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Erst ich ein Stuck dann du Luisa und der gro e Weihnachtswunsch

Erst ich ein Stuck dann du Luisa und der gro e Weihnachtswunsch

Titel: Erst ich ein Stuck dann du Luisa und der gro e Weihnachtswunsch
Autoren: Schroder Patricia
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alte Dame schüttelte so heftig den Kopf, dass die Gartenausstellung mächtig hin- und herschwankte.
    „Das sind doch bloß irgendwelche Leute, die sich als Weihnachtsmann verkleidet haben“, meinte sie. „Sie
verteilen Süßigkeiten und kleine Geschenke an die Kinder und tun niemandem etwas zu Leide.“
    Bei Oma Irmis Worten wurde Leonie ganz mulmig zumute. „Und der echte Weihnachtsmann?“, fragte sie, und ihre Stimme hörte sich ein wenig krächzig an.
    „Tut der jemandem etwas zu Leide?“
     
    Oma Irmis Blick schweifte in die Ferne.
    „Allerdings“, sagte sie.
    „Hin und wieder kommt das vor.“
    „Pah!“, zischte Lars.
    „Das glaube ich nicht!
    Warum sollte er das tun?“
     
    Wütend zischte er an Oma Irmi vorbei ins Haus.
    „Mein lieber Scholli“, sagte die alte Dame und pfiff anerkennend durch die Zähne. „Der hat ja vielleicht ein Temperament, der Junge“,
    „Das kannst du laut sagen.“ Frau Willmer lächelte, dann rieb sie sich fröstelnd über die Oberarme. „Es ist ganz schön kalt hier draußen. Wir sollten besser auch reingehen, sonst bekommen wir noch Frostbeulen“, sagte sie und schob Leonie auf die Tür zu.

    „Sag mal, was schleppst du da eigentlich alles mit?“, fragte Herr Willmer, der inzwischen Oma Irmis schweren Koffer aus dem Wagen gehoben hatte und ihn nun den Plattenweg entlang auf das Haus zuzog.
    „Das verrate ich nicht“, sagte Oma Irmi.
    Herr Willmer zuckte die Achseln. „Na ja, das musst du ja auch nicht“, meinte er sanft.
    „Dann ist es ja gut“, brummte die alte Dame. Sie stemmte die Hände in ihre Hüften und wandte sich schwungvoll dem Eingang zu. „So, und jetzt würde ich gern mein Zimmer beziehen“, sagte sie, schüttelte den Schnee von der Gartenausstellung und spazierte über die Schwelle.
     
    „Ich führe dich!“, rief Leonie.
    Sie nahm Oma Irmi an der Hand
    und zog sie quer durch den Flur
    zum Gästezimmer.
    Luisa stand in der Tür
    und machte einen Knicks.
    „Guten Tag, Oma Irmi“, sagte sie.

    „Guten Tag“, sagte die alte Dame und schüttelte Luisa so doll die Hand, dass ihr Arm heftig auf und ab schlenkerte. „Und vielen Dank für’s Staubwischen. Ich hoffe ja sehr, du hast ein paar Wollmäuse unter dem Bett übrig gelassen“, setzte sie leise hinzu. „Und die alten Spinnennetze.“
    Luisa runzelte die Stirn. „Ähm … nein“, erwiderte sie.
    „Es ist alles blitzsauber.“
    „Schade“, meinte Oma Irmi. „Ich liebe Wollmäuse und Spinnweben. Erst wenn genug davon da sind, ist es so richtig gemütlich.“
    „Oma Irmi ist ein bisschen verrückt“, erklärte Leonie ihrer Schwester. „Sie hat Angst vor dem Weihnachtsmann. “
     
    Luisa machte große Augen.
    „Aber warum denn das?“,
    fragte sie verwundert.
    „Der hat mich mal verkloppt“,
    sagte Oma Irmi. „Mit seiner Rute.
    Und seitdem gehe ich ihm
    aus dem Weg.“

     
    „Aber dann kriegst du ja gar keine Geschenke“, meinte Leonie.
    „Das will ich auch nicht“, erwiderte die alte Dame schnippisch. „Der Weihnachtsmann kann mir mitsamt seinen Geschenken und seiner dämlichen Rute gestohlen bleiben. Er hat mir sowieso noch nie das geschenkt, was ich mir gewünscht habe.“
    Luisa und Leonie schluckten.
    „Was hast du dir denn gewünscht?“, fragte Leonie rau.
    „Einen Tiger“, gab Oma Irmi zur Antwort. „Eine Palmeninsel und tausend neue Kleider.“
    „Aber eine Palmeninsel zum Aufblasen für die Badewanne und ein Plüschtiger sind doch etwas ganz Normales“, meinte Luisa. „Solche Dinge wünschen sich bestimmt viele Leute. Tausend neue Kleider waren dem Weihnachtsmann allerdings vielleicht ein bisschen zu viele auf einmal“, fügte sie mit einem nachdenklichen Blick auf Oma Irmis riesigen Koffer hinzu, den ihr Vater gerade heranrollte.

    „Platz da!“, rief Herr Willmer.
    „Macht die Tür frei,
    damit ich mit diesem Monsterding
    an euch vorbei ins Zimmer kann!“
    Luisa und Leonie sprangen sofort
    zur Seite.
     
    Oma Irmi dirigierte Herrn Willmer ins Gästezimmer und zeigte ihm, wo er den Koffer abstellen sollte. Dann kam sie in den Flur zurück, zog den quietschgrünen Mantel aus und hängte ihn an die Garderobe. Anschließend nahm sie die Gartenausstellung vom Kopf und drückte sie Barbara Willmer in die Hand. „Legst du meinen Hut bitte in eine Vase, damit er hübsch frisch bleibt und nicht verwelkt?“

    Frau Willmer machte
    ein verdutztes Gesicht.
    Dann lächelte sie.
    „Kann es auch eine Schüssel sein?“,
    fragte sie.
    „Eine so große
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