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Erst ich ein Stueck, dann du - Geheimnisvoller Besuch in Klasse 1

Erst ich ein Stueck, dann du - Geheimnisvoller Besuch in Klasse 1

Titel: Erst ich ein Stueck, dann du - Geheimnisvoller Besuch in Klasse 1
Autoren: Manfred Mai
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Eisleben, das wird ...“
    Der Junge mit den golden schimmernden Haaren stellte sich zwischen die beiden.
    „Was ist mit dir?“, fragte der Schulleiter unwirsch.
    „Was willst du?“

     
    Der Junge antwortete nicht,
    sondern schaute ihm tief in die Augen.
    Der Schulleiter konnte sich nicht
    von seinem Blick lösen.
     
    „Sprich mir nach!“, sagte der Junge. „Ich werde nicht mit Frau Eisleben schimpfen. Denn es war gut, dass sie mit den Kindern hinausgegangen ist, weil Kinder viel Bewegung brauchen. Morgen dürfen alle Kinder hinausgehen.“
    Der Schulleiter gehorchte wie ein kleiner Junge und wiederholte: „Ich werde nicht mit Frau Eisleben schimpfen. Denn es war gut, dass sie mit den Kindern hinausgegangen ist, weil Kinder viel Bewegung brauchen. Morgen dürfen alle Kinder hinausgehen.“
    „Gut so“, sagte der Junge zufrieden.

    Während Frau Eisleben mit den Kindern ins Klassenzimmer ging, damit sie ihre Sachen holen konnten, machte der Schulleiter eine Durchsage: „Morgen findet der Unterricht nicht in den Klassenzimmern, sondern im Freien statt, weil die Kinder viel Bewegung brauchen.“
    Sekunden später hörte man im ganzen Schulhaus freudige Kinderstimmen. „Gleich ist die Schule aus“, sagte Frau Eisleben.
    Sie schaute den Jungen mit den golden schimmernden Haaren an. „Wohin gehst du dann? Ich meine, du musst doch etwas essen und irgendwo übernachten.“

    „Ich weiß nicht, wohin ich gehen soll“, antwortete er.
    „Ich kenne ja niemanden hier.“
    „Doch, uns kennst du,“ widersprach David.
    „Ja, schon, aber noch nicht richtig.“
     
    „Wenn du willst, kannst du mit mir
    nach Hause gehen“, sagte Paulina.
    „Oder mit mir!“, riefen einige.
    Der Junge zeigte auf Paulina.
    „Sie hat es als Erste gesagt.
    Ich gehe mit ihr.“
     

Wie in einem Traum
    Paulina und Jakob wohnten im gleichen Haus, Dana und Kenan nur wenige Häuser entfernt. Deswegen gingen sie meistens gemeinsam nach Hause. Nur hatten sie heute noch den Jungen mit den golden schimmernden Haaren in ihrer Mitte.
    Auf halber Strecke tauchten Axel und Lukas aus der achten Klasse plötzlich aus einer Seitenstraße auf und versperrten ihnen den Weg. Die beiden waren gefürchtet, weil sie immer wieder Kleinere piesackten.
     
    „Was bist denn du
    für ein komischer Knilch?“,
    fragte Lukas.
    „Was ist ein Knilch?“,
    fragte der Junge zurück.
    „Werd bloß nicht frech!“
     
    „Was ist daran frech, wenn ich anständig frage, was ein Knilch ist?“
    „Dir hau ich gleich eins aufs Maul!“, drohte Lukas.
    „Dann fragst du gar nichts mehr!“

    „Du meinst wohl, du wärst etwas Besonderes, weil du gelb gefärbte Haare hast“, sagte Axel zu dem Jungen. „Wieso gefärbt?“, fragte er. „Meine Haare sind nicht gefärbt, die sind so gewachsen.“
    „Du willst uns wohl verscheißern, was!“, zischte Axel und packte ihn am linken Arm.
     
    Der Junge zog blitzschnell
    am rechten Ohrläppchen
    und wuchs Axel in Sekunden
    über den Kopf.
    Der starrte ihn fassungslos an.
     

    Und bevor er auch nur einen Ton herausbrachte, baumelte er am ausgestreckten Arm des Jungen mit den golden schimmernden Haaren.
    „Nun sag mir mal, warum du so unfreundlich zu mir bist, obwohl ich dir und deinem Freund überhaupt nichts getan habe!“
    „Ich ... du ... wir ...“, stammelte Axel.
    „Was ist? Kannst du nicht mehr richtig sprechen?“ „Doch ... aber ... wie ... das ist ...“
    „Das ist nicht richtig, so unfreundlich zu sein. Wolltest du das sagen?“
    Axel nickte.
    Lukas hatte sich inzwischen von seinem ersten Schreck erholt und rannte davon, als sei der Teufel persönlich hinter ihm her.

     
    Der Junge mit den golden schimmernden
    Haaren stellte Axel auf den Boden.
    „Geh zu deinem Freund
    und sei nie wieder so unfreundlich zu mir
    oder zu anderen Kindern!“
    Wieder nickte Axel.
    Dann drehte er sich um
    und folgte seinem Freund.
     
    Der Junge zog an seinem linken Ohrläppchen und wurde wieder kleiner.
    „He, das war super!“, sagte Kenan. „Axel hat aus Angst wahrscheinlich in die Hose gemacht.“
    Dana kicherte.
    „Die zwei lassen uns jetzt bestimmt in Ruhe“, meinte Jakob.

    „Solange ...“ Paulina stockte und schaute den Jungen mit den golden schimmernden Haaren an. „Wir wissen immer noch nicht, wie du heißt.“ Sie zeigte auf sich. „Ich heiße Paulina.“ Ihren Namen wiederholte sie extra langsam: „Pau-li-na.“
    „Und ich heiße Jakob“, sagte Jakob. Dabei stieß er sich den Zeigefinger gegen
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