ich nicht so lange in der Maschine stecken und warten, bis mir eine neue Hand wächst.«
    »Gut, dann versuchen wir es auf diese Art. Natürlich wirst du so oder so eine Weile in der Maschine bleiben müssen. Wenn wir also Schwierigkeiten mit der Hand haben sollten, wird sich das nicht auf deine Zeit
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