Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Titel: Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde
Autoren: Gudrun Mebs , Harald Lesch
Vom Netzwerk:
auch auf jeden Fall…
    »Aus die Maus!«, nuschelt Lucas und zieht seinem Freund die Kappe über die Ohren. »Auch für deinen Papa und sowieso für alles. Aber der Prof hat doch grad gesagt, das passiert erst in irgendwelchen Millionen Jahren wahrscheinlich. Da haste dich zu früh gefreut, Dicker!«
    Die Studenten hinten klopfen begeistert auf ihre Tische. Das klingt gut, das machen wir jetzt auch. Tim aber nicht. Er quetscht sich hoch und brummelt beleidigt: »Und was ist mit den anderen Sternen? Platzen die etwa auch?«
    »Tun sie, Tim, tun sie!«, nickt der Prof. »Und zwar auch hier und jetzt, aber keine Sorge, das betrifft nicht die Erde, nicht die Sonne, nicht die Planeten.«
    »Da wird mein Papa aber froh sein«, schnauft Tim und quetscht sich wieder zurück in den engen Stuhl.

    Unser Prof läuft zurück zur Bühne, hockt sich wieder auf seinen Tisch und beinahe hätte er den Teddy platt gehockt, der liegt verlassen da, weil, Celia steht ja schon wieder an der frisch geputzten Tafel. Was kritzelt sie denn jetzt? Lauter gelbe Pünktchen, ganz eng nebeneinander, übereinander, untereinander.
    Lisa runzelt die Stirn, aber ehe sie wieder ihr »Windelzwerg, hör auf!« schreien kann, ruft der Prof begeistert: »Jetzt schaut euch das mal an! Meine kleine Freundin hat tatsächlich die Milchstraße gemalt! Haufen von Sternen, die die Milchstraße bilden! Genial, dieses Kind!«
    Sofort kommt Geklopfe von hinten, aber Celia schüttelt den Kopf. »Neee, sind keine Sterne, sind Pünktchen!«
    »Aber genau so siehst du doch die Sterne am Nachthimmel, Celia!«, ruft der Prof. »Nicht als das niedliche Gezackel wie im Bilderbuch, sondern als funkelnde Pünktchen, stimmt’s?«
    »Neee!«, brummelt Celia und tüpfelt weiter. »Ich und Teddy schlafen ein und Lisa liest Märchen vor.«
    Schon wieder begeistertes Geklopfe von hinten, aber diesmal klopfen wir alle mit, auch der Prof. Nur Lisa nicht, sie versteckt ihre knallroten Backen im Heft… Warum ist es ihr denn peinlich, dass sie so eine prima Schwester ist?
    »Lisa, steht da zufällig in deinem klugen Heft was über die Milchstraße?« Der Prof zwinkert ihr zu. Das hat er jetzt aber
gut gemacht, unser Prof! Weil Lisa wahrscheinlich lieber die Besserwisserin ist als die prima Schwester für den Windelzwerg, denke ich…

    Lisa blättert auch sofort eifrig und richtig erleichtert und liest vor: »Unser Sonnensystem sitzt in der Milchstraße. Man kann auch Galaxis sagen. Die Milchstraße ist ein Sternensystem, sie sieht aus wie ein milchiger Pinselstrich am Abendhimmel. Da wohnen viele Milliarden von Sternen. Mehr steht nicht in meinem Heft.«
    »Danke, Frau Kollegin!«, lächelt der Prof. »Mehr müsst ihr auch nicht wissen. Ich würde nur gerne wissen, wann bist du heute früh denn aufgestanden, um nachzuschauen im Lexikon?«
    »Um sieben Uhr«, flüstert Lisa und versteckt ihr Gesicht schon wieder im Heft. »Celia hat die ganze Nacht so Bauchweh gehabt. Sonst wär ich früher aufgestanden und hätte mehr ins Heft geschrieben.«
    Keiner sagt was. Der Prof putzt seine Brille, Celia an der Tafel malt weiter ihre Pünktchen, jetzt in Grün, die Studenten hinten räuspern sich leise, als hätten sie was in der Kehle, und auch ich muss schlucken, und das Schlucken heißt… Mensch, Lisa…
    Da springt Lucas auf, schmeißt die Arme hoch und zischelt laut: »Der Kandidat kriegt zweihundert Punkte!«
    Und jetzt können wir alle lachen und der Prof kann weitererzählen. »Danke, Lisa, gutes Kind!«, sagt er und winkt ihr
zu. »Wahrscheinlich gibt es im Weltall noch viel mehr Sonnensysteme, wir kennen nur das Unsere. Und das ist angesiedelt in der Milchstraße, wie du erzählt hast. Nur so nebenbei, der italienische Astronom Galileo Galilei hat zum ersten Mal, und zwar 1609 war das, durchs erste Fernrohr geschaut und entdeckt, dass sich dieses weißliche Band da am Himmel, was wir heute Milchstraße nennen, aus vielen 100 Milliarden Sternen zusammensetzt. Na, Freunde, da könnt ihr euch ja vorstellen, was da los war! Bis dahin hatte man nämlich geglaubt, dass unsere Erde der Mittelpunkt im Weltall sei und alles drehe sich um sie. Jetzt aber hat der Galileo bewiesen, nix da, die Erde sitzt da mitten drin im weißlichen Band, in der Milchstraße, und dreht sich brav um die Sonne wie alle Planeten. Man war entsetzt, das kann ich euch sagen, den armen Galileo mit seiner wichtigen Entdeckung hat man bös beschimpft. Heute bekäme er dafür Preise noch und noch!«
    Heute würde er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher