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Eroberer der Unendlichkeit

Eroberer der Unendlichkeit

Titel: Eroberer der Unendlichkeit
Autoren: Ray Cummings
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Metall.
    Aber es waren Modelle, in denen einfach nichts fehlte. Ich blieb neben einem davon stehen. Es war ein Würfel von der Länge meines Unterarms, dessen Deckfläche in einen etwa fingerlangen Turm umgewandelt war. Der Würfel selbst hatte einen viereckigen Eingang und an jeder Seitenfläche zwei Reihen von Fenstern. Die Tür glitt auf Rollen zur Seite, und die Fenster bestanden aus einem glasartigen, durchscheinenden Material. Auf halber Höhe, etwa in der zweiten Etage des Würfels, verlief ein kleiner Balkon um die gesamten Flächen. Er bestand auch aus dem glasartigen Material. Von dort aus führten kleine Türen ins Innere des Würfels. Der kegelähnliche Turm besaß ebenfalls Fenster, und seine Spitze war durchsichtig. Ich bückte mich und warf einen Blick durch die unterste Tür. Winzige Räume waren im Innern zu sehen: Schlafzimmer, eine Küche – ein komplettes Haus, bei dem nur die Möbel fehlten.
    Der größte Raum in der unteren Etage – er hatte im Boden eine kreisrunde, durchsichtige Scheibe – war mit einer komplizierten Anordnung winziger Mechanismen ausgestattet, die alle aus dem gleichen milchweißen Metall zu bestehen schienen. Die meisten befanden sich auf einem Metalltisch, und ich konnte spinnwebfeine Drähte erkennen, die sie miteinander verbanden. In der Ecke dieses Raumes befand sich eine Wendeltreppe, die in die obere Etage führte.
    Dr. Gryce war meinen Blicken gefolgt.
    »Das ist der voll ausgerüstete Instrumentenraum«, sagte er. »Er enthält die gesamte Steuerung. Wir haben diese Größe gewählt, weil dadurch die Konstruktion erheblich erleichtert wurde und wir außerdem Material sparen konnten. Die Substanz hat noch keinen Namen. Wir haben sie selbst entdeckt, und sie ist sehr teuer. Aber darauf komme ich noch zurück … In den Raum neben dem Instrumentenraum wollen wir die Geräte schaffen, die man während der Reise dauernd braucht – Sauerstofftanks, die Apparate zur Luftfilterung und Lufterneuerung, Teleskope, Mikroskope, mein Myrdoskop – alles Dinge, die wir erst einrichten, wenn wir den Transporter auf normale Größe gebracht haben. Ebenso wollen wir es mit den Möbeln und Nahrungsvorräten machen.«
    Ich starrte ihn an.
    »Sie wollen damit sagen, daß es sich nicht um ein Modell handelt? Das hier ist der tatsächliche Transporter?«
    »Ja.«
    »Aber Sie haben vier davon gebaut.«
    »Wir haben sogar sechs gebaut, Frank. Es war praktisch, und wir hatten auch kaum Schwierigkeiten, die Teile zu vervielfachen. Nur der Zusammenbau kostete Zeit …«
    Brett mischte sich ein.
    »Vater bestand darauf, daß wir vorher alle möglichen Tests machten. Zwei haben wir bereits verwendet. Heute möchten wir die übrigen ausprobieren.«
    »Dann fangt doch endlich an!« rief Frannie. »Frank will sicher nicht ewig warten.«
    Dr. Gryce hob einen der Transporter auf. In seiner Hand erschien er leicht wie eine Feder. Er stellte ihn auf einen Hocker, und wir gruppierten uns darum.
    »Ich werde ihn in die Zeit schicken«, sagte er ruhig, »ohne seine Größe oder seine Bewegung im Raum zu verändern, so daß er im Verhältnis zu uns immer an der gleichen Stelle bleibt.«
    Er sah mich ernst an. »Frank, wir wollten Sie bei uns haben, weil Sie ein guter Freund von mir und meinen Kindern sind. Aber ich war nicht ganz selbstlos. Wenn Brett heute abend in einen anderen Raum und in eine andere Zeit hinausgeht, dann brauchen wir Ihre scharfen Augen, um uns zu vergewissern, daß Brett keinen Fehler macht. Ich weiß, daß Ihre Sehschärfe phänomenal ist, Frank – und Ihre Angaben werden mich beruhigen.«
    Er lächelte. »Sie sehen also, unser Anruf erfolgte aus ganz egoistischen Motiven.«
    »Trotzdem habe ich mich darüber gefreut«, erwiderte ich.
    »Ich werde dieses Ding nun in eine andere Zeit schicken. Die Zeit ist einer der Faktoren, die den Zustand der Materie bestimmen. Die Substanz hier, die wir neuentdeckt haben, hat die besondere Eigenschaft, daß sie bereitwillig Zustandsänderungen mitmacht. Eine elektronische Ladung – ein Strom, der Ähnlichkeit mit der Elektrizität aufweist, ihr aber nicht ganz entspricht – kann den Zustand dieses Stoffes auf verschiedene Weise beeinflussen. Eine rasche Verdoppelung der Grundeinheiten innerhalb seiner Elektronen – es handelt sich dabei, wie Sie vielleicht wissen, lediglich um Wirbel – bewirkt eine Vergrößerung der Materie. Nur die Größe verändert sich, die Form bleibt gleich. Und mit der Größenänderung kommt automatisch eine
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