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Erfuellung

Erfuellung

Titel: Erfuellung
Autoren: Sylvia Day
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gesehen. Warum?«
    »Smaragdgrünes Kleid, langes rotes Haar. Hast du diese Frau gesehen?«
    »Nein.«
    »Sie hat vorhin mit Cary getanzt.«
    »Ich habe nicht darauf geachtet.«
    Ich sah ihn an, immer erregter. »Mein Gott, Gideon. Sie war doch kaum zu übersehen.«
    »Vergib mir, weil ich nur Augen für meine Frau habe«, sagte er trocken.
    Ich drückte seine Hand. »Tut mir leid. Ich muss einfach nur wissen, ob sie es war.«
    »Erkläre mir, wieso. Hat sie dich angesprochen?«
    »Ja. Sie hat irgendeinen Mist über dich erzählt und sich dann wieder verdrückt. Ich glaube, Cary hat sich zuvor mit ihr davongeschlichen. Du weißt schon, für einen Quickie.«
    Gideons Miene wurde hart. Er wandte seine Aufmerksamkeit dem Raum zu, durchkämmte ihn von einer Seite zur anderen mit langsamem, suchendem Blick. »Ich sehe sie nicht. Und niemanden, auf den deine Beschreibung passt.«
    »Ist Anne nicht Therapeutin?«
    »Psychiaterin.«
    Ich hatte ein ungutes Gefühl, das mich ganz nervös machte. »Können wir jetzt gehen?«
    Er musterte mich. »Was hat sie zu dir gesagt?«
    »Nichts, was ich nicht schon mal gehört hätte.«
    »Wie beruhigend«, murmelte er. »Ja, lass uns gehen.«
    Wir kehrten an unseren Tisch zurück, um meine Handtasche zu holen, und verabschiedeten uns von den anderen Gästen.
    »Kann ich mit euch fahren?«, fragte Cary, nachdem ich meine Mutter zum Abschied umarmt hatte.
    Gideon nickte. »Natürlich, komm mit.«
    Angus schloss die Tür der Limousine.
    Cary, Gideon und ich machten es uns auf den Rücksitzen bequem, und nur wenige Augenblicke später entfernten wir uns vom Cipriani’ s und reihten uns in den Verkehr ein.
    Mein bester Freund warf mir einen Blick zu. »Fang gar nicht erst an.«
    Er verabscheute es, wenn ich ihn wegen seines Verhaltens zusammenstauchte, und ich machte ihm daraus keinen Vorwurf. Ich war schließlich nicht seine Mutter. Aber ich liebte ihn, und ich wünschte ihm nur das Beste. Ich kannte seine selbstzerstörerischen Neigungen, wenn niemand auf ihn achtete.
    Aber das war im Augenblick nicht meine größte Sorge.
    »Wie hieß sie?«, fragte ich und betete, dass er ihren Namen kannte, damit ich den Rotschopf ein und für alle Mal identifizieren konnte.
    »Ist doch egal!«
    »Mein Gott.« Ruhelos knetete ich meine Handtasche. »Weißt du es jetzt oder nicht?«
    »Ich habe sie nicht gefragt«, gab er zurück. »Lass es jetzt gut sein.«
    »Achte auf deinen Ton, Cary«, tadelte Gideon ihn leise. »Du hast ein Problem, na gut. Aber lass es nicht an Eva aus, weil sie sich um dich sorgt.«
    Cary biss die Zähne zusammen und sah aus dem Fenster.
    Ich lehnte mich zurück, und Gideon legte den Arm um meine Schulter. Seine Hand streichelte meinen nackten Oberarm.
    Auf der ganzen Fahrt nach Hause sagte keiner von uns mehr ein Wort.
    Als wir in meiner Wohnung ankamen, ging Gideon in die Küche, um sich eine Flasche Wasser zu holen, und musste sogleich wieder telefonieren. Unsere Blicke trafen sich über den Küchentresen und die wenigen Meter, die uns trennten, hinweg.
    Cary stolzierte in Richtung Schlafzimmer, im Flur drehte er sich plötzlich auf dem Absatz um und kam zurück, um mich zu umarmen. Sehr fest.
    Er vergrub sein Gesicht an meiner Schulter und flüsterte: »Tut mir leid, Baby.«
    Ich erwiderte seine Umarmung. »Du hast etwas Besseres verdient als die Art und Weise, wie du dich selbst behandelst.«
    »Ich habe es nicht mit ihr getrieben«, sagte er leise und sah mir in die Augen. »Ich hatte es vor. Ich glaubte, es zu wollen. Aber als es dann so weit war, kam mir der Gedanke, dass ich ein Kind erwarte. Ein Kind , Eva. Und ich will nicht, dass er – oder sie – so aufwächst wie ich und so von mir denkt wie ich von meiner Mom. Ich muss meine Scheiße geregelt kriegen.«
    Ich umarmte ihn erneut. »Ich bin stolz auf dich.«
    »Ja, na ja …« Er sah verlegen aus. »Ich habe ihr einen gerubbelt, denn schließlich hatte ich es ja schon so weit kommen lassen, aber mein Schwanz blieb in der Hose.«
    »So genau wollte ich es gar nicht wissen, Cary«, sagte ich. »Wirklich nicht.«
    »Fliegen wir trotzdem morgen nach San Diego?« Er blickte mich so hoffnungsvoll an, dass es mir einen Stich versetzte.
    »Zum Teufel, ja natürlich. Ich freue mich drauf.«
    Er grinste erleichtert. »Gut. Ich habe uns für acht Uhr dreißig einen Flug gebucht.«
    In diesem Augenblick kam Gideon zu uns, und sein Blick sagte mir, dass wir über meinen Kurzurlaub am Wochenende noch reden würden. Aber als Cary
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