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Er lockte mit dem Jenseits

Er lockte mit dem Jenseits

Titel: Er lockte mit dem Jenseits
Autoren: Jason Dark
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Diese Chance war auch vorbei. Und so fanden wir auch keinen Hinweis, der uns weitergebracht hätte.
    Ich überlegte, ob ich den Kollegen auf dem Polizeiboot Bescheid geben sollte, die Wasserfläche abzusuchen. Vielleicht war Glenda doch über Bord gesprungen, um sich zu retten. Sie war eine gute Schwimmerin. Möglicherweise hatte sie ein Boot gefunden, dessen Passagiere sie aufnahmen, aber das war mir alles zu vage.
    Suko stieß mich an. »Dreh dich mal um.«
    »Warum?«
    »Tu es!«
    Wenn er so sprach, hatte das bestimmt einen Grund.
    Ich drehte mich nach links, sodass ich in den Bereich des Aufbaus schauen konnte. Und aus diesem Schatten löste sich eine Frau.
    Es war tatsächlich Glenda Perkins!
    ***
    In diesem Moment durchströmte mich die Erleichterung wie ein Wasserfall. Ich hatte schon fast nicht mehr damit gerechnet, dass Glenda uns gesund und munter gegen übertreten würde.
    Sie hatte uns gesehen und ging auf uns zu. Aber top in Form schien sie nicht zu sein. Sie schwankte leicht. Ich lief Glenda entgegen, und sie war froh, sich in meine Arme fallen lassen zu können.
    »Das war wirklich im allerletzten Augenblick«, flüsterte sie.
    »Was?«
    Sie blieb weiterhin gegen mich gelehnt. »Meine Flucht. Ich dachte schon, ich würde es nicht schaffen. Wenn es eingetreten wäre, dann hätte ich mich jetzt im Jenseits befunden.«
    »Also er!«, flüsterte ich.
    »Ja, Marty Modine.«
    »Und wie hat er dich packen können. Es war unter Deck, das haben wir herausgefunden.«
    »Ja, das ist wohl wahr. Ich wollte mich dort mal umschauen, und dann war er plötzlich da. Aber er sah nicht so aus, wie wir ihn kennen. Er hatte sich verändert und seine wahre Gestalt angenommen, in der er sich wohl in seiner Jenseitswelt aufhält.«
    »Wie sah er aus?«, fragte Suko.
    Glenda hob die Schultern. »Ich weiß nicht mal, ob er stofflich war. Mir kam er eher vor wie ein Schatten, der aber durchaus einen menschlichen Umriss besaß.« Sie dachte für die Dauer einiger Sekunden nach. »Ja, man kann ihn mit einem Mönch vergleichen, der eine sehr dunkle Kutte trägt.«
    »Dann kann er also seine Gestalten wechseln.«
    »Richtig, John. Er ist zum einen Mensch und zum anderen derjenige, der sich voll und ganz Luzifer verschworen hat.«
    »Wieso das?«, wollte ich wissen.
    »Ganz einfach. Modine sieht Luzifer als seinen Schöpfer an. Er ist ihm hörig. Ich habe auch später an eine Kreatur der Finsternis geglaubt, aber das ist er nicht.«
    »Er existiert also noch?«
    »Davon gehe ich aus«, sagte Glenda. »Ich für meinen Teil habe ihn nicht vernichten können, und ich sage dir ehrlich, John, dass es nicht leicht sein wird. Er kommt zurück. Er wird sich rächen.«
    Das befürchteten wir auch.
    Auf dem Wasser waren wir nicht in Sicherheit. Das traf auch für das Land zu, aber dort konnten wir uns besser bewegen und waren nicht auf einen Ort begrenzt.
    Dass die Passagiere über Glenda’s Erscheinen erstaunt waren, erlebten wir nur am Rande. Unser Plan war schnell besprochen. Wir mussten an der nächsten Anlegestelle einen Stopp einlegen, damit alle von Bord gehen konnten.
    »Ich sage dem Kapitän Bescheid«, verkündete ich und war schon auf dem Weg zur Brücke. Irgendwie hatte ich es eilig, denn ein bedrohliches Gefühl trieb mich voran. Ich wusste verdammt genau, dass mächtige Dämonen eine Niederlage nicht so leicht auf sich sitzen ließen. Sie suchten immer nach einer Gelegenheit, das Blatt zu ihren Gunsten zu drehen.
    Ich eilte eine Metalltreppe hoch, um die Brücke zu erreichen. Meine Hände glitten über das Geländer auf beiden Seiten. Die Brücke besaß einen Zugang an der hinteren Seite, den ich nur aufziehen musste.
    Der Raum war nicht besonders groß, mit Technik ausgefüllt und nur durch ein schwaches Licht erhellt. Eigentlich hatte ich erwartet, nach dem Öffnen der Tür durch den Kapitän angesprochen zu werden, den allerdings entdeckte ich erst beim zweiten Hinschauen.
    Er lag auf dem Boden. Sein Gesicht und sein Hals waren völlig verbrannt, und nicht ein Atemzug drang mehr aus seinem Mund...
    ***
    Hier hatte Marty Modine wirklich ganze Arbeit geleistet. Auch ich war nicht gefeit gegen Schocks, und so musste ich einige Male schlucken, um diesen Anblick zu verdauen.
    Dass das Boot trotzdem fuhr, lag an der Automatik, die eingeschaltet worden war. Kurs und Geschwindigkeit blieben gleich. In dem nächsten Stunden, wenn seine Energie verbraucht war, würde es dann ohne Steuerung als Hindernis auf der Themse dümpeln.
    Ich
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