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Episode IV - Eine Neue Hoffnung

Episode IV - Eine Neue Hoffnung

Titel: Episode IV - Eine Neue Hoffnung
Autoren: George Lucas
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zu sich kommen«, erklärte er und sah zu seinen Untergebenen auf. »Verständigt Lord Vader!«
     
    Threepio starrte gebannt zu dem kleinen Sichtfenster an der Vorderseite der winzigen Rettungskapsel hinaus, als das heiße, gelbe Auge Tatooines sie zu verschlingen begann. Irgendwo hinter ihnen, so wußte er, schrumpften das demolierte Raumschiff und der Kaiserliche Kreuzer zur Unsichtbarkeit zusammen.
    Das war ihm recht. Wenn sie in der Nähe einer zivilisierten Stadt landeten, würde er elegante Anstellung in einer friedlichen Atmosphäre suchen, etwas, das seiner Stellung und Ausbildung eher entsprach. Die vergangenen Monate hatten ihm viel zu viel Aufregung und Unvorhersehbares für eine bloße Maschine gebracht.
    Artoos scheinbar wahllose Bedienung der Kapselsteuerung versprach jedoch alles andere denn eine glatte Landung. Threepio betrachtete seinen untersetzten Begleiter mit Besorgnis.
    »Bist du sicher, daß du weißt, wie man dieses Ding lenkt?«
    Artoo antwortete mit einem unverbindlichen Pfeifen, das nicht dazu angetan war, die wirre Gemütsverfassung des größeren Roboters zu verändern.

2
    E s war ein alter Siedlerspruch, daß man schneller blind werden konnte, wenn man die sonnenversengten Ebenen von Tatooine anstarrte, als wenn man direkt in die beiden Sonnen selbst blickte, so gewaltig war das von diesen endlosen Wüsten widergespiegelte Gleißen. Trotz des Glastes konnte Leben in den von längst ausgetrockneten Meeresbecken gebildeten Ebenen existieren und tat es auch. Eines machte es möglich: die Wiederzuführung von Wasser.
    Für menschliche Zwecke war das Wasser von Tatooine jedoch nur am Rande zugänglich. Die Atmosphäre gab nämlich ihre Feuchtigkeit nur widerwillig ab. Das Naß mußte aus dem harten, blauen Himmel herabgelockt werden – gelockt, gezwungen, heruntergerissen auf die verdorrte Oberfläche.
    Zwei Gestalten, deren Sorge es war, diese Feuchtigkeit zu beschaffen, standen auf einer leichten Anhöhe einer dieser unwirtlichen Ebenen. Der eine Teil des Paares war steif und metallisch – ein von vielen Einflüssen zerschründeter Verdunster, durch den Sand tief in Gestein hinabgelassen. Die Gestalt daneben war weitaus belebter, wenngleich nicht weniger sonnenverwittert.
    Luke Skywalker war doppelt so alt wie der zehnjährige Verdunster, aber viel weniger sicher verankert. Im Augenblick fluchte er leise über einen widerspenstigen Ventilregler an dem launischen Gerät. Von Zeit zu Zeit verfiel er auf wütendes Hämmern, statt das richtige Werkzeug zu benutzen. Beide Methoden waren nicht sehr wirksam. Luke war überzeugt davon, daß die für die Verdunster verwendeten Schmiermittel sich eigens anstrengten, Sand anzuziehen, indem sie mit öligem Glänzen kleinen, kratzenden Teilchen verführerisch winkten. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und lehnte sich einen Augenblick zurück. Das Einnehmendste an dem jungen Mann war sein Name. Eine leichte Brise zerrte an seinen zottigen Haaren und dem ausgebeulten Arbeitsrock, als er das Gerät betrachtete. Sinnlos, sich dauernd darüber zu ärgern, ermahnte er sich. Ist doch nur eine intelligenzlose Maschine.
    Während Luke über seine mißliche Lage nachdachte, tauchte eine dritte Gestalt auf, schoß hinter dem Verdunster hervor und tastete ungeschickt an dem beschädigten Teil herum. Nur drei der sechs Arme des Roboters, Modell Treadwell, funktionierten, und sie waren mehr strapaziert worden als die Stiefel an Lukes Füßen. Die Maschine vollführte unsichere, ruckartige Bewegungen.
    Luke betrachtete sie traurig, dann hob er den Kopf, um zum Himmel hochzublicken. Noch immer keine Spur von einer Wolke, und er wußte, daß auch keine auftauchen würde, wenn er es nicht schaffte, den Verdunster in Betrieb zu nehmen. Er wollte eben wieder einen Versuch starten, als ihm ein kleiner, greller Lichtpunkt auffiel. Schnell zog er das sorgfältig gesäuberte Makro-Fernglas aus dem Arbeitsgürtel und richtete die Objektive himmelwärts.
    Eine Weile starrte er hindurch und wünschte sich währenddessen ein richtiges Teleskop statt des Feldstechers. Als er hinaufblickte, waren Verdunster, Hitze und die verbleibende Arbeit des Tages vergessen. Er klemmte das Fernglas wieder an seinem Gürtel fest, drehte sich um und lief zu seinem Landgleiter. Auf halbem Weg zum Fahrzeug fiel ihm ein, etwas über die Schulter zu rufen. »Beeil dich«, rief er ungeduldig. »Worauf wartest du? Mach schon.«
    Der Treadwell bewegte sich auf ihn zu, zögerte und begann
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