Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ewigkeit

Ewigkeit

Titel: Ewigkeit
Autoren: Greg Bear
Vom Netzwerk:
und Überringen. Er verzehrte sich selbst wie eine unsägliche Zündschnur und starb.
    Die Zeit der Avatare auf der Erde war zu Ende gegangen.

 
83. KAPITEL

----
Timbl
     
    Olmy fühlte mehr als er sah, wie sich das Tor über ihm schloß. Elektrische Störungen knisterten in der trockenen Luft, und ein leises Stöhnen breitete sich aus von da, wo seine Füße leicht roten Sand berührten. Danach nur noch das Flüstern einer leichten Brise.
    Einen Augenblick lang fürchtete er, daß die ganze Welt, die er sehen würde, eine andere Eroberung der Jarts sein könnte, eine Welt, fanatisch verpackt und aufbewahrt für das Kommando der Nachkommen. Aber Timbl hatte keine Invasion der Jarts erlebt. Sie hatten sich bis jetzt offenbar nicht bemüht, dieses Tor zu öffnen; und sie würden nie zurückkehren.
    Er stand in dem scharfen, blendenden Glanz der Sonne von Timbl und lächelte breit. Seine veränderte Haut konnte soviel Ultraviolett vertragen. Das empfand er sogar als gut und vertraut. Es schien jetzt keinen großen Unterschied zu machen, wieviel Zeit er hier verbracht hatte. Timbl würde jederzeit für Olmy Heimat sein.
    Er war auf dem Gipfel eines Hügels. Darunter, nach Norden zu, lag eine gepflasterte Fläche, immer noch weiß poliert, trotz dem Fehlen von Vehikeln des Hexamons. Hier war es, wo einst das Haupttor nach Timbl geöffnet worden war. Es war kurz vor der Zerstörung geschlossen worden, als das Hexamon begonnen hatte, sich aus dem Weg zurückzuziehen.
    Olmy schaute nach Westen und sah den strahlend blauen Ozean. Ein feiner fackelartiger Bogen verlief quer darüber und wurde von einem purpurnen Lichtstrahl getroffen. Kometarische Bruchstücke fielen hier noch herunter und wurden von Hexamonabwehr abgefangen… Es war also offensichtlich nicht so sehr viel Zeit vergangen.
    Es gab ohne Zweifel eine gute Anzahl Hexamonbürger auf Timbl, Flüchtlinge nach der Schließung des Tores. Es würde ihm nicht an menschlicher Gesellschaft mangeln. Aber das war es nicht, was er zuerst suchte. Jeder Besucher von Timbl mußte von einem Frant persönlich begrüßt werden, um offiziellen Status zu haben.
    Früh in ihrer Geschichte, als Timble von verheerenden Kometeneinstürzen heimgesucht wurde, hatten die Frants sich dahin entwickelt, daß die Erinnerungen und Erfahrungen jedes Individuums an seine Genossen weitergegeben wurden. So trug die große Masse der Frants die Erinnerungen aller Individuen in sich, wenn auch nicht im Detail, so doch als eine Art angeborener Geschichte. Jeder heimkehrende Frant wurde rasch absorbiert, integriert und vernommen.
    Inzwischen würde jeder erwachsene Frant auf Timbl etwas über Olmy wissen. Sie würden die Erinnerungen der Frants aufgenommen haben, mit denen er vor Jahrzehnten zusammengearbeitet hatte, und hatten die Erinnerungen geteilt und die Persönlichkeiten verwischt. Jeder erwachsene Frant würde sein Freund sein.
    Soviel hatte er nicht verdient; aber so war es hier.
    Olmy ging den Berg hinunter nach Osten zu den reifen, vom Wind bewegten Feldern gelber und blauer Fruchtpflanzen, in das nächstgelegene Dorf mit seinem charakteristischen zentralen Stupa. Er kam an jungen Frants vorbei, die ihm teilnahmslos nachblickten. Die Jungen würden ihn noch nicht erkennen. Olmy traf sein erstes erwachsenes Individuum direkt vor einem Marktplatz, der während der mittäglichen Ruhepause geschlossen war.
    Der Frant, hochgewachsen und schlank, mit schmalem Gesicht und beiderseits vorstehenden Augen, die Schultern in zeremonielle Folie gehüllt, saß auf einer breiten Steinbank. Er betrachtete ihn einen Moment lang schweigend.
    »Grüße, Ser Olmy!« sagte er. »Welche Überraschung, dich hier zu sehen.«
    »Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite«, sagte Olmy.

 
EPILOG

----
     
    Zuerst, sagte Mirsky seinem Gefährten, fangen wir beim Anfang an.
    Und dann? fragte Lanier.
    Wir suchen nach Punkten von Interesse, bis wir zum Ende kommen.
    Und dann?
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher