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Ewig sollst du bueßen

Ewig sollst du bueßen

Titel: Ewig sollst du bueßen
Autoren: Allison Leotta
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Spaß. Es ist ein versiffter und gefährlicher
Ort. Und D’marco ist jetzt für die nächsten Monate hinter Gittern, mindestens
bis zur Verhandlung. Ich würde sagen, das ist ein ziemlich schlechter Tag.«
    Â»Ich bezweifle, dass ein paar Monate mehr im Gefängnis einem
Schläger wie ihm viel ausmachen.«
    Â»Er ist auch ein Mensch, Anna. Er hat in seinem Leben bloß nicht
dieselben Möglichkeiten wie du und ich gehabt.«
    Â»Nun mach aber mal einen Punkt.« Anna dachte an den Trailer, in dem
ihre Familie gelebt hatte, als sie ihr Haus verloren hatten. Was stellte Nick
sich vor, wenn er von ihren Möglichkeiten sprach?
    Â»Die Geschichte hat auch noch eine andere Seite, musst du wissen«,
sagte Nick. »Du hast gesehen, wie aggressiv Laprea heute Morgen reagierte, nur
als sie mich gesehen hat. Auch sie könnte die Prügelei mit D’marco angefangen
haben.«
    Â»Das glaubst du doch selbst nicht. Ich wette, D’marco hat keinen
Kratzer abbekommen, oder? Sie ist winzig. Was könnte sie denn für eine
Bedrohung für ihn bedeuten?«
    Â»Ich will damit nur sagen, dass sie kein Engel ist. Ihr
Führungszeugnis zeigt, dass sie gewalttätig sein kann.«
    Anna zog D’marcos Akte aus dem Schrank und gab Nick einen Ausdruck
von Lapreas krimineller Vergangenheit. »Sie ist ein paar Mal wegen
geringfügiger Vergehen festgenommen worden, als sie ein Teenager war. Keine
Verurteilungen. Dann hat sie die Highschool abgeschlossen und einen festen Job
bekommen. Sie zieht zwei Kinder mit der Hilfe ihrer Mutter groß – aber fast
ohne Unterstützung von D’marco. Wenn jeder in D.C. so leben würde wie Laprea
Johnson, dann wäre ich arbeitslos. Und schau dir im Vergleich dazu mal das
Führungszeugnis deines Mandanten an.«
    Anna hielt das dicke Vorstrafenregister hoch. D’marco hatte eine
ganze Reihe von Festnahmen hinter sich, die mit Drogen zu tun hatten. Er war
auf Bewährung, nachdem er ein Jahr wegen bewaffneten Drogenhandels im Gefängnis
gesessen hatte. Er war auch wegen etlicher Angriffe auf Laprea festgenommen
worden, die immer brutaler geworden waren – doch dafür war er nie verurteilt
worden.
    Â»Nun gut«, seufzte Nick. Er schob sich einen Fleck auf dem Boden
frei, streckte seine langen Beine aus und verschränkte die Hände hinter dem
Kopf. »Wie gehen wir nun weiter vor?«
    Anna mochte es, wie er »wir« sagte. Als ob sie ein Team wären,
zusammen an der Antwort für ein schwieriges Problem arbeiteten. Sie schüttelte
den Gedanken ab. Hier gab es kein »wir«. Sie und Nick befanden sich in so
gegnerischen Positionen, wie zwei Menschen nur sein konnten. Zumal sie sich in
Fällen wie dem von Laprea ganz besonders engagierte, weil die Frau seit Langem
misshandelt wurde, aber immer wieder zum Täter zurückkehrte. Männer wie D’marco
wurden einfach immer gewalttätiger. Wenn er nicht aufgehalten wurde, wäre
D’marco durchaus in der Lage, Laprea zu töten.
    Â»Dein Mandant könnte sich schuldig bekennen«, schlug sie vor.
    Â»Das kann er nicht tun. Er ist wegen der Drogensache noch auf
Bewährung. Wenn er nun wegen dieses Angriffs verurteilt wird, muss er auch die
ihm erlassene Zeit in der alten Drogengeschichte absitzen. Und verbringt dann
tatsächlich sechs Jahre hinter Gittern für ein Vergehen, für das es sonst
weniger als ein Jahr gibt. Wie wäre es mit einer Vereinbarung über die
Aussetzung des Urteils?«
    Â»Geht bei ihm nicht wegen seiner Vorgeschichte. Du weißt, wie das
hier gehandhabt wird.«
    Â»Na gut, dann müssen wir es eben vor Gericht ausfechten.« Nick warf
seine Hände hoch. »Das mache ich gar nicht gern – ich kann mich noch gut an die
Abreibung erinnern, die du mir im Moot Court verpasst hast.«
    Â»Hey, ich bin erst vor ein paar Monaten von der Uni gekommen. Du
bist schon zwei Jahre dabei. Es wird ein fairer Kampf werden.«
    Â»Ich habe schon ein paar Tricks gelernt.«
Seine Augen lachten. Was machte ihn nur so zuversichtlich?
    Plötzlich setzte sich Nick auf und blickte aufmerksam auf ihren
Schreibtisch.
    Â»Sind das da Krispy-Kreme-Donuts?«, fragte er.
    Â»Willst du einen?« Sie hielt ihm die Schachtel hin und er nahm einen
mit Schokoglasur. »Ich nehme immer Snacks für die Polizisten mit, wenn die
Fälle aufgenommen werden. Besonders für diejenigen, die die ganze Nacht
arbeiten und
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