Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Titel: Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde
Autoren: Gudrun Mebs , Harald Lesch
Vom Netzwerk:
also gelobt und jetzt hat er nichts mehr davon, das finde ich traurig… Aber immerhin, die Astronomen erinnern sich ja an ihn und wir hier jetzt auch, ich nehme es mir jedenfalls fest vor und Lisa sowieso, sie hat’s sofort ins Heft geschrieben. Der Hörsaal mit seinen Tischchen ist wirklich praktisch für sie… Aber was ist denn jetzt eigentlich ein Stern, der nicht so aussieht wie im Bilderbuch?

    »Ein Stern ist eine dichte, selbst leuchtende Gaskugel«, erzählt der Prof und winkt uns zu. »Planeten, ihr erinnert euch? Dass ihr nur leuchtet, weil die Sonne euch bestrahlt? Das haben die Sterne nicht nötig, die leuchten selber. Müssen sie auch, wenn sie leuchten wollen, denn sie sind viel zu weit von der Sonne entfernt, von der kriegen die nix ab! Sterne sind sehr aktive Gasriesen und der Geburtsort eines Sterns ist immer eine Gaswolke. Was aktiv heißt, wisst ihr? Ich frag ja nur.«
    Klar wissen wir das, der Zappel-Lucas ist es, der Tim, der lieber sitzt, ist es überhaupt nicht.
    »Geklärt«, sagt der Prof zufrieden und erzählt weiter. »Wie gesagt, Sterne sind in einer Gaswolke entstanden, Gaswolken kennt ihr ja inzwischen. Nun ist es so, dass die Gaswolke, die irgendwann unter ihrem eigenen Gewicht zusammenbricht − und jetzt, Freunde, bitte nicht schon wieder Gekicher rüber zu meinem Tim, das hatten wir doch schon −, also, Gaswolken sind meistens viel größer als der Stern, der nachher entsteht. Nur zur Erinnerung, Lisa, schreib mit, meine Gute, Gaswolken können nur zusammenbrechen, wenn sie kalt genug sind. Ansonsten, wenn das Gas noch zu heiß wäre, wäre der Gasdruck zu hoch und die Gravitation der Wolke hätte keine Chance, die Wolke, also sich selbst, zusammenstürzen zu lassen.«

    Wir nicken alle, klar, ist doch logisch.
    Der Prof winkt rüber zu den Studenten und strahlt: »Da staunen Sie jetzt hoffentlich, was meine kleinen Lieblingsstudenten alle schon wissen und, mehr noch, kapieren! Hab ich hier nicht wunderbare Kinder? Nehmen Sie sich ein Beispiel!«
    Wir stupsen uns an, sogar Tim stupst. Der Prof ist stolz auf uns! Ist das nicht toll? Das finden die Studenten auch, sie klopfen, na also! Aber wissen sie auch, was wir für einen tollen Prof haben, der alles so prima erklären kann?
    Man muss es ihnen sagen… Lisa, machst du das? Neee, die kritzelt in ihr Heft. Da hilft ja nix, also ich! Ich stehe auf und muss schnaufen… dann drehe ich mich um und sage laut und meine Stimme wackelt dabei nur ein bisschen: »Unser Prof ist der beste Prof von der Welt und ich hab ihn mir zum Geburtstag gewünscht!«
    Die Studenten, junge Frauen sind auch dabei, ja, was machen die denn da? Die stehen ja auf, alle! Und sie klatschen, und wie sie klatschen, und sie brüllen im Chor: »Herzlichen Glückwunsch!«
    Na, wer jetzt knallrot wird, das ist leider klar… wo ich doch auch erst morgen Geburtstag hab. Und wer jetzt ungeduldig mit dem Bleistift fuchtelt, das ist auch klar.
    »Jetzt möchte ich bitte noch mehr von den Sternen wissen! «, ruft Lisa. »Wir wissen doch noch nicht, warum die
funkeln! Und wie weit weg die sind von uns, und was ein Komet ist weiß ich auch noch nicht und…« Jetzt flüstert sie: »Der Windelzwerg muss bald sein Abendessen kriegen, sonst kreischt er.«
    Sofort wühlt Tim in seinem Rucksack rum, stemmt sich hoch auf die Bühne und drückt der Celia an der Tafel ein angebissenes Marmeladenbrötchen in ihre kreideverschmierten Händchen. Mensch, Tim …
    »Danke, Tim, wie schön, dass du noch da bist«, lächelt der Prof und Celia schmatzt selig.
    »Zurück zu Lisas Fragen. Und zu Ida, weil sie es auch schon gefragt hat: Warum können wir die Sterne überhaupt sehen? Sie sind ja unendlich weit weg von uns. Nur als Beispiel, nähmen wir heute eine Rakete und flögen zum nächsten Stern, dann würde der Flug 75 000 Jahre dauern. Stellt euch das doch mal vor! Kann man nicht, geht also auch nicht. Sehen können wir die Sterne in unserer Galaxis nur, weil das Weltall so ungeheuer leer ist. Nun, das wisst ihr ja schon. Und dass wir die Sterne funkeln sehen, ihr erinnert euch, es sind leuchtende Gasriesen, das hängt mit der Luftunruhe zusammen. Lucas, nicht unruhig werden, ich erklär’s ja gleich.«
    »Ich bin nicht unruhig, ich bin aktiv!«, zischelt Lucas vorwurfsvoll und boxt in die Luft.
    Der Prof grinst, erzählt aber zum Glück weiter.

    »Wenn das Sternenlicht also unsere Atmosphäre trifft, die ja um unsere Erde ist, dann wird es sozusagen gestört. Wird nicht grad hin
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher