Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eric

Eric

Titel: Eric
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
ein
menschliches ›Äh‹ oder ›Was ich sagen wollte‹ »Es war die große Leidenschaft seines Großvaters. Das Beschwören. Und natürlich die Tauben.«
»Tauben«, murmelte Rincewind.
»Allerdings erzielte er kaum mehr Erfolge als sein Enkel. Begriff
nicht, worauf es ankam. Verlor jedoch nie die Lust an Experimenten.« »Eben hast du ein großes, schuppiges, feuerspuckendes Ungeheuer
erwähnt.«
»O ja . Aber darauf hatte er es nicht abgesehen. Er wollte einen Sukkubus beschwören.« Es sollte unmöglich sein, anzüglich zu grinsen,
wenn man nur einen Schnabel hat, doch der Papagei brachte es fertig.
»Ein weiblicher Dämon, der des Nachts erscheint, in Männern
wahnsinnige Leidenschaft und Dingsbums weckt…«
»Ich habe von solchen Wesen gehört«, sagte Rincewind. »Sie sind außerordentlich gefährlich.«
Der Papagei neigte den Kopf zur Seite. »Es klappte nicht. Statt dessen
bekam er einen Neuralger.«
»Was ist das?«
»Ein Dämon mit Kopfschmerzen.«

    Die Dämonen der Scheibenwelt haben mindestens ebensolange existiert wie die Götter, denen sie in vielerlei Hinsicht ähneln. Der Unterschied ist mit dem zwischen Terroristen und Freiheitskämpfern zu vergleichen.
    Die meisten Dämonen leben in einer Dimension unweit der Realität. Dort herrschen traditionell hohe Temperaturen, und die Dekorationen bestehen größtenteils aus Flammen. Eigentlich ist das gar nicht notwendig, aber der durchschnittliche Dämon tendiert zu einem ausgeprägten Traditionalismus.
    Im Zentrum des Infernos erhebt sich die Stadt Pandämonium * aus einem See, in dem Lava-Ersatz brodelt. Sie bietet einen einzigartigen Blick auf die Acht Kreise, und derzeit wurde sie ihrem Namen gerecht.
    * Dämonen und ihre Hölle unterscheiden sich sehr von den Kerkerdimensionen, jenen endlosen Wüsten außerhalb von Raum und Zeit. Die schwermütigen, verrückten Dinge in den Kerkerdimensionen verstehen die Welt nicht, sehnen sich nur nach Licht und Gestalt. Sie versuchen, sich am Feuer der Realität zu wärmen, und wenn ihnen der Durchbruch ins Diesseits gelingt,
    Der neue Dämonenkönig Astfgl bebte vor Wut. Die Klimaanlage war ausgefallen; er fühlte sich von Idioten und Intriganten umgeben; außerdem mußten die Untertanen erst noch lernen, seinen Namen richtig auszusprechen. Doch das war nicht der Grund für den in ihm brennenden Zorn: Er hatte schlechte Nachrichten bekommen. Der entsprechende Dämon – er verdankte die Pflichten des Kuriers dem Los – kauerte nun mit eingezogenem Schwanz vor dem Thron. Unsterbliche Furcht ließ ihn zittern, und er ahnte, daß ihm etwas Wundervolles bevorstand * .
    » Was ist geschehen?« fragte Astfgl.
»Er, äh, hat sich geöffnet, o Herr. Der Kreis in Pseudopolis.« »Ah. Der gescheite Junge. Wir setzen große Hoffnungen in ihn.«
    »Äh. Dann schloß er sich wieder, Herr.« Der Dämon kniff die Augen zu.
»Und wer wechselte auf die andere Seite?«
    »Äh.« Der Dämon blickte zu seinen Kollegen, die am anderen Ende des anderthalb Kilometer langen Thronsaals warteten.
»Ich habe gefragt: Und wer wechselte auf die andere Seite?«
    »Nun, genaugenommen…«
»Ja?«
»Wir wissen es nicht. Jemand.«
»Ich habe doch klare Anweisungen erteilt, oder? Bei einem Erfolg des
    Jungen sollte Herzog Vassenego materialisieren, ihm verbotene Freu
    erzielen sie die gleiche Wirkung wie ein Ozean, der sich an einer Kerze aufwärmen möchte. Dämonen hingegen gehören mehr oder weniger zum gleichen Raum-Zeit-Dingsbums wie Menschen und bringen den alltäglichen Angelegenheiten der Menschheit großes Interesse entgegen. Erstaunlicherweise haben die Götter der Scheibenwelt nie viel Zeit damit vergeudet, über die Seelen der Toten zu befinden, woraus folgt: Wer stirbt, gerät nur dann in die Hölle, wenn er tief in seiner Seele glaubt, ein solches Schicksal verdient zu haben. Wer überhaupt nichts von der Existenz einer Hölle weiß, läuft auch nicht Gefahr, dort zu schmoren. Was erklärt, warum es so wichtig ist, alle Missionare zu erschießen.
* Dämonen haben seltsame Vorstellungen von Strafen.
    den und finsteres Entzücken anbieten, um ihn Unserem Willen zu unterwerfen.«
    Der König knurrte. Inzwischen gestand er sich ein, daß sich gewisse Probleme ergaben, wenn man böse sein wollte: Dämonen waren keine sehr innovativen Denker und brauchten das Stimulans des menschlichen Genies. Astfgl hatte sich auf Eric Thursley und seine besonders vielversprechende Art von hochintelligenter Dummheit gefreut. Die Hölle benötigte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher