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ETF-Handbuch der Börse Frankfurt

ETF-Handbuch der Börse Frankfurt

Titel: ETF-Handbuch der Börse Frankfurt
Autoren: Alexander Etterer , Rödl Partner , Martin Wambach
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der Fall war), ist die Chance auf Outperformance gegenüber dem Index durch aktives Management größer. Hier haben immerhin 36 Prozent der Europafonds den Index geschlagen.

    64 Prozent der aktiv verwalteten Fonds haben es jedoch trotz Barreserve durch Kassenhaltung und durch erlaubte Vermögensumschichtung in risikoärmere Anlageklassen auch in diesem Zeitraum nicht geschafft, die Benchmark zu übertreffen.
    Die Gefahr einer beträchtlichen Underperformance besteht bei einer Indexanlage nicht. Anleger erzielen exakt die jeweilige Indexrendite – abzüglich der Managementgebühren, die sich in der Regel bei Indexanlagen zwischen 0,1 und 0,5 Prozent bewegen.
    Die Untersuchung hat aber auch gezeigt, dass einzelne Fonds auf lange Sicht eine deutliche Outperformance gegenüber dem Index aufweisen können. Anlegern fällt es jedoch schwer, diese Fonds zu identifizieren. Selbst eine jahrelange Outperformance ist kein Garant für eine fortdauernde überdurchschnittliche Entwicklung. Beispiele dafür gibt es genug. Allein ein Wechsel des Fondsmanagement führt häufig dazu, dass die erwarteten Renditeziele nicht mehr erfüllt werden.

Wesentliche Erkenntnisse
    Wenn Ihnen die Erkenntnisse der Modernen Portfoliotheorie und der Effizienz der Märkte schlüssig erscheinen, sollten Sie die langfristige Ausrichtung Ihrer Vermögensanlage mit Hilfe von Indexprodukten verfolgen. Der Anlagemarkt bietet heutzutage Instrumente, mit denen Sie dies auf einfache und effiziente Art und Weise tun können. Die Produkte bieten eine übersichtliche und günstige Kostenstruktur und ein Höchstmaß an Transparenz. Das Ergebnis: eine systematisch strukturierte Vermögensanlage, die dauerhaft tragfähig ist. Im Gegensatz zu klassischen Investmentfonds besteht hier zu keinem Zeitpunkt die Gefahr des „Style Drift“, d.h. der Anlagestil kann nicht gewechselt werden und unterliegt zudem auch keinen Modetrends. Das fortlaufende Informieren über die gewählte Anlage entfällt.
    1971 wurde mit dem Samsonite Pension Fund der erste Fonds aufgelegt, der einen Index nachbildete und sich in erster Linie an institutionelle Investoren richtete. Die Indexfonds der ersten Generation ließen sich jedoch, wie klassische Investmentfonds auch, nur zum einmal täglich festgestellten Nettoinventarwert handeln. Damit konnten Anleger noch nicht auf die Marktschwankungen im Verlauf eines Handelstages reagieren. Zudem enthielten diese Indexfonds meist einen Ausgabeaufschlag und besaßen dadurch eine Kostenstruktur, die sich nicht dazu eignete, auch kurzfristig Strategien am Markt umzusetzen.
    Diese Flexibilität brachte jedoch eine der für Kapitalanleger erfolgreichsten Finanzmarktinnovationen hervor: börsengehandelte Indexfonds, Exchange Traded Funds (ETFs). Sie sind eine der modernsten, bequemsten, effektivsten und kostengünstigsten Formen, in ganze Märkte bzw. in Indizes zu investieren.
    Modernen Portfoliotheorie von Markowitz und somit der passiven Anlagestrategie.

Was sind Exchange Traded Funds?
    Kaum eine Investmentklasse hat in den vergangenen Jahren in der Finanzwelt eine höhere Aufmerksamkeit auf sich gelenkt als Exchange Traded Funds (ETFs). Dabei handelt es sich um börsengehandelte Investmentfonds, die die Vorzüge von klassischen Indexfonds der ersten Generation und Aktien miteinander kombinieren – ohne deren Nachteile zu besitzen. ETFs werden deshalb auch als die Königsklasse unter den Indexanlagen bezeichnet.
    Bis vor wenigen Jahren waren sie ein rein US-amerikanisches Phänomen. Institutionelle Investoren in den USA halten derzeit etwa 40 Prozent ihres Anlagevolumens in ETFs. Seit ihrer erstmaligen Notierung im XTF®-Segment der Gruppe Deutsche Börse im April 2000 haben ETFs andere Anlageprodukte deutlich überholt.
    Aufgrund ihrer äußerst geringen Kosten, der exakten Indexnachbildung sowie der hohen Transparenz und Flexibilität waren in Europa im September 2007 knapp 60 Milliarden Euro in diese Anlageinstrumente investiert. An der Börse Frankfurt, dem europäischen Marktführer im ETF-Handel, wurden im selben Monat knapp 13 Milliarden Euro in Indexfonds umgesetzt.
    Fortlaufend kaufen und verkaufen
    ETFs sind wie andere börsennotierte Wertpapiere (z. B. Aktien) auf einfache und effiziente Weise während der gesamten Börsenöffnungszeit handelbar. Durch eine einzige Börsentransaktion ist es Anlegern möglich, einen Index, also einen ganzen Korb von Wertpapieren, der einen Markt oder Teilmarkt präzise abbildet, äußerst kostengünstig
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