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Ewiges Verlangen

Ewiges Verlangen

Titel: Ewiges Verlangen
Autoren: Laura Wright
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empfindliche Haut mit denselben seltsamen, schlüssel-ähnlichen Symbolen, die in sein Gesicht eingebrannt waren.
    »Oh mein Gott. Ihre Haut.« Sara stürzte erneut voran und schützte ihn vor dem Licht. »Sie raucht.« Sara griff in ihre Handtasche und nahm ihr Handy hervor. Sie öffnete es rasch.
    NEIN ! Der Mann streckte eine Hand aus und schlug ihr das Handy aus den Fingern.
    Sie keuchte. »Was, zum Teufel, tun Sie?«
    HINEIN .
    Sara ignorierte ihn und griff erneut nach ihrem Handy.
    »Bitte«, sagte der Mann zum ersten Mal laut, mit dunkler und erregter Stimme. »Hinein.«
    »Nein!«
    Der Mann ergriff ihre Handgelenke, und seine großen, langen Finger drückten leicht zu. Sara atmete hastig ein, als ihre Nackenmuskeln nachgaben und ihr Kopf nach vorn sank. Sie empfand augenblicklich Wärme und Benommenheit. Sie wusste nicht, wie das möglich war, aber seine Finger auf ihrer Haut … verursachten ihr ein Gefühl …
    »Aaaah«, stieß sie hervor, während ihr elektrische Stromstöße den Arm hinauf bis in Hals und Gesicht schossen. Sie schluckte, als sie in ihrem Geist erneut etwas hörte – etwas Unverständliches. Und doch verstand sie instinktiv jedes Wort. Sie erhob sich, trat zu ihrer Wohnungstür und steckte den Schlüssel ins Schloss.
    Es war unfassbar, aber sie wusste genau, was sie zu tun hatte, und als die Tür aufschwang, beugte sie sich hinab und griff dem Mann unter die Achseln. Es war, als versuche sie einen Bulldozer zu bewegen, und nach mehreren Sekunden sinnloser Mühe stemmte der Mann seine Fersen auf den Beton und half ihr. Aber als sie in die Wohnung gelangt waren, stöhnte er vor Schmerzen, brach zusammen und lag schließlich unbeweglich wie ein Stein auf dem Hartholzboden.
    »Ich weiß nicht, was zum Teufel hier vorgeht«, sagte sie mit panischer Stimme und zog rasch die Vorhänge vor die geschlossenen Jalousien, »aber Sie brauchen dringend einen Arzt.« Sie lief zur Couch und suchte hinter den Kissen, bis sie ihr schnurloses Telefon fand. Sie wollte gerade den Notruf wählen, als sie in der Küche ein Geräusch hörte.
    Sie hielt inne und blickte auf. »Wer ist da?«
    Einen Moment war es vollkommen still, dann trat ein Mann hinter der Wand hervor, welche die beiden Räume teilte. »Ich bin es, Dr. Donohue.«
    Der junge Mann, der einen zwei Nummern zu großen Anzug trug, sah Sara mit geweiteten braunen Augen an. Er war groß und dünn, und sein glattes Haar reichte ihm nun fast bis auf die Schultern. Es war erst wenige Stunden her, dass er auf der Suche nach ihr im Krankenhaus angerufen hatte. Sie hatte ihn vor drei Monaten zuletzt gesehen, seine Behandlung schon vor drei Monaten abgebrochen, als er sich in ihr Büro geschlichen, ihr seine Liebe erklärt und ihr den blauen Vogel gezeigt hatte, der starr und leblos in seinen Händen lag.
    Sara umfasste das Telefon fester, während sie sich in dem törichten Versuch, ihn zu schützen, vor den Mann auf dem Boden schob. »Tom …«
    »Sie erinnern sich an mich.« Er lächelte breit und zeigte auf einmal bemerkenswerte Ähnlichkeiten mit einer Schlange. »Das hätte ich nicht gedacht.«
    Sara setzte den mütterlichen Tonfall ein, auf den er stets reagiert hatte, und sagte: »Tom, Sie müssen jetzt gehen. Das hier ist vollkommen unpassend.«
    Sein Lächeln intensivierte sich noch. »Das haben Sie schon einmal zu mir gesagt, erinnern Sie sich?«
    »Ich denke, Sie sollten nach Hause gehen. Wir können später reden.«
    Tom drohte ihr mit dem Finger. »Nein, das glaube ich nicht. Ich habe versucht, mit Ihnen zu reden, aber Sie antworten nicht auf meine Anrufe.«
    »Wenn Sie wirklich mit mir über etwas reden wollen, dann können wir vielleicht einen Termin …«
    »Nein!« Er runzelte die Stirn, und seine Augen füllten sich mit Tränen. »Sie lügen.«
    Angst stieg in Sara auf, aber sie hielt den Blick weiterhin auf ihn gerichtet, während sie mit dem Daumen über den Nummernblock ihres Telefons strich. Wo ist die verdammte Einschalttaste?
    »Ich habe die ganze Nacht auf Sie gewartet.« Er trat auf sie zu, wobei seine Slipper mit einem Geräusch wie Sandpapier über den Holzboden schabten. »Wo waren Sie?«
    »Ich habe gearbeitet.« Sara tastete sich auf dem Nummernblock höher. Nach links, dann zwei Tasten nach oben.
    »Mit ihm gearbeitet, diesem entstellten Stummen, den Sie so sehr lieben«, sagte er übertrieben schmollend. »Nur er kümmert Sie. Wir anderen sind nur Ihre Experimente.«
    »Das stimmt nicht«, versicherte Sara ihm sanft. Grays
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