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Erst ich ein Stueck, dann du - Geheimnisvoller Besuch in Klasse 1

Erst ich ein Stueck, dann du - Geheimnisvoller Besuch in Klasse 1

Titel: Erst ich ein Stueck, dann du - Geheimnisvoller Besuch in Klasse 1
Autoren: Manfred Mai
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die Brust.
    Da begriff der Junge, was sie von ihm wissen wollten, zeigte auf sich und sagte: „Ich heiße Umbalu.“
    „Umbalu“, wiederholte Kenan. „Das ist ein komischer Name.“
    „Dann ist Kenan auch komisch“, sagte Jakob. Kenan boxte Jakob gegen den Arm.
    „Hört auf mit dem Quatsch!“, schnauzte Paulina.
    „Jeder heißt so, wie er heißt.“
    Sie gingen weiter, bis sie vor dem Haus standen, in dem Paulina und Jakob wohnten.

     
    „Das ist aber groß“, staunte Umbalu.
    „Da wohnen auch sechs Familien drin“,
    sagte Jakob.
    „Was sind Familien?“, fragte Umbalu.
    Gemeinsam versuchten sie,
    es ihm zu erklären.
    Umbalu nickte mehrmals,
    aber sie sahen ihm an,
    dass er nicht richtig verstand.
    „Komm mit, dann siehst du es!“,
    sagte Paulina schließlich
    und ging mit ihm ins Haus.
     

    Paulinas Mutter staunte, als sie Umbalu sah. Und als Paulina ihr erzählte, woher er kam, schüttelte sie ungläubig den Kopf. „Das ist doch irgend ein Spiel oder ein Test oder so etwas Ähnliches“, meinte sie.
    Auch Paulinas Vater glaubte nicht, dass Umbalu aus einem Buch gefallen war. „Das ist Unsinn! So etwas gibt’s nur in Science-Fiction-Romanen oder -Filmen. Also, wer hat dich zu uns geschickt?“
    „Niemand hat mich geschickt“, antwortete Umbalu. „Aber du ...“
    „Papa, lass Umbalu bitte in Ruhe“, bat Paulina. „Er hat bestimmt Hunger und möchte lieber etwas essen als ausgefragt werden. Und ich habe auch Hunger.“ „Umbalu“, brummte der Vater. „Den Namen hat sich garantiert jemand ausgedacht, um uns in die Irre zu führen.“
    „Papa!“, rief Paulina empört.
    „Jetzt essen wir erst mal“, sagte die Mutter beschwichtigend. „Dann sehen wir weiter.“
    Sie stellte noch ein Gedeck für Umbalu auf den Tisch und holte die selbst gemachte Lasagne aus dem Backofen.
    Paulina legte Umbalu und sich ein Stück auf den Teller. Umbalu bedankte sich und griff mit den Fingern nach der Lasagne.

     
    „Was machst du?“, fragte die Mutter.
    „Ich möchte essen.“
    „Aber doch nicht mit den Fingern!“
    „Warum nicht?“
    Der Vater rollte mit den Augen.
    „Weil man bei uns nicht
    mit den Fingern isst,
    sondern mit Messer und Gabel!“
    „Was sind Messer und Gabel?“
     

    „Also, das ist ... das gibt’s doch nicht!“, sagte der Vater schon ziemlich genervt. „Du willst uns wohl auf den
    Arm nehmen!“
    „Soll ich?“
    „Was soll ich?“
    „Euch auf den Arm nehmen“, antwortete Umbalu.
    „Jetzt reicht’s mir aber langsam! Ich habe keine Lust, mich von dir ...“
    „Papa, Umbalu kann ...“
    Weiter kam Paulina nicht, denn Umbalu zog schon an seinem rechten Ohrläppchen. Paulinas Eltern rissen
    Mund und Augen auf, als sie sahen, wie Umbalu größer und größer wurde.

    Er zog am Ohrläppchen, bis er mit dem Kopf an die Decke stieß. Dann nahm er Paulinas sprachlosen Vater auf den rechten Arm, ihre ebenso sprachlose Mutter auf den linken und trug sie um den Tisch herum.
    „Gefällt euch das?“, fragte er.
    Sie waren immer noch sprachlos.
    „Lass sie runter“, bat Paulina.
    Umbalu stellte beide vorsichtig auf den Boden, zog am linken Ohrläppchen und schrumpfte.
    „Kneif mich mal“, murmelte der Vater. „Das muss ein Albtraum sein.“
    „Ich befürchte, das ist kein Traum“, gab die Mutter kaum hörbar zurück. „Auch wenn ich das alles nicht begreifen kann.“
    „Können wir jetzt endlich essen?“, fragte Paulina. „Sonst wird die Lasagne kalt.“
    Ihre Eltern setzten sich wie artige Kinder an den Tisch, doch ihnen war der Appetit vergangen.
    Paulina zeigte Umbalu, wie man mit Messer und Gabel isst.

     
    „Mhhh“, machte er
    nach den ersten Bissen.
    „Das schmeckt sehr gut!“
    „Danke“, sagte die Mutter.
    „Ich muss mich doch bedanken“,
    entgegnete Umbalu,
    „weil ich etwas bekomme. Danke!“

Unheimlich
    Nach dem Essen sollte Paulina ihre Hausaufgaben machen.
    „Was sind Hausaufgaben?“, wollte Umbalu wissen.
    „Hast du ... musstet ihr keine Hausaufgaben machen, da wo du herkommst?“, fragte die Mutter.
    „Nein.“
    „Ja ... aber ... dort gibt es doch bestimmt Schulen.“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Und wo habt ihr gelernt?“
    „Überall“, antwortete er.
    „Was heißt überall?“
    Umbalu wunderte sich über diese Frage. „Überall
    heißt überall.“
    „Aber du ... ihr ...“

     
    „Mama, du machst ihn noch ganz verrückt
    mit deinen Fragen!“,
    redete Paulina dazwischen.
    „Ich muss doch wissen,
    was das für ein Junge
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