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Es brennt!

Es brennt!

Titel: Es brennt!
Autoren: Kate Hoffmann
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hingezogen fühlte. Vielleicht würde er dann in der Lage sein, sich auch die übrigen Gefühle zu erklären.
    “Dann wirst du wohl weiter rätseln müssen”, sagte Olivia und drückte seinen Arm. “Aber offenbar hat sie gute Gründe. Wie sonst sollte eine Frau dem Charme eines Quinn widerstehen können?”
    “Du machst ein Gesicht, als würdest du gerade feststellen, dass sich dein Rock hinten in deiner Strumpfhose verfangen hat”, bemerkte Lana, die Meggie über die Schulter schaute.
    Meggie betrachtete ein Foto vom High-School-Ball. Auf dem Bild trug sie ein bauschiges pinkfarbenes Ballkleid, das aussah, als sei es schon damals aus der Mode gewesen. Aber zu der Zeit war es das schönste Kleid gewesen, das sie je gesehen hatte. Sie und ihr Begleiter standen unter einem mit Blumen geschmückten Torbogen. “In diesem Moment wäre ich lieber mit dem Rock über dem Kopf durch die Turnhalle marschiert”, gestand sie Lana. “Es war tragisch und demütigend. Ich dachte, ich würde niemals in meinem Leben einen anderen Jungen lieben können.”
    “So schlimm kann der Abend nicht gewesen sein. Er sieht doch ganz süß aus.” Lana betrachtete das Foto genauer. “Was ist das auf seiner Nase?”
    “Er war nicht Dylan”, fuhr Meggie fort. “Als sie an jenem Abend unser Lied spielten, dachte ich, ich müsste weinen. Es hieß ,Endless Love`.”
    “Na sieh mal, ihr beide hattet einen Song. So schlimm kann es also nicht gewesen sein.”
    “Es war Dylans und mein Song.”
    Lana runzelte die Stirn. “Wie konnten du und Dylan Quinn ein Lied haben? Er wusste doch kaum, dass du existierst.”
    Meggie schob das Foto zurück in ihre Handtasche und warf sie hinter den Tresen. Dann nahm sie sich eine Handvoll Tüllen und steckte sie auf die verschiedenen Sirupflaschen. “Glaub mir, wir hatten eine komplette Beziehung – in meiner kläglichen Schulmädchenfantasie.”
    Lana setzte sich auf einen Hocker und nippte an ihrem Milchkaffee, den sie sich gerade zubereitet hatte. “Das klingt, als hätte es dich damals schwer erwischt. Kein Wunder, dass du Rache willst.”
    “Keine Rache”, korrigierte Meggie sie. “Ich will es ihm nur ein wenig heimzahlen. Vielleicht zucke ich dann nicht mehr ständig zusammen, wenn ich an die High School denke. Diese Geschichte hat mich mein ganzes Studium hindurch verfolgt. Dieser Abend hat meinen Ruf begründet. Ich war das Mädchen, das in Dylan verschossen war und einen Reinfall erlebte. Der Gott und die Närrin.” Sie machte eine Pause. “Ich habe mich entwickelt seither. Aber noch immer genügt ein Blick auf Dylan Quinn, und ich bin wieder in der Turnhalle, wo alle mich anstarren.”
    Das klang nach einer guten Erklärung dafür, dass sie sich immer noch zu Dylan hingezogen fühlte – eine Mischung aus wiederbelebter jugendlicher Schwärmerei und Hass, weil er ihr damals so übel mitgespielt hatte. Hieß es nicht, der Grat zwischen Liebe und Hass sei schmal? Möglicherweise brachte es sie aber auch nur aus dem Gleichgewicht, ihn nach so langer Zeit wiederzusehen. Alles in ihrem Leben hatte seinen festen Platz. Dylan Quinn passte da nicht hinein.
    Lana zuckte die Schultern. “Zu schade, dass du ihn nicht dazu bringen kannst, sich in dich zu verlieben. Dann könntest du ihn nach einer Weile fallen lassen und hättest es ihm heimgezahlt.”
    “Du könntest es tun”, schlug Meggie vor. “Du kannst einen Mann doch im Nu um den kleinen Finger wickeln. Und mit deinen strategischen Fähigkeiten könntest du leicht einen Schlachtplan entwerfen, der Erfolg hat.” Sie nahm eine Flasche Haselnusssirup und dachte über ihren Vorschlag nach, während sie den Deckel der Flasche aufdrehte. Wenn sie nur mehr wie Lana wäre, was Männer anging. Schamlos, ungehemmt …
    “Wir könnten es zusammen tun”, schlug Lana vor. “Schließlich haben wir auch gemeinsam die Geschäftsidee für diesen Coffee Shop entwickelt und die Bank davon überzeugt, das Ganze zu finanzieren. Wenn wir die Sache mit Dylan ähnlich angehen, können wir ihn schnell dazu bringen, sich in dich zu verlieben. Wir benutzen die gleichen Unternehmens- und Marktprinzipien, die wir im Studium gelernt haben.”
    “Wie soll das funktionieren?”
    “Wir verkaufen ein Produkt – dich. Und wir müssen den Konsumenten – Dylan – dazu bringen, das Produkt zu wollen. Sobald das der Fall ist, stellen wir einfach die Produktion ein und schließen die Fabrik.” Lana rutschte von ihrem Hocker, kam um den Tresen und kramte in einer
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