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Erfuellung

Erfuellung

Titel: Erfuellung
Autoren: Sylvia Day
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Ihnen das nächste Mal erzählt, was passiert ist – und ich werde dafür sorgen, dass er es Ihnen erzählt –, dann sollten Sie ihm besser glauben. Und Sie werden sich entschuldigen und irgendeinen verdammten Weg finden, um es erträglicher für ihn zu machen. Denn ich will, dass er heilt, dass er gesund wird und sich wieder vollständig fühlt.«
    Elisabeth starrte mich an. Sie kochte vor Wut. Offensichtlich hielt sie von meinem Plan nicht allzu viel.
    »Sind wir fertig?«, fragte ich, angewidert von ihrer vorsätzlichen Blindheit.
    »Nicht annähernd«, zischte sie und beugte sich zu mir vor. »Ich weiß von Ihnen und diesem Sänger. Ich behalte Sie im Auge.«
    Ich schüttelte den Kopf. Hatte Christopher ihr davon erzählt? Was genau mochte er ihr gesagt haben? Da ich wusste, was er Magdalene angetan hatte, traute ich ihm praktisch jede Schandtat zu.
    »Unglaublich. Sie glauben die Lügen und ignorieren die Wahrheit.« Ich wandte mich ab, aber dann blieb ich doch noch einmal stehen. »Wissen Sie, was wirklich interessant ist? Nachdem ich Sie beim letzten Mal mit der Wahrheit konfrontiert habe, haben Sie Gideon nicht ein einziges Mal gefragt, was wirklich geschehen ist. ›Hey, mein Sohn, deine verrückte Freundin hat mir gerade diese verrückte Geschichte erzählt.‹ Ich kann mir gar nicht vorstellen, warum Sie ihn nicht darauf angesprochen haben. Und ich vermute mal, Sie werden es mir auch jetzt nicht erklären, oder?«
    »Fahren Sie zur Hölle.«
    »Ja. Das habe ich mir schon gedacht.«
    Ich ließ sie stehen, bevor sie den Mund noch einmal öffnen und mir den Abend verderben konnte.
    Als ich auf unseren Tisch zuging, entdeckte ich zu meinem Leidwesen Deanna Johnson auf meinem Platz. Sie unterhielt sich mit Gideon.
    »Das ist doch wohl ein Scherz«, murmelte ich. Meine Augen verengten sich, als die Reporterin im Gespräch immer wieder ihre Hand auf seinen Unterarm legte. Cary war fort und tat, was er nicht tun sollte. Meine Mom und Stanton waren auf der Tanzfläche, und schon hatte sich Deanna wie eine Schlange angeschlichen.
    Was immer Gideon denken mochte, für mich war es offensichtlich, dass ihr Interesse an ihm so groß war wie eh und je. Zwar ermutigte er sie keineswegs, sondern hörte nur zu, was sie zu sagen hatte, aber allein die Tatsache, dass er ihr seine Aufmerksamkeit schenkte, bestätigte sie in ihrem Vorgehen.
    »Sie soll eine Granate im Bett sein. Er fickt sie häufig.«
    Ich erstarrte und wandte mich der Frau zu, die mich angesprochen hatte. Es war Carys Rotschopf, die den erhitzten, strahlenden Gesichtsausdruck einer Frau trug, die gerade einen hübschen, kleinen Orgasmus gehabt hatte. Doch sie war älter, als ich aus der Ferne zuerst vermutet hatte.
    »Sie sollten auf ihn aufpassen«, sagte sie und sah Gideon an. »Er benutzt Frauen nur. Ich habe es miterlebt – mehr als einmal.«
    »Ich kann auf mich aufpassen.«
    »Das sagen sie alle.« Ihr mitfühlendes Lächeln ging mir gegen den Strich. »Ich kenne zwei Frauen, die seinetwegen schwere Depressionen hatten, und die sind bestimmt nicht die Letzten.«
    »Sie sollten nicht auf Klatsch und Tratsch hören«, erwiderte ich scharf.
    Sie ging mit einem aufreizend heiteren Lächeln davon und strich sich übers Haar, während sie zwischen den Tischen hindurch zu ihrem eigenen zurückkehrte. Erst als sie schon den halben Raum durchquert hatte, konnte ich ihr Gesicht einordnen.
    »Scheiße.«
    Ich eilte zu Gideon zurück. Er stand auf, als ich an den Tisch trat.
    »Ich brauche dich ganz schnell«, sagte ich forsch, bevor ich die Brünette auf meinem Stuhl eines Blickes würdigte. »Deanna. Es ist mir immer wieder ein Vergnügen, Sie zu sehen.«
    Sie ignorierte die Spitze. »Hi, Eva. Ich wollte gerade gehen …«
    Aber ich hörte sie schon nicht mehr. Ich zerrte an Gideons Hand. »Komm schon.«
    »Okay. Sofort, warte.« Er sagte etwas zu Deanna, aber ich verstand es nicht, sondern zog ihn mit mir fort. »Zum Teufel, Eva. Warum die Eile?«
    An der Wand blieb ich stehen und sah mich auf der Suche nach Grün und Rot im Raum um. Eigentlich hätte er seine frühere Geliebte doch erkennen müssen – wenn sie ihn nicht bewusst gemieden hatte. Natürlich sah sie jetzt vollkommen anders aus ohne ihren früheren Kurzhaarschnitt. Ihren weißhaarigen Mann hatte ich ebenfalls nicht entdeckt, denn mit ihm an ihrer Seite hätte ich sie sicher schon früher identifiziert.
    »Weißt du, ob Anne Lucas hier ist?«
    Sein Griff wurde fester. »Ich habe sie nicht
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