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Ewigkeit

Ewigkeit

Titel: Ewigkeit
Autoren: Greg Bear
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Beachtung schenken?«
    Ry Oyu dachte kurz darüber nach. Dann sagte er: »Für mein vergangenes Selbst. Wir können nicht alle unsere Fehler korrigieren. Aber der Ingenieur hat für die Erschaffung des Weges gebüßt… Olmy hat gelitten für seinen Ehrgeiz und das Gefühl seiner Wichtigkeit… Mirsky hat einige seiner persönlichen Schulden beglichen. Bitte, erlaubt mir wenigstens, einen meiner Fehler zu korrigieren!«
    Das Gesicht des Ingenieurs entspannte sich. »In Ordnung«, sagte er leise. »Bring sie heim!«
    »Und für was entscheidest du dich? Ser Olmy, von Jart befreit… wohin würdest du gehen? Ser Korzenowski, der immer noch einen Teil von Patricia Vasquez trägt, wohin würdest du gehen?«
    »Ohne sie bin ich unvollständig«, sagte Korzenowski. »Ich denke, daß sie bei mir bleiben und zufrieden sein wird, solange sie weiß, das ein Teil von ihr heim kommt. Ich… wir möchten den Weg hinunterreisen und zu einem Teil des Endgültigen Geistes werden.«
    Olmy überlegte und sagte: »Das wäre faszinierend. Aber ich bin nicht sicher, ob ich bereit bin. Wenn alle Geschichten, die wir gehört haben, wahr sind, dann folgen wir dieser Route überall, wo wir sind und wohin wir gehen.«
    »Sie sind wahr«, sagte Ry Oyu.
    »Ich denke daran, wie wenige Wesen das wirklich wissen«, sagte Olmy. »Wie privilegiert wir doch sind! Ich weiß, wohin ich gehen möchte, noch lebendig, noch inkarniert.«
    »Wohin denn?«
    »Timbl«, sagte er. »Die Heimatwelt der Frants. Ich habe dort viele Freunde.«
    »Es sollte genügend Zeit sein, die Tore nach Timbl wieder aufzumachen«, erwiderte Ry Oyu.
    »Fühlst du dich nicht ein bißchen wie der Weihnachtsmann?« fragte Korzenowski – oder vielleicht war es Patricia. Der Ingenieur wußte sehr wenig über die alten terrestrischen Legenden.
    Ry Oyu lächelte und wandte sich dem Bild des Zimmers zu und der verwirrten Figur der Frau darin. »Ich werde all dies unseren Gastgebern übermitteln. Ich bin sicher, daß sie stolz darauf sein werden, daß der Erschaffer des Wegs mit ihnen zum Kommando der Nachfahren geht.«
     
    Rhita richtete den Blick scharf auf den weise aussehenden und lächelnden grauhaarigen Mann. Sie fühlte sich in seiner Gegenwart sicherer. Er hatte nicht das wütende Aussehen eines Zeus’, sondern eher die ruhige Miene von Aserapis mit seinen Kornstengeln und plutonischen Hunden, seinen zeremoniellen Stieren und Auferstehungsfeiern.
    Dieser ruhige Mann sprach vom Heimgehen.
    »Ich gehe zu Gaia zurück?« fragte sie. Ihre Stimme war hier kräftig ohne einen echten Laut.
     
    »Vollziehen wir wieder einmal die heiligste aller Hochzeiten«, sagte Ry Oyu. »Patricia, die du dich in mir befindest, willst du die Züge deiner Enkelin haben als eine Hülse, um darin zu leben, bis wir nach dem Heim suchen können, das du verloren hast?«
    Olmy sah, wie das Bild von Rhita flimmerte, fest wurde, die Farbe verblaßte und dann doch wieder fest wurde. Die Augen der jungen Frau blickten ständig auf Korzenowski, und Korzenowski beobachtete sie.
    »Rhita, willst du einen Teil deines Selbst dem Schatten deiner Großmutter leihen, damit sie die Kraft hat, nach Hause zu gehen?«
    »Ja«, sagte Rhita.
    Sie fühlte, wie sich ihre Wasser vermischten, wie die Wasser der Meere, die man so deutlich längs der äußersten Pfeiler des Herkules sehen konnte, wenn sie in den weiten Ozean von Atlantis eintraten.
    Sie sah eine dichte Welle von Realitäten, Gaia in Überfülle; und wußte, daß nichts davon genau ihrer Welt gleich war. Aber der grauhaarige lächelnde Mann, der Zeus oder Serapis hätte sein können, sagte ihr, sie solle eine Welt wählen, zu der die Jarts nie ein Tor geöffnet hatten und in die sie nie eingedrungen waren… worin die Expedition nie passierte… Mehr schlug er nicht vor.
    Sie schloß die Augen.
     
    »Zeit, um au revoir zu sagen«, sagte der zweite Avatar. »Ich vertraue Ser Korzenowski diesen Kommandopersonen an.«
    Korzenowski übergab sein Schlüsselbein dem Toröffner und trat zurück. Der Ingenieur wurde von Olmy und Ry Oyu getrennt, als die Blase sich in zwei Teile spaltete. Olmy sah, wie er sich entfernte und hinter einer schwarzen Barriere verschwand.
    Ry Oyu hob das Schlüsselbein, als ob er sich wieder an sein Gewicht und seine Fähigkeiten gewöhnt hätte. »Ser Olmy, dies sind Diener des Endgültigen Geistes, wenn auch mißgeleitet. Sie sagen mir, daß sie dich sehr gern zu deinem erwählten Tor bringen wollen. Sie bereiten sich darauf vor, das Tor zu
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