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Erfuellung

Erfuellung

Titel: Erfuellung
Autoren: Sylvia Day
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sagte Cary plötzlich und schob seinen Stuhl zurück.
    Ich beobachtete, wie er davonging und seinen Blick auf einen Tisch in der Nähe richtete. Als der Rotschopf in Grün ihm ein paar Augenblicke später folgte, und sie beide den Raum verließen, war ich nicht allzu überrascht, aber sehr enttäuscht. Ich wusste, dass die Situation mit Tatiana ihn stresste und dass gedankenloser Sex Carys Allheilmittel war, aber es schadete seinem Selbstwertgefühl und schuf nur mehr Probleme, als es löste. Zum Glück würden wir in ein paar Tagen zu Dr. Travis fahren.
    Ich beugte mich zu Gideon und flüsterte: »Cary und ich fahren dieses Wochenende nach San Diego.«
    Sein Kopf wirbelte herum. »Das sagst du mir jetzt ?«
    »Na ja, in dem Durcheinander mit deinen Exgeliebten und meinem Ex, meinen Eltern, Cary und allem anderen ist mir das immer wieder entfallen! Ich dachte, es wäre besser, es dir zu sagen, ehe ich es wieder vergesse.«
    »Mein Engel …« Er schüttelte den Kopf.
    »Warte einen Moment.« Ich stand auf. Ich musste ihm auch noch in Erinnerung rufen, dass Brett gleichzeitig Station in San Diego machen würde, aber zuerst musste ich Cary einfangen.
    Er sah mich fragend an und erhob sich ebenfalls.
    »Ich bin gleich zurück«, sagte ich und fügte sehr leise hinzu. »Ich muss einen Schwanz bei der Arbeit stören.«
    »Eva …«
    Ich hörte den warnenden Unterton in seiner Stimme, ignorierte ihn aber. Dann hob ich das Kleid und eilte Cary hinterher. Ich war gerade aus dem Ballsaal heraus, als ich auf ein vertrautes Gesicht traf.
    »Magdalene«, rief ich überrascht und blieb stehen. »Ich wusste ja gar nicht, dass Sie auch hier sind.«
    »Gage musste länger arbeiten, deshalb sind wir etwas spät dran. Ich habe das Abendessen komplett verpasst, aber immerhin habe ich einen von diesen Schokoladenmousse-Dingern bekommen, die sie zum Dessert serviert haben.«
    »Superlecker«, meinte ich.
    »Absolut.« Magdalene lächelte.
    Ich dachte bei mir, dass sie wirklich gut aussah. Weicher, netter, und doch immer noch atemberaubend und heißblütig in ihrem roten Spitzenkleid, das eine Schulter frei ließ. Ihr dunkles Haar umrahmte ein zartes Gesicht und karmesinrote Lippen. Es hatte ihr gutgetan, sich von Christopher Vidal zu lösen. Und dabei half ihr sicher auch der neue Mann in ihrem Leben. Ich erinnerte mich daran, dass sie einen Typen namens Gage erwähnt hatte, als sie mich vor ein paar Wochen im Büro besucht hatte.
    »Ich habe Sie mit Gideon zusammen gesehen«, sagte sie. »Und ich habe Ihren Ring bemerkt.«
    »Sie hätten zu uns kommen und Hallo sagen sollen.«
    »Ich war mit meinem Dessert beschäftigt.«
    Ich lachte. »Eine Frau muss klare Prioritäten setzen.«
    Magdalene streckte die Hand aus und berührte mich kurz am Arm. »Ich freue mich für Sie, Eva. Und für Gideon.«
    »Danke. Sie sollten an unserem Tisch vorbeikommen und ihm das sagen.«
    »Das werde ich. Bis später also.«
    Sie schritt davon, und ich sah ihr einen Augenblick lang hinterher. Ich war zwar immer noch misstrauisch, aber vielleicht war sie ja doch nicht ganz so schlimm.
    Blöderweise hatte ich durch das Zusammentreffen mit Magdalene Cary aus den Augen verloren. Als ich meine Jagd nach ihm wieder aufnehmen konnte, hatte er sich schon aus dem Staub gemacht.
    Ich kehrte also zu Gideon zurück und sah dabei im Geiste vor mir, wie ich Cary einen ordentlichen Arschtritt verpassen würde. Plötzlich stellte sich mir Elisabeth Vidal in den Weg.
    »Entschuldigen Sie«, sagte ich, denn ich hätte sie fast über den Haufen gelaufen.
    Sie packte mich am Ellbogen und zog mich in eine dunkle Ecke. Dann ergriff sie meine Hand und sah sich den prächtigen Asscher-Diamant an. »Das ist mein Ring.«
    Ich riss mich los. »Das war Ihr Ring. Jetzt gehört er mir. Ihr Sohn hat ihn mir gegeben, als er mich bat, ihn zu heiraten.«
    Sie sah mich mit jenen blauen Augen an, die denen ihres Sohnes so sehr ähnelten. Und Irelands Augen. Sie war eine schöne Frau, bezaubernd und elegant. Eine ebenso auffällige Erscheinung wie meine Mutter, wirklich, aber sie konnte genauso eiskalt sein wie Gideon.
    »Ich werde nicht zulassen, dass Sie ihn mir wegnehmen«, stieß sie zwischen ihren blendend weißen Zähnen hervor.
    »Das haben Sie missverstanden.« Ich verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich möchte Sie beide zusammenbringen, damit wir offen über alles sprechen können.«
    »Sie reden ihm irgendwelche Lügen ein.«
    »O mein Gott, meinen Sie das etwa ernst? Wenn er
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