Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eroberer der Unendlichkeit

Eroberer der Unendlichkeit

Titel: Eroberer der Unendlichkeit
Autoren: Ray Cummings
Vom Netzwerk:
Änderung des Zeitmaßstabs. Wir mußten jedoch noch darüber hinausgehen und uns einen Zeitmaßstab sichern, der sich unabhängig verändern läßt, so daß der Transporter keine andere Größe, wohl aber einen anderen Zeitmaßstab annimmt. Damit wird der Zustand der Materie, wie unsere Sinne ihn wahrnehmen, vollkommen abgewandelt. Wie Sie wissen, können zwei Körper nicht zur gleichen Zeit den gleichen Raum einnehmen. Das kann nur zur Folge haben, daß bei gleichen Zeitdimensionen verschiedene Raumdimensionen benutzt werden. Und wenn sich die Zeitdimensionen ändern – dann muß der Zustand der Materie umgewandelt werden. So können dann zwei Körper zusammen im gleichen Raum sein.«
    »Was ist eine Zeitdimension? Ich meine – wie können Sie sie verändern?«
    »Ich würde sagen, Frank, daß die Zeitdimension eines Körpers der Länge – oder einem Längenmaß – seiner Grundvibration entspricht. Wenn wir es genau betrachten, gibt es keine eigentliche Materie – sie ist nichts als Vibration. Betrachten Sie es folgendermaßen: Die Materie besteht aus Molekülen, die im Raum vibrieren. Moleküle setzen sich aus Atomen zusammen, die im Raum vibrieren. In den Atomen befinden sich Elektronen, die im Raum eine Rotationsbewegung ausführen. Die Elektronen haben keine Substanz, sie sind nichts als elektronegative Vibrationen. Der Nukleus – früher Proton genannt – ist also alles, was uns an Substanz übrigbleibt. Was ist er? Ein Wirbel – ein elektrischer Wirbel des Nichts!
    Sehen Sie, Frank, es gibt keine echte Substanz. Alles ist Vibration. Bewegung, in anderen Worten. Bewegung wovon? Das wissen wir nicht. Nennen Sie es eine Bewegung der unmateriellen elektrischen Energie. Vielleicht ist es damit verwandt. Aber aus dieser Energie ist unser greifbares, materielles Universum aufgebaut. Es hängt von der Vibrationsrate ab, ganz und gar. Und das Maß dieser Vibration würde ich die Zeitdimension nennen. Wenn wir sie verändern – wenn wir durch den Impuls eines Vibrationsstroms diese fundamentalen Wirbel so verwandeln, daß sie schneller oder langsamer drehen – dann haben wir unser Ziel erreicht.«
    »Aber wenn Sie nun diesen kleinen Würfel in die Vergangenheit schicken, existiert er nicht mehr«, sagte ich. »Wenigstens nicht mehr jetzt. Oder Sie schicken ihn in die Zukunft – dann existiert er zwar irgendwann, aber nicht in diesem Augenblick.«
    »In diesem Punkt täuschst du dich«, erklärte Brett. »Merkst du nicht, daß du die Zeit absolut machst? Du nimmst dich und diesen Augenblick als feste Punkte in Raum und Zeit … als Normen, neben denen nichts anderes existieren kann. Die Zeit und der Raum sind einander ganz ähnlich, nur daß du dich bisher erst im Raum und noch nicht in der Zeit bewegt hast. Stell dir einmal vor, du wärst dieses Haus. Du bist immer hier gewesen und hast auch nicht die Absicht, einen anderen Ort aufzusuchen. Und dann stell dir vor, daß die Welt – das Land und das Wasser – langsam an dir vorbeizieht, langsam, aber unabänderlich. Das macht die Zeit nämlich. Nun sage ich zu dir – dem Haus: ›Wir gehen jetzt nach Groß-London.‹ Du würdest sagen: ›Groß-London war vor einem Jahr hier. Aber jetzt ist es weg. Es hat existiert, doch nun ist es nicht mehr.‹ Oder du würdest sagen: ›Das Ufer des Pazifiks ist nächstes Jahr hier.‹ Wenn ich dann antworte: ›Ich will jetzt hin!‹ könntest du mir entgegenhalten: ›Aber dann bist du in der Zukunft und verlierst deine Existenz!‹ Du machst dich zum Standard aller Dinge. Siehst du nun ein, wie sinnlos das ist?«
    Martt unterbrach uns.
    »Können wir nicht mit den Tests anfangen, Vater? Wir haben noch so viel zu tun, und der halbe Vormittag ist bereits vorbei.«
    Dr. Gryce nahm vom Tisch einen Stab aus dem milchweißen Metall. Er war etwa einen halben Meter lang und so stark wie mein kleiner Finger. Dr. Gryce kniete sich neben den Hocker und sah durch den Eingang des Transporters auf den kleinen Mechanismus.
    »Etwas mehr Licht, Frannie«, sagte er. »Ich kann hier drinnen nichts erkennen.« Frannie schaltete die Neonröhren an der Decke ein. Das Zimmer war nun in ein weiches, bläulichweißes Licht getaucht.
    »So ist es besser.«
    Mit dem Stab in der Hand wandte er sich mir zu.
    »Ich betätige den Zeitschalter, indem ich ihn mit diesem Stab herunterdrücke«, erklärte er. »Im Innern des engen Transporters spürt man auch den Strom.« Er lächelte ernst. »Ohne den Stab würde ich einen Finger an die Vergangenheit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher