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EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

Titel: EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung
Autoren: Mathias Frey
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mehr bei Bewusstsein, vielleicht ...« Julia Atkinson konnte sich nicht mehr beherrschen und begann haltlos zu weinen.
   Lewis glaubte zu hören, wie sie auf den Boden fiel. Dann ertönte ein Klicken und das Schluchzen von Julia Atkinson verschwand. Die Leitung nach London war unterbrochen. Lewis schluckte leer.
   Judith Roth, die Nachrichtensprecherin, blickte mit bedauerndem Blick in die Kamera. »Für all jene Zuschauer, die sich gerade erst zugeschaltet haben, eine kurze Zusammenfassung. Um kurz vor sieben Uhr morgens Ortszeit London, also vor etwa einer Stunde ...«
   Tim Lewis starrte ungläubig auf den Bildschirm. Der herzzerreißende Zusammenbruch der Augenzeugin hatte ihn mitgenommen. Wieder dachte er an Josephina. Er war kein Weichei, aber jetzt musste er blinzeln, um noch scharf sehen zu können.
   »... scheint sich außerdem zu bestätigen, dass es sich um einen terroristischen Akt handelt. Wie soeben gemeldet wurde«, fuhr Judith Roth fort, »wurde in der Nähe des Tatortes ein Bekennerschreiben von einer bisher unbekannten Kampfgruppe Nine Eleven gefunden. Nine Eleven jährt sich morgen zum fünfzehnten Mal.« Während sie sprach, flimmerte eine kurze Bildzusammenfassung des 11. September 2001 über den Schirm. Der Einschlag der beiden Flugzeuge ins World Trade Center; eine dunkle Rauchwolke, die aus einem Loch am Pentagon quillt; der Kollaps der beiden Türme in Manhattan; die Wiese mit der Einschlagstelle eines Flugzeugs in Pennsylvania. »... bei denen dreitausend Menschen ums Leben gekommen sind. Die schreckliche Fratze des Terrorismus hat sich nach einer Phase der Ruhe wieder jäh zurückgemeldet.«
   Lewis wollte nicht mehr warten. Jetzt war der Zeitpunkt, um mit Josephina zu sprechen. Er griff zum Telefon und wählte ihre Nummer in Amarillo.
   »Leider kann zur Zeit keine Verbindung zur von Ihnen gewählten Nummer hergestellt werden«, tönte eine Frauenstimme aus dem Hörer. Er drückte auf die Wiederholungstaste. Wieder dieselbe Ansage.
   »Verdammt!«, fluchte er ins Telefon. Vielleicht werden bei der Telefongesellschaft Wartungsarbeiten durchgeführt , versuchte er sich die Situation zu erklären. Er hätte jetzt so gerne Josephinas Stimme gehört! Morgen früh würde er es wieder probieren. Der Gedanke tröstete ihn.
   »Wir schalten nun noch einmal zu David Gardner, der offenbar weitere Informationen hat. David?«
   »Judith, ich befinde mich gerade auf dem Weg nach Heathrow, deshalb ist es möglich, dass die Tonqualität nicht optimal ist.« Die Stimme von Gardner klang digital zerhackt, wie bei einer schlechten Netzverbindung. »... wird nun von der Polizei bestätigt, dass es sich um einen Terrorakt handelt. Die Zahl der Opfer wird mittlerweile mit mindestens einhundertfünfzig Toten und siebenhundert Verletzten angegeben.«
   Nach einer Viertelstunde wurde Lewis von Müdigkeit übermannt und hörte nur noch Bruchstücke. »... Premierminister wird sich in Kürze an die Öffentlichkeit wenden ... das ganze Gebiet um den Flughafen weiträumig abgesperrt ... nicht sicher, ob wir es bis zum Flughafen schaffen ... eines der schrecklichsten Attentate in der Geschichte Europas ... massive Konsequenzen angekündigt ...«
   Dann verlor Lewis den Kampf gegen die Müdigkeit und alles wurde schwarz, als er in seinem Sessel in tiefen Schlaf sank.

 
     
 
Fünfzehn Monate vorher ...
 
 
 

1
    Juni 2015
     
    Für den kurzen Flug von Washington D.C. nach Boston konnte die Global Voyager, der größte Businessjet der Welt, problemlos auf der nur eintausendfünfhundert Meter langen Piste 04 des Reagan National Airport starten. Innen kaum hörbar liefen die beiden Turbinen hoch und setzten das Flugzeug schnell in Bewegung. Arthur Sinshy, stolzer Besitzer des Interkontinentaljets, Abgeordneter des US-Kongress für den 6. Wahlbezirk des Bundesstaates Massachusetts und wie meistens einziger Passagier der G-70, wurde von der Beschleunigung des Jets tief in den bequemen Ledersitz gedrückt. Er blickte durchs Fenster und bemerkte, wie die Sommerhitze die Luft über dem Vorfeld zum Flimmern brachte. Es war ein Freitagnachmittag; für viele Abgeordnete Zeit, nach Hause aufzubrechen.
       »Wir werden in fünfzig Minuten in Boston Logan landen«, hatte der Captain den Passagier kurz vor dem Start informiert und hinzugefügt: »Dort wartet bereits Ihr Helikopter.« Er würde Art Sinshy zu seinem Gut bringen, dem Wynth Estate, dreißig Kilometer nordöstlich des Bostoner
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