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Esper in Aktion

Esper in Aktion

Titel: Esper in Aktion
Autoren: Dan Morgan
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fehlen mir völlig. Erkläre mir den Vorgang, und ich helfe dir bei deinem nächsten Wechsel.
    Welchen Grund hättest du, mir zu helfen?
    Ich möchte, daß du das gleiche für mich tust, wenn die Zeit kommt. Ein fairer Handel, oder nicht?
    Das Überwechseln ist nichts anderes als der Höhepunkt langer Lernprozesse, erwiderte Viktor. Zuerst mußt du deinen Geist systematisch erforschen und in allen Einzelheiten begreifen. Falls zu versagst, falls du auch nur die Funktion einer einzigen Zelle mißverstehst, kannst du nach dem Transfer zum geistigen Krüppel, zum Idioten werden …
    Dann erkläre mir die Vorgänge!
    Ich weiß nicht, ob das möglich ist. Du machst dir keinen Begriff von der Schwere dieser Aufgabe. Ich habe jahrelang dazu gebraucht.
    Aber du warst auf dich allein angewiesen, wandte Glover ein. Du bist sicher Irrwege gegangen und hast Fehler gemacht. Das läßt sich vermeiden, wenn du mir hilfst.
    Weshalb sollte ich?
    Weil wir aus dem gleichen Holz geschnitzt sind. Im Gegensatz zu Moray und der Schofield sehen wir in den Esperfähigkeiten einen Weg zur Macht. Wir sind Realisten.
    Viktor gab keine Antwort und so fuhr Glover fort: Wenn wir einander helfen, sind wir unbezwinglich. Wir würden nur die Wirte auswählen, die sich für unsere Zwecke am besten eigenen. Wir wären … unsterblich!
    Ein Bündnis …? Ich brauche Zeit, um darüber nachzudenken.
    Nein! Entscheide dich sofort! Gloverwurde ungeduldig. Er spürte, wie die kostbare Zeit verrann.
    Und wenn ich mich weigere?
    Weshalb? Du hast nichts zu verlieren.
    Es entstand eine lange Pause. Glover konnte die Gedanken Viktors nicht erkennen. Schließlich meinte sein Gegenüber: Also gut, Glover! Löse die Barriere auf! Ich komme in dein Inneres.
    Keine Tricks, sonst bringe ich dich um! Glover starrte in das winzige rosa Gesicht.
    Keine Tricks, erwiderte Viktor.
    Mit einem triumphierenden Grinsen senkte Glover die Barriere …

 
29
     
    Glovers Gehirn war voll von Plänen für die Zukunft, als er zurück in sein Zimmer eilte. Viktor schlief bereits. Sein winziger Körper konnte Belastungen über einen längeren Zeitraum hinweg nicht ertragen. Auch für Glover war das Gespräch und die anschließende Unterweisung ermüdend gewesen, aber daran dachte er jetzt nicht. Ein Machtrausch hatte ihn erfaßt.
    Er öffnete die Tür zu seinem Schlafzimmer und blieb wie erstarrt auf der Schwelle stehen.
    Havenlake stand mit dem Rücken zum Fenster da, das Gesicht halb im Schatten.
    »Kommen Sie herein«, sagte er. »Ich habe auf Sie gewartet.«
    Glover erinnerte sich an seine Unbesiegbarkeit. Er schloß die Tür hinter sich. »Was, zum Teufel, suchen Sie hier?«
    »Ich hörte von Barbara, daß Sie mich sprechen wollten«, erwiderte Havenlake. »Und ich finde auch, daß es höchste Zeit für eine Unterredung wird.«
    »Weshalb denn?«
    »Ich weiß nicht, ob Becky das erwähnte, aber es wurden gewisse Zweifel laut, ob es klug sei, Sie in die Geheimnisse des Psi-Bewußtseins einzuweihen.« Havenlake setzte sich auf den Hocker vor dem Ankleidespiegel.
    »Sie deutete etwas an«, sagte Glover. »Ich vermute, daß Sie zur Opposition gehören?«
    »Ich ermahnte sie zur Vorsicht«, erklärte Havenlake. »Sehen Sie, Becky ist ein seltenes Geschöpf – eine durch und durch aufrichtige Person. Solche Menschen besitzen Stärke, aber sie sind auch sehr leicht verwundbar. Sie gehen mit dem Glauben durchs Leben, daß alle anderen Leute ihren Idealen entsprechen. Natürlich ist das nur selten der Fall, und sie werden oft herb enttäuscht.«
    »Dann müssen sie sich eben eine andere Denkweise angewöhnen«, meinte Glover ungeduldig.
    Havenlake nickte. »Das stimmt, aber ich bezweifle, ob Becky sich noch einmal ändert.«
    In seiner Erregung reagierte Glover auf Havenlakes Worte mit Spott. »Na, schön für sie. Aber was geht das mich an? Soll ich ihr sagen, wie großartig sie ist? Wissen Sie, was der Frau fehlt? Ein Mann, der ihr zeigt, daß es noch andere Dinge im Leben gibt als idealistische Schwärmerei!«
    »Soviel ich weiß, sind Sie auf diesem Gebiet Spezialist!« Havenlake schob eine Hand tief in die Tasche seiner Tweedjacke.
    »Ich hatte meine Erfolge«, sagte Glover. »Merkwürdig, erst Becky erklärte mir, worauf mein Talent zurückzuführen sei. Muß ziemlich hart für dieses Seelchen gewesen sein.«
    »Und Ihnen hat es zweifellos Befriedigung verschafft.«
    Etwas in Havenlakes Tonfall machte Glover stutzig. »Weshalb sind Sie wirklich hergekommen?« fragte er.
    Havenlake
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