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Europa, unsere neue Heimat

Europa, unsere neue Heimat

Titel: Europa, unsere neue Heimat
Autoren: Werner Pohl
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Standortschließung umsetzen müssen, sind auch nicht zu beneiden. Sie erfüllen nur die von der Konzernzentrale gestellte Aufgabe. Die Politik und die Gewerkschaften schauen in der Regel zu und werden ihnen auch nicht helfen können. Diese Zeiten sind vorbei in unserer neuen EU.
    Setzen Sie sich mit dem Gedanken auseinander, mit weniger Familieneinkommen auszukommen. Wir sind reich, später halt nicht mehr. Die Welt dreht sich. Aber unter uns gesagt, mit weniger Einkommen geht es auch, und mit mehr Zeit vielleicht sogar besser. Unsere Kinder würden es uns danken. Lösen wir uns auch vom Statusgedanken. Wir können dabei getrost darauf hoffen, dass es dem Nachbarn ebenso ergeht.
    Natürlich erwische ich mich auch bei dem Gedanken: Ich lebe nur einmal und arbeite hart. Aber Genuss ist nicht gleich Konsum. Ich schreibe ein Buch, das kostet mich kein Geld und macht mich glücklich. Es kostet Zeit, aber die haben Sie vielleicht auch bald.
    Alle zwei Jahre eine neue Garnitur fürs Wohnzimmer, jeden zweiten Tag essen gehen, Kleider bis zum Abwinken sind keine unmittelbar notwendigen Güter. Es sind auch keine Luxusgüter mit Bestand. Es ist nur Verschwendung. Aber können wir uns diese Verschwendung überhaupt noch leisten, in Anbetracht der Herausforderungen, die künftig auf jeden Haushalt und auf jede Familie unweigerlich zukommen werden? Diese Frage soll und muss jeder für sich selbst beantworten, früher oder später.
    Vielleicht wären ein realistischer Blick auf die Zukunft und damit ein etwas vernünftigerer Umgang mit unserem hart verdienten Geld sinnvoll?
    Bedenken Sie, unsere Eltern hatten deutlich weniger verschwenderischen Luxus und waren genauso glücklich wie wir, vielleicht sogar glücklicher. Denn sie gestalteten ihr Leben ohne diesen enormen Druck und Stress, dem wir alle heute ausgesetzt sind. Und besser wird es nicht.
    Bitte lassen Sie sich auch nicht zu sehr vom Prestigedenken lenken. Es kommt nicht von Ihnen, sondern aus der Werbung, dieser unterbewussten Bedrohung aus den Medien, jener Werbung, mit deren Hilfe uns die Moloche zu willenlosen Konsumenten machen wollen. Mehr sind wir für sie nicht. Der Mensch mit seinen tatsächlichen Bedürfnissen interessiert schon lange nicht mehr.
    Sparen Sie daher, kaufen Sie eher Dinge mit Bestand, und sorgen Sie vor, für Ihre Gesundheit, für Ihre Rente und zum Wohle Ihrer Kinder. Sie werden es Ihnen danken.
    Verwenden Sie Ihr Geld bewusster. Leben Sie das Ihren Kindern vor, und bitten Sie die Großeltern um Unterstützung. Werden Sie vom Konsumenten wieder zum Menschen. Im Kleinen fängt es an.
    Als studierter Betriebswirt ist mir klar, dass der Konsum für eine Volkswirtschaft eine enorme Bedeutung hat. Aber ich trete hier nicht an, um verkorkste Volkswirtschaften zu retten. Ich trete an, um Ihre höchstpersönliche Situation zu verbessern, Ihnen durch einen klaren Blick auf die Welt, in der wir leben, Chancen zu eröffnen und Sie besser auf die Zukunft vorzubereiten.
    Ich bin Ex-Banker und arbeite in dieser Branche seit über zwanzig Jahren. Ich gebe zu, ich hatte Zeiten mit höherem Einkommen. Tragischerweise ist aber gerade meine Branche von der Krise am meisten betroffen. Somit ist auch ein Teil meines Geschäftes eingebrochen. Ich war einer der Ersten, die es erwischt hat.
    Da ich immer am Puls der Finanzwelt gesessen habe, haben meine Frau und ich bereits früh begonnen, mit dem verdienten Geld sehr sorgfältig umzugehen. Jetzt, da meine Branche eingebrochen ist, kann ich weiter ruhig schlafen. Unsere Fixkosten sind relativ gering, und Erspartes entspannt. Ich habe mehr Zeit für Wichtigeres, wie Familie und Freunde oder sogar Hobbys. Ich wollte immer schon ein Buch ­schreiben, jetzt mache ich es. Und genug zum Leben habe ich allemal.
    Ich weiß, am liebsten würden Sie nicht weiterlesen. Sie haben sicher gehofft, ich würde Ihnen Chancen aufzeigen. Bücher über positives Denken und wie Sie reich werden sind schöner zu lesen, aber im Reich der Fantasie angesiedelt.
    Wir leben in der Realität. Und die sieht trotz allem nicht so schlecht aus, sofern wir noch gesund sind, arbeiten und unseren Urlaub planen können. Ich hoffe auch, dass es möglichst lange so bleibt. Aber den klaren Blick und einen gesunden Realitätssinn sollte jeder haben. Und nur dazu ist dieses Buch da.
    Positiv ist auf jeden Fall: Ich rackere nicht mehr wie ein Tier. Ich nehme
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