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Erst ich ein Stuck dann du Luisa und der gro e Weihnachtswunsch

Erst ich ein Stuck dann du Luisa und der gro e Weihnachtswunsch

Titel: Erst ich ein Stuck dann du Luisa und der gro e Weihnachtswunsch
Autoren: Schroder Patricia
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Amerika?“
    „Das geht leider nicht“, sagte seine Mutter.
    „Oma Irmi hat Angst vorm Fliegen.“
    Herr Willmer sah auf die Uhr.
    „Oje! Schon halb elf!“, rief er.
    „Der Zug kommt in einer halben Stunde.“
     

Oma Irmi
    Lars und Leonie begleiteten ihren Vater zum Bahnhof. Luisa wollte lieber zu Hause bei ihrer Mutter bleiben und ihr beim Herrichten des Gästezimmers helfen. Herr Willmer holte den Wagen aus der Garage. Lars und Leonie schnappten herabrieselnde Schneeflocken mit der Zunge auf.
    Dann setzten sie sich auf die Rückbank.
    „Wieso ist Oma Irmi schuld daran, dass Weihnachten ausfällt?“, erkundigte sich Lars.
    „Tja, wie soll ich das erklären …?“, murmelte Herr Willmer.

    „Vielleicht kann Oma Irmi Weihnachten nicht leiden“, überlegte Leonie.
    „So ähnlich“, sagte ihr Vater.
    „Mann!“, stöhnte Lars. „Ich kann Weihnachten aber leiden. Das ist der coolste Tag im ganzen Jahr! Der zweitcoolste ist Geburtstag, dann kommt Ostern und danach Nikolaus.“
     
    „Nikolaus war schon“, krähte Leonie.
    „Weiß ich doch“, knurrte Lars.
    Er kniff seine Schwester in den Arm.
    „Aaah!“, kreischte Leonie.
     
    Herr Willmer stoppte den Wagen am Straßenrand und drehte sich zu ihnen um. „Mama und ich haben uns überlegt, dass wir in diesem Jahr zu Weihnachten ein gutes Werk tun“, erklärte er. „Es gibt weniger Geschenke und alle kümmern sich um Oma Irmi.“ „Aha“, brummte Lars. „Dann ist sie also die Hauptattraktion. Krieg ich denn trotzdem die Autorennbahn? “

    „Kannst du auch noch an was anderes denken?“, brummte sein Vater.
    „Nee, kann er nicht“, rief Leonie. „Die ganzen Rennautos sausen schon durch sein Gehirn.“ Sie malte mit dem Finger kleine Kreise über ihrem Kopf in die Luft.
    „Äouumm! Äouumm! Äouumm!“
    „Ich verrate euch jetzt ein Geheimnis“, sagte Herr Willmer.
     
    Sofort war Leonie still.
    Sie und Lars sahen Papa gespannt an.
    „Oma Irmi hat Angst
    vor dem Weihnachtsmann“, sagte er.
    „Was?“, rief Lars.
    Er machte große Augen.
    Leonie fing an zu lachen.
     

    Nicht einmal sie hatte Angst vor dem Weihnachtsmann. Er war ein freundlicher alter Herr im roten Mantel, lief in der Einkaufspassage herum, machte Witze und kümmerte sich um die Geschenke für die Kinder.
    „Das ist nicht lustig“, sagte Herr Willmer. „Das ist sogar sehr ernst.
    In diesem Jahr müssen wir so tun, als ob Weihnachten nicht stattfindet.“
    Lars und Leonie starrten ihn an. Sie konnten nicht glauben, was er da sagte, und sie begriffen nur allmählich, was das bedeutete.
     
    „Kein Weihnachtsbaum?“, fragte Lars.
    Sein Vater nickte.
    „Auch keine Würstchen?“,
    fragte Leonie erschrocken.
    Herr Willmer zuckte mit den Schultern.
    „Wir werden sehen.“
     

    Lars und Leonie sahen sich an. Plötzlich war es ganz still zwischen ihnen.
    „Du musst dem Weihnachtsmann einen Brief schreiben“, flüsterte Leonie ihrem Bruder zu, nachdem Papa den Wagen am Bahnhof geparkt hatte und ausgestiegen war.
    „Das bringt doch nichts“, zischte Lars zurück. Wie soll man denn jemandem, den es überhaupt nicht gibt, einen Brief schreiben?, wäre er fast herausgeplatzt. In letzter Sekunde verkniff er es sich. Lars wollte Leonie nicht noch mehr enttäuschen. „Du weißt doch, wie viele Pakete so kurz vor Heiligabend verschickt werden“, meinte er stattdessen. „Der Brief kommt garantiert nicht mehr rechtzeitig an.“
    „Was gibt es denn da zu tuscheln?“, fragte Herr Willmer, der in diesem Moment den Kopf durch die Fahrertür steckte. „Beeilt euch mal ein bisschen. Ich möchte nicht, dass Oma Irmi gleich alleine auf dem Bahnsteig steht.“ Schnell stiegen Lars und Leonie aus.

    Sie rannten hinter ihrem Vater her
    auf das Bahnhofsgebäude zu.
    Der Zug hielt auf Gleis 7.
    Es waren viele Leute auf dem Bahnsteig.
    „Wie sieht Oma Irmi denn aus?“,
    fragte Lars und reckte den Kopf.
     
    „Das weiß ich auch nicht mehr so genau“, erwiderte Herr Willmer. „Ich glaube, ich habe sie vor fünfzehn Jahren das letzte Mal gesehen. Aber keine Sorge, wir werden sie schon erkennen. Mama hat mit ihr verabredet, dass sie sich eine Blume an den Hut steckt.“
    Der Zug rollte wieder an und der Bahnsteig leerte sich. Ein paar Kinder hatten ihre Mutter begrüßt, zwei alte Herren waren sich in die Arme gefallen und ein junger Mann schwenkte seine Freundin im Kreis herum. Aber von Oma Irmi fehlte jede Spur.
    „Vielleicht hat sie es sich ja anders überlegt und ist im
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