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Es brennt!

Es brennt!

Titel: Es brennt!
Autoren: Kate Hoffmann
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wir hier im Laden machen, geht in die gleiche Richtung. Wir führen die Leute mit besonderen Mischungen und ausgefallenen Rezepten in Versuchung. Aber im Grunde verkaufen wir ihnen ein legales Genussmittel, das zu fast hundert Prozent aus Wasser hergestellt ist, und das mit einem Preisaufschlag von siebenhundert Prozent. Wenn man eine gute Marktstrategie hat, kann nichts schiefgehen.”
    Meggie dachte darüber nach. Es war ein guter Plan, der vermutlich bei jeder anderen Frau funktionieren würde. Aber sie war nie besonders gerissen gewesen, wenn es um Männer ging. Wenn sie dabei auch noch irgendwelche Regeln im Kopf behalten musste, würde sie sicher völlig überfordert sein. “Es ist zu kompliziert”, sagte sie und seufzte.
    “Wir werden meine Planungssoftware benutzen, um ein Flussdiagramm zu erstellen”, schlug Lana vor. “Dann brauchst du dir nur jeweils einen Schritt zu merken.”
    Meggie wägte ihre Möglichkeiten ab. Wenn dieses Vorhaben glückte, würde sie nie wieder einen Gedanken an Dylan Quinn verschwenden müssen. Außerdem würde sie vielleicht etwas dabei lernen. Bis jetzt hatte sie nicht viel Glück mit Männern gehabt. In Lanas Leben hingegen tummelten sich unzählige Männer. Deshalb würde es wenigstens eine gute Übung sein. Wieso sollte sie ihre Vorbehalte nicht einfach beiseiteschieben und es tun? “Na schön.”
    Lana legte ihr den Arm um die Schultern und drückte sie beruhigend. “Das wird Spaß machen. Mein eigenes Liebesleben langweilt mich. Da wird es interessant sein, eine Weile lang deines zu beeinflussen. Wir müssen nur beten, dass Dylan noch mal vorbeikommt. Du bist katholisch. Vielleicht könntest du ein paar Kerzen stiften.”
    “Dafür sind die Kerzen nicht gedacht”, wandte Meggie ein. “Ich könnte ihn anrufen und …”
    “Nein”, unterbrach Lana sie.
    “Ich könnte an der Feuerwache vorbeigehen und ganz beiläufig …”
    “Nein.”
    “Wie soll das funktionieren, wenn er nicht mehr auftaucht?”
    Lana seufzte. “Gar nicht. Aber wenn du dich zuerst bei ihm meldest, funktioniert es erst recht nicht. Wir müssen also warten.”
    Genau in diesem Moment klingelte das Telefon, und während Meggie die Liste mit den Regeln studierte, griff Lana nach dem schnurlosen Telefon. “Cuppa Joe’s”, meldete sie sich. “Der beste Kaffee von Boston.”
    Meggie lauschte abwesend, bis ihr Name fiel. Sie schaute auf.
    “Tut mir leid, die ist nicht hier.” Lana grinste, zeigte auf den Apparat und formte mit den Lippen lautlos Worte, die Meggie nicht verstand. “Oh, ich bin mir nicht sicher, wann sie zurückkommt. Soll sie zurückrufen?”
    “Geht es um den Espresso Master 8000 Deluxe?”, flüsterte Meggie. “Falls es Eddie ist, sag ihm, dass ich nach wie vor bereit bin, für eine Eillieferung etwas draufzulegen.”
    Lana zog die Brauen zusammen und legte den Zeigefinger auf die Lippen, damit Meggie still war. “Gut, ich werde es ihr ausrichten. Ja. Sie meldet sich bei Ihnen, so schnell sie kann.” Sie legte auf und atmete tief durch.
    “Und? Kriegen wir die 8000 Deluxe oder nicht?”
    “Vergiss die verdammte Espressomaschine! Das war Dylan Quinn.”
    Benommen presste Meggie die Hand auf die Brust. Erst sein Besuch gestern Abend, und jetzt der Anruf. “Was wollte er?”
    “Er wollte mit dir sprechen.”
    “Wieso hast du ihm gesagt, ich sei nicht da? Ich war doch hier!”, rief Meggie.
    Lana wedelte ihr mit dem Notizblock unter der Nase. “Das ist alles Teil des Plans.”
    Meggie verschränkte die Arme vor der Brust. “Wenn das Ziel lautet, mit ihm ein Date zu bekommen, ich es aber erst bekommen kann, wenn er sich wieder meldet, wieso hast du mich dann nicht mit ihm reden lassen?”
    “Weil es noch zu früh ist.”
    “Dann rufe ich also in vierundzwanzig Stunden zurück, richtig?”
    Lana dachte einen Moment darüber nach. “Nein, wir sollten das ein wenig anders machen. Du wartest, bis er noch zwei Mal angerufen hat, bevor du dich bei ihm meldest. Auf diese Weise lässt du ihn ordentlich zappeln.”
    Meggie konnte sich nicht vorstellen, das Dylan unter irgendwelchen Umständen zappelte. Dazu war er einfach nicht der Typ. Aber wenn dieser Plan eine Chance haben sollte zu funktionieren, musste sie Lanas Instinkt vertrauen und ihre eigenen Gefühle vergessen. Denn Meggie wusste, dass sie Dylans Charme erliegen würde, sobald er nur das geringste Interesse an ihr zeigte.
    Sie konnte es schaffen – sie konnte sich bei diesem Versuch aber auch komplett zum Narren
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