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Es wird schon nicht das Ende der Welt sein

Es wird schon nicht das Ende der Welt sein

Titel: Es wird schon nicht das Ende der Welt sein
Autoren: Ali Lewis
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passiert ist und alles, aber sie hatten ihre eigene Farm zu versorgen, und wir konnten nicht ständig darauf zählen, dass sie uns halfen. Ich hab gehört, wie Mum zu Dad sagte, sie mache sich Sorgen, wie wir zurechtkommen sollten. Sie redete von der Zukunft, und dass alles anders werden würde, wo das Baby nun kam – und ohne Jonny. Ich glaub, alle hatten drauf gewartet, dass Jonny mit der Schule fertig wurde und anfing, auf der Farm zu arbeiten. Er sollte Dads rechte Hand werden. Da war ich empfindlich, ich wusste, ich war jünger, und wo ich nun in Alice zur Schule gehen würde, wäre ich auch nicht viel da, aber trotzdem wusste ich doch eine Menge darüber, wie das auf der Farm laufen musste. Ich war gespalten, ein Teil von mir wollte sie anbrüllen, damit sie sich daran erinnerten, dass ich auch noch da war, und der andere Teil von mir wollte nie wieder ein Wort mit ihnen reden. Aber dann hat Mum was gesagt, wonach ich mich nur noch schlechter fühlte. Sie sagte, sie brauche ein weiteres Paar Hände, jemanden, der sich um das Haus und die Kleinen kümmerte. Jonny und Sissy waren nie die Kleinen gewesen, als sie dreizehn waren. Sie hat Dad gesagt, sie müsse ein Hausmädchen haben, und er hat gesagt, okay.

3
    HAUSMÄDCHEN GESUCHT. Das stand in großen roten Buchstaben auf dem Zettel, den Mum schrieb. Darunter hatte sie gesetzt: Zu den Aufgaben gehört: kochen, putzen, Hühner, Schweine und Kälber füttern und drei Kinder im Alter von 7–14 beaufsichtigen – auf einer Viehstation in der Tanami Wüste. Kost und Logis frei. Angemessene Bezahlung. Bei Interesse bitte anrufen.
    Dad hatte gesagt, sie solle einen Aushang im Backpacker Hostel in Alice Springs machen. Er hat gesagt: »Eine von diesen jungen Pommies könnte blöd genug sein, für uns arbeiten zu wollen.« In Australien gibt es eine Menge Pommies, Mädchen aus England, die herumreisen und Arbeit suchen, und Dad meinte, die würden für einen Appel und ein Ei arbeiten.
    Ich hielt das für eine blöde Idee. Wenn Sissy nicht wieder in die Schule zurückkonnte, fand ich, sie könnte mehr helfen, dann müssten wir kein Pommie-Hausmädchen einstellen. Ich wollte niemanden dahaben, der neu war, weil sich dann alles so seltsam anfühlte. Die ganze Babysache war schon schlimm genug, da brauchten wir nicht auch noch jemand Neues.
    Wegen dem Baby musste Mum mit Sissy zum Krankenhaus in Alice fahren. Sissy brauche eine Ultraschalluntersuchung, hat Mum gesagt, und während sie da waren, würde sie die Jobanzeige ans Schwarze Brett von ein paar Hostels pinnen, an solchen Orten hielten sich die Pommies auf. Sie rechnete damit, dass eine von denen die Anzeige lesen und anrufen würde.
    Weil Timber Creek ein ganzes Stück von Alice entfernt ist, haben alle, die in die Stadt müssen, immer eine ganze Liste von Sachen dabei, die zu besorgen sind, und wir rufen immer die Crofts an und fragen, ob die auch was brauchen. Auf dieser Liste kann alles stehen, was man sich nur denken kann. Essen ist immer drauf, so frische Sachen, die uns zuerst ausgehen, wie Obst und Gemüse, aber auch anderes, wie Reservereifen, Ersatzteile für den Generator, Futter für die Kälber, Wurmkuren oder Patronen für die Gewehre. Alles Mögliche.
    Normalerweise hätten Emily und ich nicht mitkommen müssen, aber Mum fand, wir brauchten neue Schuhe. Ich wollte nicht einkaufen gehen. Ich wollte bei Dad und den Jungs auf der Farm bleiben. Normalerweise hätte ich Jonnys altes Paar Stiefel gekriegt, aber ich weiß nicht, wo sein letztes Paar hingekommen ist. Ich wollte keinen danach fragen. Ich hab Mum gesagt, meine Schuhe wären okay. Ein Einkaufstrip nach Alice mit einem Haufen Mädels war das Letzte, was ich wollte. Ich sagte, sie könne mir einfach ein Paar mitbringen, aber sie fand, Schuhe wären zu teuer, man konnte nicht riskieren, die falsche Größe zu kaufen. Das einzig Gute daran war, dass wir ein paar Tage schulfrei kriegten.
    Bobbie hatte sich bereit erklärt, sich um das Haus und die Tiere auf der Farm zu kümmern, solange wir weg waren. Wir hielten Hühner, damit wir immer Eier hatten, ein paar Schweine für den Frühstücksspeck, und Kälber, die in der Wüste verwaist waren, die zogen wir mit der Hand auf. Alle wurden sie in Ställen, Verschlägen und Pferchen am Rand der Farm gehalten. Das Haus stand in der Mitte und dahinter war der Hof. Vorne war Mums Garten. Der war ziemlich groß, man konnte Kricket darin spielen. Es gab einen Rasen, der ein bisschen kahl und von der Sonne
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