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Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts

Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts

Titel: Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts
Autoren: Claudia Gray
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normale Menschen unterhalten können. »Das ist unglaublich.«
    »Du kannst nicht immer einen Körper haben. Selbst Christopher kann das nicht.« Maxie schien es zu genießen, mein Glück zu schmälern, auch wenn es nicht in ihrer Macht lag, es gänzlich zu zerstören. »Und es verändert auch nichts. Aber immerhin kann man auf diese Weise Dinge erledigen.«
    Ich seufzte. »Das ist definitiv das Beste, was mir passiert ist, seitdem ich gestorben bin.«
    Dann fragte ich mich, wer wohl Christopher sein mochte, aber ich hatte keine Zeit, Maxie danach zu fragen.
    Autoreifen knirschten auf dem Schotter der Auffahrt, und die Aufregung ließ mich einen Satz in Richtung Tür machen, die ich nun öffnen musste, anstatt einfach hindurchzugleiten. Ich erwartete, dass es Balthazar und Lucas wären, die zurückkamen. Bestimmt hatte es sich Balthazar noch einmal überlegt und wollte Lucas nun doch heute Nacht nicht auf die Jagd mitnehmen. Stattdessen aber sah ich ein sonnengelbes Cabrio, in dem Vic und Ranulf saßen.
    »Was machen die denn hier?«, murmelte ich. Maxie spähte über meine Schulter. »Oh, halt … Lucas hatte gesagt, er habe Vic geschrieben und ihm von meiner Krankheit berichtet. Der muss seine Eltern überredet haben, ihn aus der Toskana abreisen zu lassen, damit er nach Hause zurückkehren und nach mir sehen kann.«
    »Dann kommt er ein bisschen zu spät«, betonte Maxie.
    Ich ignorierte sie, drehte mich um und rannte zur Auffahrt. Maxie schrie mir hinterher: »Was machst du denn da?«
    »Ich sage meinen Freunden Hallo .«
    »Du kannst nicht einfach rausrennen, Bianca. Du bist tot.«
    Ich fragte mich, ob das bedeutete, dass mich ein unsichtbares Kraftfeld aufhalten würde, aber nichts geschah. Als ich in den Garten hinausplatzte, verzog sich Vics Gesicht zu einem Grinsen, und Ranulf winkte mir kurz zu. »Hey, Binks«, rief Vic. »Sieht aus, als wenn’s dir schon besser geht.«
    »Vic!« Ich umarmte ihn fest, und ich war noch nie so dankbar gewesen, einen anderen Menschen in den Arm nehmen zu können. Vic roch nach Rasierwasser, was ich normalerweise nicht leiden konnte, aber es war der erste Geruch, der mir in die Nase stieg, seitdem ich tot war. Wer hätte gedacht, dass das Rasierwasser von Männern so fantastisch riechen konnte? »Oh, ich habe euch vermisst.«
    »Wir dich auch«, sagte er. »Entschuldige, haben wir dich aufgeweckt? Oder bist du noch dabei, dich zu erholen?« Vic spielte auf die Pyjamahose an, die ich nach wie vor trug. An der konnte auch das Korallenarmband nichts ändern. »Es ist eine lange Geschichte. Und auch eine sehr seltsame.«
    »Komm schon.« Vic rückte seinen Trucker-Hut auf dem Kopf zurecht, als ob er sich auf etwas Ernsthaftes vorbereitete. »Wie sollte unsere Geschichte noch seltsamer werden? «
    »Du wirst dich wundern«, sagte ich schwach.
    Ranulf richtete sich auf, und aus seinem Blick wich die Freundlichkeit und machte Wachsamkeit Platz. »Vic«, sagte er. »Irgendetwas an Bianca ist stark verändert.«
    »Hä?« Vic sah zwischen mir und Ranulf hin und her und verstand nicht. »Sie fühlt sich ein bisschen klamm an, aber das war’s auch schon.«
    »Ihre Natur hat sich grundlegend verändert.« Ranulfs Augen wurden schmal. Zum ersten Mal sah er nicht mehr wie ein Unschuldsengel aus. Ich entdeckte in seinen Zügen den kampfbereiten Mann, der er vor sehr langer Zeit mal gewesen sein musste. »Ich glaube nicht, dass sie noch eine Vampirin ist.«
    »Wie bitte?« Vic grinste. »Ein Mensch durch und durch? Bianca, das ist fantastisch.«
    »Die Dinge haben sich ein bisschen anders entwickelt«, sagte ich. »Könnt ihr reinkommen? Wir müssen uns wirklich unterhalten, und dann müsst ihr Lucas finden.«
    Vic kam mir hinterher. Ranulf jedoch blieb skeptisch und folgte uns zwar, ließ sich aber mehrere Schritte zurückfallen. »Was ist denn los mit Lucas?«, fragte Vic. »Wo ist er hingegangen? «
    »Er ist mit Balthazar unterwegs.«
    »Balthazar? Deinem Ex?« Vics Augenbrauen stiegen so hoch, dass sie beinahe unter der Krempe seines Hutes verschwanden. »Okay, das scheint interessant zu werden.«
    »Lass uns reingehen, ja?« Als ich eine Geste in Richtung Tür machte, rutschte mir das Armband aus den Händen. Im gleichen Augenblick verschwand ich – jedenfalls beinahe, denn ein blaues, nebliges Bild von mir blieb dort, wo gerade noch mein Arm gewesen war.
    Vic machte einen solchen Satz rückwärts, dass er beinahe nach hinten umgefallen wäre. »Was zur …?«
    »Sie ist keine
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