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Erfuellung

Erfuellung

Titel: Erfuellung
Autoren: Sylvia Day
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Büro zu sitzen. »Das wäre toll.«
    Er nahm sein Jackett von der Stuhllehne. »Dann gehen wir.«
    Als ich kurz nach fünf nach Hause kam, stellte ich fest, dass mein Wohnzimmer von einem Team aus Schönheitsspezialisten in weißen Kitteln belagert wurde. Cary und Trey lagen auf der Couch, hatten grüne Pampe im Gesicht und unter den Köpfen Handtücher, die die weißen Polster schützen sollten. Meine Mutter plapperte vor sich hin, während ihr Haar in sexy Wellen und Locken gelegt wurde.
    Ich duschte schnell, dann schloss ich mich ihnen an. Innerhalb einer Stunde gelang es ihnen, mein mitgenommenes Äußeres in eine glanzvolle Erscheinung zu verwandeln. Gleichzeitig hatte ich wiederum genug Zeit, über all das nachzudenken, was ich tagsüber gnadenlos verdrängt hatte: das Video, Corinne, Giroux, Deanna und Brett.
    Jemand musste es Brett erzählen – und dieser Jemand war ich.
    Als die Kosmetikerin sich mir mit einem Lippenpinsel näherte, hielt ich die Hand hoch. »Rot, bitte.«
    Sie hielt einen Augenblick lang inne und neigte den Kopf, während sie mich prüfend musterte. »Ja, Sie haben recht.«
    Ich hielt den Atem an, weil meine Frisur abschließend mit Haarspray fixiert wurde. In diesem Augenblick vibrierte mein Smartphone in der Tasche meines Morgenmantels. Als ich Gideons Namen auf dem Display sah, ging ich dran. »Hi, Ace.«
    »Welche Farbe trägst du heute?« fragte er ohne jede Begrüßung.
    »Silber.«
    »Tatsächlich?« Sein Tonfall war wie ein warmes Schnurren, bei dem sich mir die Nackenhaare aufstellten. »Ich kann es kaum erwarten, dich darin zu sehen – und es dir später auszuziehen.«
    »Dann beeil dich«, mahnte ich. »Du hast ungefähr zehn Minuten Zeit, um deinen Knackarsch hierherzubewegen.«
    »Ja, Ma’am.«
    Ich verengte die Augen zu Schlitzen. »Sonst haben wir nicht mehr viel Zeit in der Limousine.«
    »Hmmm … ich bin in fünf Minuten da.«
    Er legte auf, und ich hielt das Telefon eine Minute lang lächelnd in der Hand.
    »Wer war das?«, fragte meine Mutter, die neben mich getreten war.
    »Gideon.«
    Ihre Augen leuchteten. »Er begleitet dich heute Abend?«
    »Ja.«
    »O Eva.« Sie umarmte mich. »Ich freue mich so.«
    Ich beschloss, dass dies ein guter Zeitpunkt war, um ihr die Sache mit der Verlobung mitzuteilen. Ich wusste, Gideon würde nicht lange warten wollen, bis er aller Welt unsere Heirat verkündete.
    Ich sagte also ruhig: »Er hat Dad um die Erlaubnis gebeten, mich zu heiraten.«
    »Tatsächlich?« Als sie sich aufrichtete, sah ich ihr Lächeln. »Er hat auch mit Richard gesprochen, was ich für einen feinen Zug halte, nicht wahr? Ich habe bereits mit der Planung begonnen. Ich dachte an Juni, natürlich im Pierre. Wir werden …«
    »Ich schlage Dezember vor – spätestens.«
    Meine Mutter schnappte nach Luft, und ihre Augen weiteten sich. »Mach dich nicht lächerlich. In so kurzer Zeit kann man unmöglich eine Hochzeit planen.«
    Ich zuckte die Achseln. »Sag du Gideon, dass du an Juni nächsten Jahres denkst. Du wirst ja sehen, wie er reagiert.«
    »Nun, ich muss wohl warten, bis er dir tatsächlich einen Antrag macht!«
    »Stimmt.« Ich küsste sie auf die Wange. »Ich ziehe mich jetzt an.«

23
    Ich war in meinem Zimmer und ließ das trägerlose Kleid über das passende Bustier gleiten, als Gideon hereinkam. Ich hörte buchstäblich auf zu atmen, als ich seine Gestalt im Spiegel sah. Ich verschlang ihn förmlich mit Blicken. Er stand in einem maßgeschneiderten Smoking hinter mir. Dazu trug er eine hübsche graue Fliege, die perfekt zu meinem Kleid passte. Er war einfach atemberaubend. Nie hatte er besser ausgesehen.
    »Wow«, hauchte ich verzückt. »Du wirst diese Nacht aber so was von flachgelegt.«
    Seine Lippen zuckten. »Bedeutet das, ich kann den Teil mit dem Reißverschluss auslassen?«
    »Bedeutet das, wir können unseren Besuch bei dieser Veranstaltung auslassen?«
    »Keine Chance, mein Engel. Heute werde ich aller Welt meine Frau vorführen.«
    »Es weiß doch niemand, dass ich deine Frau bin.«
    » Ich weiß es.« Er trat hinter mich und zog meinen Reißverschluss zu. »Und bald – sehr bald – wird auch die ganze Welt es wissen.«
    Ich lehnte mich an ihn und bewunderte unser gemeinsames Bild im Spiegel. Zusammen ergaben wir ein tolles Paar.
    Was mich wiederum an andere Bilder denken ließ …
    »Versprich mir«, sagte ich, »dass du dir das Video nie ansehen wirst.«
    Als er keine Antwort gab, wandte ich mich um und schaute ihm direkt in die Augen.
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