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Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Titel: Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde
Autoren: Gudrun Mebs , Harald Lesch
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dauernd so brennt, ist doch logisch. Weil, Wasserstoff und Helium sind…«
    »Gas!«, zischelt Lucas begeistert. »Wie beim Gasherd meiner Oma!«
    Und beide kriegen vom Prof ein »Daumen hoch«.

    »Ja, so könnte man das durchaus sagen, ich nehme den Schlaumeier zurück.« Er lächelt und knufft den Teddy auf seinem Schoß in den Bauch. »Na, Teddy, was meinst du, ob diese klugen Köpfe da unten auch wissen, wie weit die Sonne von unserer Erde entfernt ist? Ich glaub’s ja nicht.«
    Ha, Prof! Schon wieder reingefallen! Tim zieht aus seinem Rucksack einen Zettel und liest vor, sogar richtig laut:
    »Lieber Tim, die Entfernung der Sonne zur Erde beträgt 150 000 Kilometer, und wenn du noch mal heimlich an meinen Computer gehst, dann kriegen wir Ärger miteinander. Schlaf gut. Dein Papa!«
    Und da geht ein Gekicher los. Aber wir sind das nicht, das kommt ja von hinten! Wir drehen uns alle um… da hocken ja plötzlich fremde junge Leute, das haben wir gar nicht gemerkt! Und da geht schon wieder die Tür auf und noch mehr schlüpfen rein… Dürfen die das? Ich schau zum Prof. Der winkt ihnen doch tatsächlich mit dem Teddy zu und ruft fröhlich: »Reinspaziert und Mund gehalten, Studenten. Das hier ist meine ganz spezielle Lieblingsvorlesung für meine ganz speziellen Lieblingsstudenten.«
    Na, wenn das so ist, dann dürfen die bleiben…
    »Aber wenn ihr schon mal hier seid!«, ruft der Prof. »Hat Tim recht, wenn er sagt, die Sonne sei 150 000 Kilometer von der Erde entfernt?«

    »Jaaaa!«, rufen die Studenten und trommeln auf die Tische. Was für ein Lärm!
    Tim wird knallrot und brummelt leise: »Es war mein Papa!«
    »Und der kriegt hundert Punkte«, zischelt Lucas seinem Freund zu.
    »Danke, Leute!« Der Prof winkt ab mit dem Teddy. »Weiter im Text, sonst schläft mir meine Celia ein. Wo ist sie denn überhaupt?« Er schaut mit gerecktem Hals im Hörsaal herum, da wird schon wieder gekichert, diesmal kichern wir mit, nur Lisa nicht. »Windelzwerg, hör auf!«
    Der Windelzwerg hört aber nicht auf! Celia steht an der Tafel und malt mit gelber Kreide große gelbe Sonnen, kleine gelbe Sonnen, runder Bauch, Strahlen dran, Bilderbuchsonnen…
    Dass sie in Wirklichkeit ganz anders aussieht, die Sonne, das weiß ich jetzt und alle hier im Hörsaal auch, die Kicherstudenten sowieso. Nur Celia nicht…
    Der Prof springt vom Tisch, ohne Teddy, und malt mit blauer Kreide in Celias Sonnenbäuche dunkle Flecken.
    »Geh weg, ist nicht schön!«, kreischt Celia und zerrt an seinem Hosenbein.
    »Tut mir leid, Kleine, aber die Sonne hat nun mal Flecken, da kannste nix machen, so ist das Leben«, sagt er und streicht ihr übers Haar. »Das sind die Sonnenflecken, die sind kälter
als ihre Umgebung und darum sehen sie auf der Sonne dunkler aus. Na los, Celia, spring zu deinem Teddy und erzähl ihm das, der will doch das wahre Märchen hören!«
    Sofort rennt Celia los zum verlassenen Teddy auf dem Tisch, und was sie dem jetzt ins Ohr wispert, na, das will ich lieber nicht wissen…
    »Du kannst ihm auch erzählen, dass wir nicht wissen, wie diese Flecken entstanden sind!«, ruft der Prof ihr nach und wischt die Tafel sauber.
    »Schon wieder weiß er was nicht«, murrt Lisa leise, zum Glück hat’s der Prof nicht gehört, aber die Studenten hinten. Die grinsen alle, aber wirklich alle… Das mag ich nicht!
    Ich muss ihn schnell was fragen, was er ganz bestimmt weiß, er weiß doch wirklich so viel, viel mehr als wir und die dahinten alle zusammen auch!
    »Bleibt die Sonne immer die Sonne oder geht sie auch mal kaputt wie unsere Erde?«, frage ich laut. Das ist eine wichtige Frage, finde ich, und wirklich, das Studentengrinsen ist verschwunden.
    Sie tuscheln miteinander und ich bin sicher, sie kennen die Antwort genau, aber irgendwie merke ich auch, sie wollen nicht, dass uns der Prof das jetzt erzählt… oder?
    »Ruhe dahinten!«, ruft der Prof und breitet die Arme weit aus. »Meine fünf Freunde hier vertragen die Wahrheit, das
können Sie mir glauben, Kinder belügt man nicht!« Und damit springt er von der Bühne und zu mir in den Hörsaal.
    »Meine gute Ida, nein, unsere Sonne wird ebenso wenig für immer im Weltall sein wie unsere Erde, davon wisst ihr ja schon, nicht wahr? In unendlich vielen Jahren wird sie sich selber verbrennen, bricht zusammen und wird explodieren, und was das bedeutet…«
    »Ein riesiges Superfeuerwerk!«, brummelt Tim, richtig mit Glitzeraugen. Ja, ist er denn nur blöd oder was? Das bedeutet doch
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