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Europa, unsere neue Heimat

Europa, unsere neue Heimat

Titel: Europa, unsere neue Heimat
Autoren: Werner Pohl
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motiviert sind. Unsere Motivation für solche Kriege ist Gott sei Dank nicht mehr vorhanden. Aber der innere Krieg hat schon begonnen. Es ist kein Krieg gegen Nachbarländer, sondern ein Krieg des Oben gegen das Unten, der Reichen und Mächtigen gegen die breite Masse. Die Reichen und Mächtigen werden auf keinen Cent verzichten. Daher müssen wir reagieren. Dieses Buch ist kein Aufruf zur Revolution. Ich würde sicher auch keine Waffe in die Hand nehmen. Doch allein kritisches Bewusstsein und entsprechende Haltung können etwas verändern. Wir haben daher noch eine Chance auf eine Trendwende. Ich bin davon überzeugt.
    Die Entscheidungsträger sind es nicht mehr. Denn was soll ich davon halten, wenn deutsche Soldaten, natürlich nur im Extremfall, nun auch in Deutschland die Waffe einsetzen dürfen? Was soll ich davon halten, wenn immer massiver der Privatbesitz von Waffen beschränkt werden soll? Es wird behauptet, es gehe um die innere Sicherheit. Nur meinen die verantwortlichen Politiker nicht die Sicherheit der Bürger vor Verbrechern. Die haben ihre Waffen. Ich meine, es geht den Politikern um ihre eigene Sicherheit, wenn die Bevölkerung eines Tages aufwachen sollte.
    In weiser Voraussicht werden Verfassungsrechte ausgehebelt, die bisher unsere Demokratie definierten. Gerade von jenen, die mit Überzeugung unsere Zeitgeschichte aufrufen, werden die Lehren daraus klammheimlich aus dem geschriebenen Recht entfernt.
    Vergessen wir auch nicht, dass bereits ein großer Teil unserer Bevölkerung in Europa einen Migrationshintergrund hat. In Österreich ist es bereits ein Drittel der Staatsbürger. Das Interesse der Moloche ist es, billige Arbeitskräfte zur Verfügung zu haben, deren Bildungsstand nicht unbedingt jener ist, wie er bei uns einmal üblich war. Darüber hinaus stammen diese Menschen aus Gesellschaften, die nicht so friedfertig sind wie wir. Wenn sie sich bedroht fühlen – wer weiß? Vielleicht macht dieser Umstand den Mächtigen Angst?
    Die Psychologie des Wandels hat aber auch ein zweites Gesicht. Verzeihen Sie mir, wenn ich bisher im Wesentlichen von Geld geredet habe, aber das regiert die Welt, sagt man. Doch was macht der Wandel eigentlich mit dem Menschen, mit Ihrem Nachbarn und nicht zuletzt mit Ihnen?
    In erster Linie verwirrt er uns. Noch nie wurde so viel über Politik gesprochen und doch so wenig reagiert. Wir kennen uns nicht aus. Was war früher, was ist eigentlich geschehen, wo stehen wir, und wohin führt uns der Weg? Es ist alles so kompliziert, und es geht alles so schnell. Wir sind gedanklich überfordert und haben eigentlich auch weder Zeit noch Lust, darüber nachzudenken. Die Zeit nehmen uns die Schnell­lebigkeit unserer Gesellschaft und der Chef. Die Lust nehmen uns die Ratlosigkeit und die Müdigkeit.
    Wir sind kaum mehr belastbar. Die Firmen treiben uns an unsere Grenzen. Aber auch unser Lebensstil, von der Werbung vorgegeben, macht Stress. Bis wir umfallen.
    Es gibt eine neue Volkskrankheit, nämlich das Burn-out-­Syndrom. Manche Psychologen behaupten allen Ernstes, diese Krankheit gebe es gar nicht in den Lehrbüchern. Sie haben recht, es ist alles neu, alles dreht sich.
    Aber sie irren sich auch. Es gibt das Burn-out-Syndrom. Das ist nichts anderes als eine schwere Depression. Nur die Ursache ist neu, zumindest in diesem gesellschaftlichen Ausmaß. Das Burn-out-Syndrom ist die Krankheit Nummer eins in unserer Gesellschaft. Und verantwortlich dafür sind der Wandel und letztendlich die Konstrukteure dieser EU. Der Mensch mit seinen Bedürfnissen hat keinen Wert mehr. Er reduziert sich auf einen Produktionsfaktor.
    Das ergibt aber nur Sinn, wenn die Leistung des Arbeitnehmers standardisiert sein kann, also wenn es sich um einfache Tätigkeiten mit wenig Lohn handelt. In diese Richtung marschieren wir. Der Arbeitnehmer wird mehr und mehr für billige Massenproduktionen benötigt, auch im Dienstleistungsbereich. Das ist ein Rückschritt um Jahrzehnte, aber er vergrößert die Gewinne der Moloche.
    Auf der Strecke bleibt der hochqualifizierte Arbeiter und Angestellte. Er wird einem Druck ausgesetzt, den er auf Dauer nicht aushält. Dann wird er durch einen weniger qualifizierten, aber günstigeren Mitarbeiter ersetzt. Bis dahin ist er ein Hamster im Rad.
    Das führt unweigerlich zu Depressionen. Der noch motivierte Arbeitnehmer möchte trotz seiner Überlastung seine
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