Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erst ich ein Stück, dann du - Sarah und die Wun

Erst ich ein Stück, dann du - Sarah und die Wun

Titel: Erst ich ein Stück, dann du - Sarah und die Wun
Autoren: P Schröder
Vom Netzwerk:
Locken aus der Stirn.
    „Ich will doch bloß nachsehen, ob die Tasche auf deinem Rücken hängt“, sagte Sarah.
    „Ach so!“ Über Linnis Gesicht huschte ein Lächeln.
    Dann drehte sie sich blitzschnell einmal um sich selbst. „Und?“, fragte sie erwartungsvoll.
    „Nix“, sagte Sarah. „Ich glaube, du hast deine Tasche verloren.“
    „O nein!“, jaulte Linni.
    In diesem Moment klopfte es an die Badezimmertür.
    „Sarah?“, fragte Herr Winkler.
    „Ist alles in Ordnung?“
    „Äh ... ja klar!“, rief Sarah hastig. „Wieso?“
    „Weil du nun schon fast eine halbe Stunde da drin bist“, erwiderte ihr Vater. „Darf ich mal reinkommen?“

    „Äh ...“ ... nein, wollte Sarah eigentlich antworten, aber da hatte Herr Winkler die Tür bereits geöffnet.
     
     
    Linni duckte sich blitzschnell
    tief in die Wanne hinunter.
    Sarah hielt den Atem an.
    Hoffentlich bemerkte Papa Linni nicht!
    Doch zum Glück sah er nur Sarah an
    und guckte nicht zur Badewanne.
     
     
    „Hast du deine Zähne noch gar nicht geputzt?“, fragte er und zeigte auf die Zahnbürste, die im Waschbecken lag. Die Glitzercreme war in mehreren kleinen Haufen und Sprenkeln ebenfalls darin verteilt. „Sarah, was soll denn das?“, fuhr Herr Winkler mit finsterer Miene fort. „Mama und ich haben die ganze Woche über so viel gearbeitet, da wollen wir das Wochenende nicht ausgerechnet mit Putzen verbringen.“
    „I-ich mach das wieder sauber“, stammelte Sarah. Sie brauchte jetzt eine wirklich gute Ausrede! „E-es ist nur ... die Zahnpasta ist schlecht!“
    „Wie bitte?“ Ihr Vater schüttelte den Kopf.
    „Ja, sie schmeckt ganz scheußlich“, erklärte Sarah
hastig, während sie den Wasserhahn aufdrehte, die Zahnbürste abspülte und die Glitzercreme fortwischte. „So ähnlich wie gegrillte Regenwürmer.“
    Herr Winkler hob die Augenbrauen. „Woher weißt du, wie gegrillte Regenwürmer schmecken?“, fragte er. Oje, oje! Jetzt saß Sarah aber mächtig in der Klemme! „Weiß ich ja gar nicht“, erwiderte sie. „Ich stell mir das bloß so vor.“
    „Aha“, brummte ihr Vater. „So, so.“
    „Ja, und jetzt nehme ich einfach Mamas Zahnpasta“, setzte Sarah hinzu, griff nach der grünen Tube und drückte ein wenig minzfarbene Creme auf ihre Zahnbürste.
    „Und was hast du sonst die ganze Zeit über hier getrieben?“, wollte ihr Vater wissen.

    „Nix“, sagte Sarah.
    Das war keine besonders gute Antwort. Denn niemand, der sich eine halbe Stunde im Badezimmer aufhielt, machte die ganze Zeit über nix.
     
     
    „Ich war auf dem Klo“,
    behauptete sie also.
    „Aha“, sagte Herr Winkler.
    „Und in der Dusche?
    Oder der Badewanne vielleicht?“
    Er reckte den Hals und sah hinein.
    Sarah blieb fast das Herz stehen.
    Bitte, bitte!, betete sie.

     
     
    „Ohne Wasser und Schaum ist es bestimmt schrecklich gemütlich darin“, meinte Herr Winkler. Er wandte sich wieder seiner Tochter zu und musterte sie kritisch von oben bis unten. „Offenbar hast du ein Trockenbad genommen. Ich frage mich allerdings, ob man davon sauber wird.“
    „Papa!“ Sarah verdrehte die Augen. „Ich bin sauber! Und ich gehe jetzt sofort ins Bett.“ Sie war so unendlich erleichtert, dass sie am liebsten einen Luftsprung gemacht hätte.
     
     
    Papa hatte Linni nicht bemerkt.
    Sie war tatsächlich unsichtbar!

Linni unsichtbar
    Wie versprochen beeilte Sarah sich jetzt mit dem Zähneputzen. Derweil sprang Linni in die Duschwanne, drehte das Wasser auf und stellte fest, dass sie selbst nicht nass wurde, ihr Kleid allerdings schon. „Komisch, komisch, ultrakomisch“, murmelte sie. „Ich bin unsichtbar und gleichzeitig auch wieder nicht unsichtbar.“
    „Vielleicht liegt es daran, dass du deine Handtasche verloren hast“, meinte Sarah. Sie spülte sich den Mund aus und stellte die Zahnbürste in den Becher zurück. „Ach, du verrücktes Flötenkonzert!“, rief Linni. „Ich war ja so froh, dass dein Vater mich nicht gesehen hat, dass ich darüber glatt meine Handtasche vergessen habe.“
    „Du hast sie nicht vergessen, sondern verloren“, betonte Sarah.
    „Ja, ja, ja“, entgegnete Linni ungeduldig, während sie Sarah durch den Flur in deren Zimmer folgte. Aus ihrem klitschnassen Kleid tropfte es auf den Teppichboden. „Ich habe vergessen, dass ich sie verloren habe, und das hat sich ziemlich gut angefühlt.“

     
     
    Sarah lief auf ihr Bett zu
    und schlüpfte unter die Decke.
    „Was sind denn das für wichtige Dinge,
    die du in der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher