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ETF-Handbuch der Börse Frankfurt

ETF-Handbuch der Börse Frankfurt

Titel: ETF-Handbuch der Börse Frankfurt
Autoren: Alexander Etterer , Rödl Partner , Martin Wambach
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zu erwerben und sich ins Depot zu legen. Damit sind Sie als Anleger in Ihrem Wertpapierportfolio breit diversifiziert – Diversifikation ist die wichtigste Grundlage der Modernen Portfoliotheorie von Markowitz und somit der passiven Anlagestrategie.
    Bevor wir Ihnen die Welt der Exchange Traded Funds und die damit verbundenen Investmentmöglichkeiten detailliert vorstellen, laden wir Sie zu einem kleinen Streifzug durch die Entstehungsgeschichte dieser Indexfonds ein.

Entstehungsgeschichte der Exchange Traded Funds
    Die Geschichte der passiven Investmentstrategien begann bereits im Jahre 1900, als der französische Mathematiker Louis Bachelier die Bewegung von Aktienkursen untersuchte und nachwies, dass die Chancen, besser zu sein als der Markt, genau bei 50 Prozent liegen. Diese fast trivial klingende Aussage ist bis heute wissenschaftlich unangefochten und hat eine weitreichende Aussagekraft.
    Erst 1952 wurde dieser Ansatz von Harry Markowitz in seinem für die Moderne Portfoliotheorie entscheidenden Aufsatz „Portfolio Selection“ wieder aufgegriffen. Seine Kernaussage lautet: Ertragschancen und Risiken hängen direkt voneinander ab. Zugleich liegt der Schlüssel zur Feinabstimmung und Optimierung der Chance-Risiko-Struktur in der Diversifikation. Markowitz hat somit nachgewiesen, dass durch Diversifikation Risiken eliminiert werden können, ohne dass Anleger auf Rendite verzichten müssen.
    1967 warfen Redakteure von Forbes Dartpfeile auf 28 Aktien aus dem Wall Street Journal. Anschließend wurde jährlich die Rendite dieses Depots gemessen. Nach 17 Jahren ermittelte man eine jährliche Rendite von 9,55 Prozent, die um 0,5 Prozent über der Performance des S&P 500-Index lag.
    1971 entwickelten William Sharpe und Bill Fouse bei Wells Fargo mit dem „Samsonite Pension Fund“ den ersten Indexfonds für institutionelle Investoren. Er entstand aus der Idee, einen Markt möglichst genau durch ein Produkt abzubilden. Dieser weltweit erste Indexfonds ging auf Anregung von Samsonite Junior, Sohn des berühmten Kofferfabrikanten und Schüler von Markowitz, zurück und bildete die damals 1.500 an der New York Stock Exchange gelisteten Einzelwerte ab. Dieser erste Indexfonds ließ sich jedoch nur zu dem einmal täglich festgestellten Fondspreis handeln. Positionen im Verlauf eines Handelstages kurzfristig auf- und abzubauen, war nicht möglich.
    1975 riefen John Bogle und Burton Malkiel die Investmentgesellschaft Vanguard ins Leben und legten mit dem gleichnamigen Indexfonds „Vanguard 500“ den ersten indexbasierten Publikumsfonds für Privatanleger auf. In der Fachpresse wurde er mit „Bogles Narrheit“ kommentiert. Das Vorurteil lautete: „In Indexfonds anzulegen heißt, von vornherein auf Mittelmäßigkeit zu setzen“.
    Tatsächlich aber lässt sich heute feststellen: Auf den Durchschnitt zu zielen, ist die bessere Option dafür, bei der Performance langfristig über dem Durchschnitt zu liegen. Denn damit werden in aller Regel höhere Renditen als mithilfe eines aktiven Managements erzielt.
    Im Jahre 1990 erhielten schließlich die drei US-Finanzökonomen Harry Markowitz, Merton Miller und William Sharp für ihre mittlerweile 40 Jahre andauernden Bemühungen um die Moderne Portfoliotheorie den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften.
    Seit Anfang der 1980er Jahre können institutionelle Investoren mit Programmhandel und Futures große Aktienkörbe kaufen und verwalten.
    1987 begann der Handel von Cash Index Participations (CIPs) an der Philadelphia Stock Exchange und von Index Participation Shares (IPS) an der American Stock Exchange.
    1988 kam der erste Indexfonds „CB German Index Fund“ für institutionelle Investoren in Deutschland in den Handel. Emittent ist die Luxemburger Commerzbank-Tocher CB German Index Fund Company.
    1989 startete in Kanada der Handel mit den auf dem TSE-35- Index basierenden Toronto Index Participation Shares (TIPS). TIPS sind das erste aktienähnliche Instrument zum Indexhandel. Wenig später werden die Toronto 100 Index Participations (HIPs) nach dem gleichen Prinzip eingeführt.
    1990 wurde der Zulassungsprozess für ETFs in Gang gesetzt.
    1993 wurde mit dem Standard & Poor‘s Depositary Receipt (SPDR), genannt „Spider“, der erste kommerziell erfolgreiche ETF an der American Stock Exchange gelistet.
    1996 wurden mit „WEBS“ und „Country Baskets“ die ersten ETFs auf einzelne Länderkörbe aufgelegt.
    Im April 2000 startete der ETF-Handel in Deutschland,
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