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Erloest

Erloest

Titel: Erloest
Autoren: Kathryn Taylor
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das ruhig. Es ist ohnehin zu spät. Bevor er kapiert hat, was passiert ist, habe ich meinen Plan längst durchgeführt – und gewonnen.«
    »Oder auch nicht«, ertönt Jonathans Stimme hinter uns und lässt Yuuto herumfahren.
    Er lehnt mit verschränkten Armen in der Tür zu dem kleinen Schlafzimmer, das an sein Büro angrenzt und in dem er mein Gespräch mit Yuuto mitangehört hat, und ich finde ihn unglaublich sexy in seinen dunklen Sachen und mit diesem selbstsicheren Lächeln auf den Lippen. Unser Plan ist voll aufgegangen, denke ich, und sehe, wie nun auch Yuuto schlagartig klar wird, dass ich ihn absichtlich dazu gebracht habe, sich zu verraten.
    »Ich war mir tatsächlich nicht ganz sicher, ob du hinter den Versuchen steckst, Teile meiner Firma zu schwächen. Aber glaub mir eins – jetzt, wo ich es weiß, werde ich jeden weiteren Angriff zu verhindern wissen.« Er löst sich vom Türrahmen und geht langsam auf Yuuto zu. Kurz vor ihm bleibt er stehen, und die beiden Männer duellieren sich mit Blicken. »Ich könnte sogar noch weiter gehen als das und zum Gegenschlag gegen Nagako Enterprises ausholen«, fährt Jonathan fort. »Huntington Ventures ist groß und gesund genug, um eine feindliche Übernahme zu wagen, wenn es sein muss – die wir, wenn ich das richtig einschätze, erfolgreich abschließen werden.«
    Das sitzt, denn ein Muskel zuckt in Yuutos ansonsten unbewegtem Gesicht.
    »Aber, ehrlich gesagt, will ich gar keinen Streit«, schränkt Jonathan ein. »Mir ist nicht daran gelegen, dich oder deine Firma zu besiegen. Im Gegenteil. Von einer friedlichen Koexistenz könnten wir sicher beide profitieren. Deshalb bin ich bereit, von einer solchen Aktion abzusehen, wenn du bereit bist, jeden weiteren Versuch, Huntington Ventures zu schaden, ab sofort zu unterlassen und meine Frau und ich privat nie wieder etwas von dir hören.«
    Es ist ein Friedensangebot, für das ich Jonathan sehr bewundere, und selbst Yuuto scheint beeindruckt. Jedenfalls weicht der hasserfüllte Ausdruck aus seinen Augen und auch die Anspannung in seinem Körper lässt nach.
    »Du lässt mir keine Wahl«, beklagt er sich, doch Jonathan schüttelt den Kopf.
    »Man hat immer die Wahl, Yuuto. Wir können uns gegenseitig bekriegen, aber ich würde den Frieden wählen.«
    Der Japaner schweigt einen Moment, dann nickt er. »Eine weise Wahl. Weiser als meine«, sagt er dann. Fast abrupt dreht er sich um und setzt sich wieder in Bewegung, geht an Jonathan vorbei in Richtung Tür, während Jonathan zu mir hinter den Schreibtisch kommt.
    Wir warten beide darauf, dass sich die Tür hinter dem Japaner wieder schließt, und als sie es tut, stöhne ich erleichtert auf und lehne mich an Jonathan, vergrabe mein Gesicht an seiner Brust. »Ich hoffe wirklich, das war das Letzte, was wir von ihm sehen!«
    »Zumindest haben wir jetzt erst mal Ruhe vor ihm.« Er legt die Hand unter mein Kinn und zwingt mich, ihn anzusehen. »Dank meiner sehr klugen und überaus gerissenen Frau. Das war eine brillante Idee, ihn zu provozieren«, fügt er hinzu und gibt mir einen Kuss, den ich glücklich erwidere. Nur nebenbei bekomme ich mit, wie er mich ein Stück hochhebt und hinüber in das kleine Schlafzimmer trägt, während er mich weiter küsst, und ich lasse es glücklich geschehen. Vor dem Bett stellt er mich wieder auf die Füße und schließt die Tür ab.
    »Ich dachte, dass Yuuto bestimmt nicht widerstehen kann, sich vor mir damit zu brüsten, wie er dir schaden kann«, sage ich, als Jonathan mich wieder in die Arme nimmt. »Einen eitleren, egozentrischeren Mann als ihn habe ich noch nie getroffen. Und die Tatsache, dass er so leicht zu reizen ist, hat es sogar noch einfacher gemacht.« Ein Gedanke lässt mich innehalten. »Denkst du, er wird es irgendwann noch mal versuchen?«
    Jonathan zuckt mit den Schultern. »Ich habe keine Ahnung. Vielleicht. Aber wenn er es tut, bin ich gewappnet. Ich war ein Mal unachtsam, das passiert mir kein zweites Mal. Und ich glaube, selbst Yuuto wird es irgendwann zu anstrengend werden, seine Rachepläne zu verfolgen, solange wir ihm keinen erneuten Grund dazu geben.«
    Ich knöpfe weiter sein Hemd auf, und als ich fertig bin, lasse ich meine Hand lächelnd über seine glatte, muskulöse Brust gleiten. »Dann denkst du, er hört irgendwann auf, dich zu hassen?«
    Jonathan nickt. »Ich weiß nicht, ob er mich hasst – aber ich habe ihn damals schwer beleidigt, und du weißt doch, wie wichtig es Japanern ist, ihr Gesicht zu
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