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Es brennt!

Es brennt!

Titel: Es brennt!
Autoren: Kate Hoffmann
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sei, sie ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. Ständig dachte er an ihre zarte Haut, ihren süßen Mund und ihren verlockenden Körper.
    “Nun?”, unterbrach Olivia seine Gedanken.
    “Heute war nur das Übliche los”, antwortete er. “Ich habe ein paar Kätzchen von Bäumen gerettet, ein paar flammende Infernos gelöscht und ein paar Dutzend Leben gerettet. Nichts Besonderes.”
    “Und wessen Leben hast du zuletzt gerettet?” Brendan setzte sich neben Dylan und lächelte Olivia zu.
    “Mary Margaret Flanagans”, erwiderte Dylan.
    Conor runzelte die Stirn. “Mary Margaret wer?”
    Sean beugte sich über die Bar und lachte. “Meggie Flanagan? Die mit der Hornbrille und der Zahnspange?” Er sah zum anderen Ende des Tresens. “He, Brian, komm mal her. Rate mal, wen Dylan gerettet hat.”
    “Ich habe sie nicht gerettet”, stellte Dylan klar. “Es war nur ein kleines Feuer. Sie eröffnet drüben in der Boylston Street einen Coffee Shop, in der Nähe der Feuerwache. Scheint ganz hübsch zu werden. Wie dem auch sei, gestern Nachmittag hatte ihre Kaffeemaschine eine Art Kurzschluss und fing Feuer. Ich musste Meggie raustragen, weil sie sich weigerte, den Laden zu verlassen.”
    “Du hast sie aus ihrem Coffee Shop getragen?”, fragte Conor.
    Dylan trank einen weiteren langen Schluck von seinem Guinness, leckte sich den Schaum von der Oberlippe und nickte. “Ja, wie einen Sack Kartoffeln. Nur dass sie nicht annähernd so schwer war.”
    “Oh, oh”, meinte Olivia. “So fängt es an.”
    Dylan hob die Brauen. “Was?”
    Conor lachte leise. “So haben Olivia und ich uns kennengelernt. Ich warf sie mir über die Schulter und trug sie in einen sicheren Unterschlupf. Dann trat sie mir gegen das Schienbein und nannte mich einen Neandertaler. Danach war es wahre Liebe. Anscheinend fängt es bei uns Quinns so an. Wir werfen uns eine Frau über die Schulter, und das ist der Anfang vom Ende.” Er zuckte die Schultern. “Vielleicht hätte ich dich warnen sollen.”
    “Ich werde mich nicht in Meggie Flanagan verlieben”, erklärte Dylan. “Sie hinauszutragen gehörte zu meinem Job. Mir blieb gar keine andere Wahl. Außerdem hasst sie mich. Sie hat mich einen Barbaren genannt.”
    “Wieso?”, wollte Brendan wissen. “Du kennst sie doch kaum.”
    “Aber sie kennt ihn”, entgegnete Brian. “Zumindest dem Ruf nach. Er hat auf der South Boston High School eine Menge Herzen gebrochen. Gehörte sie etwa auch zu deinen Opfern, Dylan?”
    War das die Eigenschaft, die einen Quinn auszeichnete? Man erinnerte sich an ihn nicht als einen großartigen Athleten, der er gewesen war, auch nicht als treuen Freund oder netten Kerl. Nein, es lief stets auf die Frauen hinaus. “Sie war die kleine Schwester meines besten Freundes”, erklärte Dylan. “Da hatte selbst ich Skrupel. Tatsächlich war ich derjenige, der ihr zum High-School-Ball ein Date besorgt hat. Hat Sean sie nicht begleitet?”
    “Nein, das war ich”, meldete sich Brian wieder zu Wort. “Es war mein allererstes Date und wahrscheinlich das schrecklichste Erlebnis mit dem anderen Geschlecht, das ich je hatte.”
    “Oh, erzähl uns davon”, bat Olivia und legte die Arme auf den Tresen.
    “Ich war zwanzig Zentimeter kleiner als Meggie und hatte einen riesigen Pickel auf der Nase”, begann Brian. “Außerdem war ich so nervös, dass ich mich fast auf ihre Schuhe übergeben hätte. Nach diesem Abend habe ich zwei Jahre lang kein Mädchen mehr darum gebeten, mit mir auszugehen.”
    “Meinst du, sie ist immer noch wütend wegen des Pickels?”, fragte Dylan. “Oder hast du dich blöd benommen? Hast du versucht …” Er hielt inne und lächelte Olivia entschuldigend zu. “Hast du versucht, sie …”
    “Ich habe sie nicht angerührt”, versicherte Brian.
    “Wieso fragst du sie nicht einfach, weshalb sie dich nicht mag?”, schlug Olivia vor.
    Die Brüder sahen sich an und schüttelten die Köpfe.
    “Das würde ein Gespräch über Gefühle bedeuten”, erklärte Brendan. “Aber es liegt in den Genen der Quinns, dass wir solchen Gesprächen aus dem Weg gehen.” Er grinste. “Hast du die Gebrauchsanweisung nicht gelesen?” Er wandte sich an Conor. “Du musst ihr die Gebrauchsanweisung geben.”
    “Das ändert auch nichts”, meinte Dylan. “Ich werde sie ohnehin nicht wiedersehen.”
    Doch schon während er es aussprach, wusste er, dass es eine Lüge war. Er musste sie wiedersehen, um herauszufinden, wieso er sich auf diese seltsame Art zu ihr
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