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Erfuellung

Erfuellung

Titel: Erfuellung
Autoren: Sylvia Day
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nahegekommen. Der Eismann ist für Sie ein bisschen aufgetaut.«
    »Vielleicht war es so, aber jetzt ist es vorbei.«
    »Das bedeutet nicht, dass Sie nichts wissen, Eva. Ich kann Ihnen helfen herauszufinden, was davon eine Nachricht wert ist.«
    »Warum sind Sie so scharf darauf?« Ich würde mich verdammt noch mal nicht tatenlos zurücklehnen, wenn jemand Gideon schaden wollte. Wenn sie vorhatte, ihn zu bedrohen, dann war ich fest entschlossen, mich ihr in den Weg zu stellen.
    »Dieser Mann hat eine dunkle Seite.«
    »Haben wir die nicht alle?« Was hatte sie von Gideon gesehen? Was hatte er von sich preisgegeben im Verlauf ihrer … Verbindung? Wenn es eine Verbindung gegeben hatte!
    Wahrscheinlich würde es mir nie gelingen, nicht mit wilder Eifersucht auf den Gedanken zu reagieren, dass Gideon mit einer anderen Frau intim gewesen war.
    »Warum gehen wir nicht irgendwo hin und unterhalten uns?«, versuchte sie mich zu überreden.
    Ich warf dem Portier einen kurzen Blick zu, der sich jede erdenkliche Mühe gab, uns höflich zu ignorieren. Ich war emotional zu angeschlagen, um mich jetzt mit Deanna auseinanderzusetzen, und immer noch aufgewühlt von der Unterhaltung mit Detective Graves.
    »Vielleicht ein andermal«, antwortete ich, wobei ich es bewusst offen ließ, weil ich sie im Auge behalten wollte.
    Als ob er mein Unbehagen spürte, trat nun Chad, einer der Nachtportiers, auf uns zu.
    »Miss Johnson wollte gerade gehen«, sagte ich zu ihm und entspannte mich bewusst. Wenn Detective Graves nicht in der Lage gewesen war, Gideon irgendetwas anzuhängen, würde es einer neugierigen Reporterin erst recht nicht gelingen.
    Zu dumm, dass man sich entsprechende Informationen sehr leicht direkt bei der Polizei beschaffen konnte, und wie ich wusste, geschah das nur allzu häufig. Mein Vater, Victor Reyes, war Polizist, und ich hatte zu diesem Thema schon einiges gehört.
    Ich wandte mich den Aufzügen zu. »Gute Nacht, Deanna.«
    »Ich bleibe in der Nähe«, rief sie mir hinterher.
    Ich betrat den Aufzug und drückte den Knopf zu meiner Etage. Als die Türen sich schlossen, wurde mir so schwindlig, dass ich mich am Geländer festhalten musste. Ich musste Gideon warnen, aber ich hatte keine Möglichkeit, unauffällig Kontakt zu ihm aufzunehmen.
    Der Schmerz in meiner Brust wurde immer heftiger. Unsere Beziehung war ein einziges Chaos. Wir konnten noch nicht einmal miteinander reden.
    Auf meiner Etage stieg ich aus und schloss die Tür zu meiner Wohnung auf. Ich durchquerte das geräumige Wohnzimmer und ließ meine Tasche auf einen der Barhocker in der Küche fallen. Die Aussicht auf Manhattan, die sich mir in den raumhohen Fenstern präsentierte, konnte mich im Augenblick nicht beeindrucken. Ich war viel zu aufgewühlt, um auch nur einen Gedanken an meine Umgebung zu verschwenden. Nur eines zählte: Ich war nicht bei Gideon.
    Als ich den Flur hinab zu meinem Schlafzimmer ging, hörte ich gedämpfte Musik aus Carys Zimmer. Ob jemand bei ihm war? Und wenn ja, wer? Mein bester Freund hatte beschlossen, zwei Beziehungen unter einen Hut zu bringen: eine zu einer Frau, die ihn so akzeptierte, wie er war, und eine zu einem Mann, der große Probleme damit hatte, dass Cary sich auch mit anderen einließ.
    Auf dem Weg zur Dusche ließ ich meine Kleider einfach auf den Badezimmerboden fallen. Während ich mich einseifte, musste ich unweigerlich an meine gemeinsamen Duscherlebnisse mit Gideon denken, die wahnsinnig lustvoll und erotisch gewesen waren. Ich vermisste ihn so sehr. Ich brauchte seine Berührung, sein Verlangen, seine Liebe. Meine Sehnsucht danach glich einem quälenden Hunger, der mich ruhelos und nervös machte. Wie sollte ich überhaupt einschlafen, solange ich nicht wusste, wann ich wieder Gelegenheit haben würde, mit Gideon zu reden. Es gab so vieles, worüber wir sprechen mussten.
    Ich wickelte mich in ein Handtuch und verließ das Bad …
    Gideon stand hinter meiner verschlossenen Schlafzimmertür. Sein Anblick traf mich wie ein plötzlicher Schlag in die Magengrube. Ich hielt den Atem an, und mein Herz begann aufgeregt zu pochen. Mein ganzes Sein reagierte auf seinen Anblick mit einem ungeheuren Rausch der Sehnsucht. Ich hatte das Gefühl, ihn seit Jahren nicht mehr gesehen zu haben, und nicht nur eine knappe Stunde.
    Ich hatte ihm meinen Wohnungsschlüssel gegeben, aber ihm gehörte auch das Gebäude. Durch diesen Vorteil war es ihm möglich, zu mir zu kommen, ohne eine Spur zu hinterlassen … auf die gleiche
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